Redebeitrag von WIR PRO StUB auf dem FFF Klimastreik am 31. Mai in Erlangen

FFF-Klimastreik in Erlangen
FFF-Klimastreik in Erlangen

Redebeitrag des WIR PRO StUB Bündnisses – vertreten durch Sana Hummady und Paulus Guter – im Wortlaut: 

Hallo zusammen,
schön, dass so viele hier sind!

Schon bei der letzten Demo im März hat Hennig ausführlich über die Geschichte und Vorteile der Stand-Umland-Bahn gesprochen.
Jetzt sind es noch 9 Tage bis zur Wahl und alle Kraft, die wir die Tage nochmal mobilisieren können, zählt.

Wir verzichten darauf, Euch nochmal alle Argumente für die StUB aufzuzählen. Ihr kennt sie sicher alle schon, aber ein paar Punkte gibt es, die man einfach nicht zu oft erwähnen kann, die die StUB zu dem Projekt machen, von dem wir alle profitieren werden, wenn sie einmal gebaut ist.

Die StUB ist ein Klimaschutzprojekt. Innerhalb von ungefähr 7 bis 10 Jahren wird sich ihr Bau amortisiert haben. Ab da wird sie Jahrzehnte dem Klimaschutz dienen.

Diejenigen, die aus angeblichen Klima- und Umweltschutz gegen den Bau der StUB kämpfen, helfen dabei nicht dem Klima- oder Umweltschutz. Nein! Sie bekämpfen die Verkehrswende, sie bekämpfen Klimaschutz, ganz konkret hier vor Ort.

Wie wollen wir klimaneutrale Mobilität schaffen, wenn die Lösungen, mit der sie erreicht werden bekämpft werden?

  • Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt wird durch die StUB besser. Gerade als Klimaanpassung – und ja leider müssen wir auch davon reden – brauchen wir mehr Bäume und Wasser, damit sich  Städte nicht so aufheizen.Die StUB schafft Rasengleis, eine Umgestaltung des Hugenottenplatzes, eine Umgestaltung des Arcadenvorplatzes und eine Verlängerung der Fußgängerzone. So lässt es sich draußen bei den immer mehr werdenden Hitzewellen leichter aufhalten und die Stadt weiterhin genießen.
  • Über 50.000 Menschen profitieren von der StUB und dem dazugehörigen optimierten Busnetz, mit dem hoffentlich auch kommenden Ostast sogar weit mehr als 63.000 Menschen. Das ist mehr als die halbe Stadtbevölkerung. Vor allem  der Stadtwesten, wo die Widerstände am größten scheinen, profitiert von der StUB.
  • Die StUB ist barrierefrei und ermöglicht vielen Menschen in unterschiedlichen Lebensabschnitten, selbstständig ihr Leben führen zu können, ohne auf andere angewiesen zu sein. In eine Straßenbahn passen einfach mehr Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwägen. Aber auch für junge Menschen ist die StUB ein echter Gewinn, um unabhängig sicher und schnell mobil zu sein. Das Netz kann zukünftig noch erweitert werden und vielleicht können die Straßenbahnen bald auch automatisiert fahren. In wenigen Jahren, wird vermutlich kaum einer damals dagegen gewesen sein, wie z.B. heute auch bei der S-Bahn. Zukünftige Generationen werden uns dankbar sein und können kaum verstehen, dass da jemand dagegen war.
  • Außerdem verbindet die StUB die aktuellen und zukünftigen Universitätsstandorte von der neuen Erziehungswissenschaft im Nürnberger Norden, über Tennenlohe, den Südcampus bis hin zum neuen geisteswissenschaftlichen Zentrum im Himbeerpalast. So viele Studierende der FAU werden davon profitieren.
  • Ein guter Nahverkehr ermöglicht allen Menschen, aus allen sozio-ökonomischen Schichten  das Leben, ein Studium oder ihren Wunschjob in dieser Stadt. Die StUB verbindet – nicht nur die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach, sondern auch Menschen, Träume und Wünsche. Sie ermöglicht Teilhabe und Mobilität kombiniert mit Klimaschutz für jeden.
  • Die Technologie für Klimaschutz ist da, wir müssen sie nur – egal ob im Energie- oder Verkehrssektor – einfach nur  umsetzen. Eine Straßenbahn ist leiser als Autoverkehr, leistungsfähiger als Busverkehr, hat großteils eine eigene Trasse, ist zuverlässiger, effizienter und fährt mit 100% Ökostrom – ohne große Akkus! Wäre die Straßenbahn eine so veraltete und ineffiziente Technologie, dann würden nicht weltweit  aktuell so viele Städte auf die “veraltete Technologie” Straßenbahnen setzen. Zuletzt unter anderem in:
    • Die Studierendenstadt Lund in Schweden
    • Peking, Tianshui, Jiaxing und viele weitere Städte in China
    • Toronto in Kanada
    • Tel Aviv in Israel
    • Odense und Kopenhagen in Dänemark
    • auch in Städten in Algerien, Belgien, Bolivien, Finnland, Japan, Katar, Spanien oder USA
  • Alle Akteure, die sich die letzten Jahre stark für Klimaschutz in Erlangen gemacht haben, sind Teil unseres starkes Bündnis “WIR PRO StUB”: Von BUND Naturschutz, LBV, ADFC, VCD, Energiewendeverein, und auch politische Gruppierungen. Dazu machen sich noch viele große Firmen wie wie Schaeffler, Puma, und Siemens und der  Friedrich Alexander Universität für die StUB stark.
  • Selbst Markus Söder – und ich glaube, das passiert nicht oft, dass der bei FFF-Demos positiv erwähnt  wird – ist pro StUB und hat zum Thema der Finanzierung gesagt: “zu glauben, das Geld für die StUB könnte anderweitig in Erlangen investiert werden, sollte das Projekt nicht umgesetzt werden, sei eine Illusion.”

Ein guter Teil der Gegner, u.a. CSU und FW wollen stattdessen – laut ihrem letzten Kommunalwahlprogramm –  den Kosbacher Damm, also eine vierspurige Autobrücke an fast der exakt gleicher Stelle über den Wiesengrund, wie die nun geplante zweispurige Brücke für die StUB, Busse und Blaulichtfahrzeuge. Dass ausgerechnet diese Organisationen es wagen teilweise mit Klimaschutz zu argumentieren und das öffentlich zu plakatieren, ist v.a. eines: absolut unglaubwürdig!

Doch was passiert eigentlich bei einem Nein? Das Projekt ist politisch tot, es wird für viele Jahre bis Jahrzehnte vermutlich keinen neuen Anlauf geben, die 90% Förderung ist futsch und eine klimaschonende Verkehrswende rückt in Erlangen für viele Jahrzehnte in die Zukunft.

Noch konkreter hilft ein Blick nach Wiesbaden: Dort ist ein Bürgerentscheid 2020 für ein ähnliches Projekt negativ ausgegangen. Seitdem gibt es Stagnation, keinen Fortschritt, Leistungsträger in der Verkehrsplanung sind weggezogen, das Vertrauen in die Politik hat weiter gelitten wegen nicht realisierter “Alternativen”, Baustellen gibt es trotzdem – nur weniger gebündelt und es fehlt ein Attraktivitätsbaustein für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerwahl. Man findet ein ausführliches Video beim 15. Dialogforum auf der Webseite des Zweckverbands. Lasst uns dafür sorgen, dass es in Erlangen, beim aktuell größten Straßenbahnneubauprojekt Deutschlands, nicht so endet!

Zuletzt sind alle Bürgerentscheide zu Straßenbahnprojekten – mit Ausnahme des Entscheids 2016 hier in Erlangen – negativ ausgegangen. Lasst uns ganz Deutschland zeigen, dass es einen starken Rückhalt für die Verkehrswende und nachhaltige Mobilität gibt. Ganz Deutschland schaut auf uns und Regensburg: viele Organisationen, viele Kommunen, die Bundes- und Landesregierung und die großen Medien. Lasst uns Schlagzeilen und Geschichte schreiben und in die Historie eingehen als Trendwende im Mobilitätsbereich und der Beginn einer neuen Straßenbahn Era.

Hier in Erlangen werden moderne und innovative Straßenbahnen entwickelt. Sollten gerade wir es nicht schaffen, dass diese nachhaltige Mobilität hier eingesetzt wird, wäre das ein Treppenwitz.

Deshalb geht wählen, am 09.06. Oder bereits jetzt per Briefwahl! Verhindert, dass wir einen Brexit-Effekt erhalten, weil gerade viele junge Menschen nicht wählen gehen. Redet mit euren Freund:innen, euren Eltern, Großeltern, Bekannten, Nachbar:innen, Lehrer:innen, Dozierenden, Hamster, Katze, Meerschweinchen!. Ruft Sie auf zur Wahl zu gehen, auch wenn Rock im Park oder eine Familienfeier ist, ruft Sie auf für die StUB zu stimmen. Denkt auch an die Leute, die nicht Wahlberechtigt sind, weil sie entweder noch nicht 18 sind,keine EU Bürger:in oder nicht in Erlangen wohnen und wählt solidarisch für sie mit.
Nutzt unseren Profilbildgenerator und die Sharepics auf im Downloadbereich unserer Seite www.wir-pro-stub.de/downloads
Teilt unsere Beiträge in Social Media und schreibt Leserbriefe. Lasst uns die restlichen 9 Tage nochmal alles im  Wahlkampf geben. Und wer noch bei Infoständen oder beim Haustüren klingeln helfen kann oder will, kommt gerne im Anschluss zu uns, jede Stunde hilft, damit genau dieser Treppenwitz nicht zur Realität wird!


Was ist die StUB? 

Die Stadt-Umland-Bahn (StUB) ist die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn. Mit ihr kann künftig ohne Umsteigen von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach gefahren werden – tagsüber im 5-10-Minuten-Takt. Schnell, komfortabel, pünktlich, am Stau vorbei! Dafür müssen die Erlangerinnen und Erlanger am 9. Juni mit JA abstimmen.

Wer ist WIR PRO StUB?

Die Freunde der Stadt-Umland-Bahn setzen sich für die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn als wichtigen Baustein für die Zukunft Erlangens ein. Sie wollen Aufmerksamkeit erregen für den nahenden Bürgerentscheid in Erlangen und informieren mit ihrer interaktiven Streckenkarte und Geschichten von echten Menschen, welche sich aus unterschiedlichen Gründen auf die StUB freuen unter www.wir-pro-stub.de