UAC Kulmbach bei den Internationalen Werfertage in Halle a.d. Saale erfolgreich
Merlin Hummel erneut verbessert
Kulmbach/Stadtsteinacher Werfer schaffen es in die Endkämpfe und aufs Treppchen
Mit sechs Athleten war die Trainingsgruppe der Leichtathleten des UAC Kulmbach und der Rasenkraftsportler des UAC Kulmbach in verschiedenen Altersklassen bei den traditionellen internationalen Werfertagen in Halle/S. vertreten.
Der Jüngste im Team, der 14jährige Kai Konopacki, ließ sich vom Trubel und der starken Konkurrenz nicht beeindrucken sondern eher beflügeln. Mit einer Hammerwurf-Bestleistung von 53,40 Metern war der Forstlahmer in die Saalestadt angereist. Gleich im ersten Versuch schleuderte er seine 4kg-schwere Eisenkugel auf 54,60 Meter, ehe er im vierten Durchgang nochmals ordentlich etwas drauflegte. Mit 56,30 Metern musste er sich nur Linus Holzhey (59,28 Meter/TV Hindelang) geschlagen geben und schaffte als Zweiter den Sprung auf das begehrte Hallenser Treppchen. Dritter wurde Loris Ritter (LAC Erfurt) mit 49,16 Meter.
Das Treppchen hatte auch Matti Hummel im Hammerwurf der B-Jugend vor Augen. Einer soliden Serie fehlte jedoch der Ausrutscher nach oben. Der 17Jährige schleuderte seinen 5kg-Hammer auf 64,27 Meter und lag am Ende hinter Max Baier (TV Fränkisch-Crumbach/66,59 Meter), Andre Rommel (SC Berlin/66,57 Meter und dem Schweden Lowe Wängelin (65,05 Meter) auf dem vierten Platz.
Nach eineinhalbjähriger Verletzungspause bestritt der 18jährige Max Hübner im Speerwurf der A-Jugend seinen zweiten Wettkampf. Auch er schaffte es mit 56,89 Metern (8.) in einem international besetzten Feld ins Finale. Weitere Schrittchen dürften bei mehr Wettkampfpraxis durchaus möglich sein.
In der U23-Klasse ging Leonie Liebenwald etwas nervös an den Start und haderte mit ihrer Technik. Schließlich gelang jedoch der angestrebte Einzug in den Endkampf der besten acht Werferinnen. Mit ausbaufähigen 52,23 Metern (4kg-Hammer) wurde die 20Jährige Siebte in ihrer Klasse.
Leonies Zwillingsbruder Linus wollte ebenso in der U23-Klasse ins Finale und vor allem erstmals mit dem 7,26kg-schweren Hammer über die 60Meter-Linie werfen. In Runde eins und zwei lag der Jurastudent mit 59,60 und 59,76 schon über seinem Hausrekord von 59,17 Metern. Doch auf dem Finalplatz acht lag der Frankfurter Michael Neuenroth mit 60,64 Meter. Linus ging aber im dritten Durchgang beherzt zur Sache, schleuderte seine Metallkugel auf die neue persönliche Bestmarke von 60,74 Meter und sicherte sich somit als achter seinen Platz im Finale, das mit vier ausländischen Athleten bestückt war.
Richtig was los war bei den Hauptwettkämpfen der Männer und Frauen. In allen Disziplinen waren neben den besten deutschen Athleten zahlreiche ausländische Weltklasse-Sportler am Start. Das Hammerwerfen der Männer schien neben den deutschen Athleten Sören Klose (Eintracht Frankfurt) und Merlin Hummel (UAC Kulmbach) mit Namen wie dem kanadischem Weltmeister Ethan Katzberg, dem Isländer Hilmar Jonsson, Adam Kelly (Estland), He Jiang (China) oder Achmed Tarek (Ägypten) ein interessanter Wettbewerb zu werden, was hunderte von Zuschauern auf die Tribünen um den Hammerwurfring zog. Für Merlin Hummel ging es darum seine kürzlich aufgestellte deutsche Jahresbestweite von 77,65 Metern noch ein Stückchen Richtung direkter Olympia-Norm von 78,20 Meter zu schieben. Nach einem lockeren Auftaktversuch von 74,80 Meter gelang das dem Kulmbacher im zweiten Durchgang fast. Mit 78,11 Metern lag er am Ende nur 9 Zentimeter hinter der Direktnorm von Paris.
Im Hallenser Wettkampf bewegte sich Merlins Freund, der amtierende Weltmeister und Weltjahresbeste Ethan Katzberg (Kanada), lange Zeit im gleichen Bereich, ehe er im letzten Durchgang 80,10 Meter hinlegte. Dritter im hochklassigen Wettkampf wurde schließlich der Engländer Jake Norris mit 77,20 Metern. Merlin Hummel liegt mit seinem neuen bayerischen Rekord nun auf Rang sieben der bereinigten (zwei nichtstartberechtigte Russen) Weltjahres-Bestenliste. In den europäischen Jahresbestenlisten ist er auf Rang fünf (Männer) und dem ersten Platz (U23) zu finden. Doch das allein berechtigt nicht zum Start bei Olympia. Das World-Ranking, bei dem die fünf besten Ergebnisse der einzelnen Athleten einfließen und Zusatzpunkte die bei unterschiedlich eingestuften Meetings errungen werden können, ist entscheidend. Das Ganze ist ein kompliziertes Rechenspiel, wer schließlich einen der 32 Startplätze für Paris ergattert, denn in Asien, Ungarn oder Skandinavien gibt es eine Menge höherrangier Meetings, in die deutsche Athleten nicht ohne weiteres hineinkommen. Der Wettkampf in Halle war nun ein Bronze-Meeting der World Continental Tour und brachte Merlin Hummel 50 Punkte extra für seinen zweiten Platz. Im Moment muss sich Merlin Hummel noch keinen großen Kopf über einen Olympia-Start machen. Wichtig ist nun erstmal die Konzentration auf die Europameisterschaft vom 6.-12.Juni in Rom. Dort kann der 22Jährige beim Überstehen der Qualifikation enorm viele Extra-Punkte machen oder noch besser, die fehlenden 9 Zentimeter für die Direktnorm einfahren.
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