Polizeibericht Erlangen / Landkreis ERH vom 28.05.2024
Polizeiinspektion Erlangen – Stadt
Berggeschehen
Das Wetter zeigte sich am letzten Tag der diesjährigen Bergkirchweih wieder von seiner besseren Seite. So füllten sich die Keller bis in die Abendstunde und viele Besucher genossen nochmals die Stimmung am Festgelände. Nach dem traditionellen Vergraben eines Bierfasses nahm die diesjährige Bergkirchweih ihr Ende und die Feiernden strömten ein letztes Mal in die Erlanger Innenstadt.
Erfreulicherweise kam es am letzten Tag zu keinen körperlichen Auseinandersetzungen am Berggelände. Auch sonst waren Seitens der Einsatzkräfte der Sonderwache keine nennenswerten Einsätze zu verzeichnen, lediglich eine Dame zog sich beim Sturz von einer Bierbank eine leichtere Verletzung zu.
Gegen Mitternacht viel Zivilbeamten der Erlanger Polizei ein 15-jähriger auf, der in der Bayreuther Straße eine Mülltonnenaufbewahrungsbox mit polizeifeindlichen Sprüchen beschriftete. Ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung wurde eingeleitet, der deutlich alkoholisierte Junge (1,22 Promille) wurde im Anschluss an den Erziehungsberechtigten übergeben.
Um 00:35 Uhr wollte ein 50-jähriger Mann anscheinend unbedingt mal ein Polizeiauto von Innen sehen. Beim Vorbeilaufen an dem am Martin-Luther-Platz geparkten Dienstfahrzeug öffnete er die Fahrzeugtür. Bei seiner anschließenden Kontrolle zeigte er sich allerdings zunächst nicht mehr so polizeifreundlich und verweigerte die Angaben seiner Personalien.
Zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam es schließlich noch gegen 01:00 Uhr in einer Baar in der Lazarettstraße. Hier gerieten ein 29-jähriger und ein 23-jähriger Mann aneinander. Der Ältere nahm hierbei seinen Kontrahenten in den Schwitzkasten und schlug ihm einmal in den Nacken. Die erheblich alkoholisierten Beteiligten trugen keine nennenswerten Verletzungen davon.
Auch am Bürgermeistersteg sammelten sich ein letztes Mal viele junge Menschen. In der Spitze hielten sich in den Abendstunden geschätzte 600 Personen in der Grünanlage auf.
Gegen 19:45 Uhr kam es hier zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Ein 14- und ein 18-jähriger aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt schlugen hier gemeinschaftlich auf ihr 19 Jahre altes Opfer ein. Nachdem dieser mit mehreren Faustschlägen im Gesicht traktiert wurde, erlitt er Schwellungen und Schmerzen im Gesichtsbereich und wurde vom Rettungsdienst in eine Erlanger Klinik verbracht. Die beiden Tatverdächtigen flüchteten zunächst, konnten allerdings im Rahmen der Fahndung durch Einsatzkräfte festgenommen werden.
Eine unbekannte Person zündete kurz vor 21:00 Uhr einen Böller, dieser Vorfall wiederholte sich gegen 21:30 Uhr nochmals. Hierbei wurden keine Personen verletzt.
Sonstiges Stadtgebiet: Unfall mit Linienbus Gegen 20:30 Uhr kam es am gestrigen Montagabend zu einem Verkehrsunfall in der Goethestraße, an dem auch ein Omnibus beteiligt war. Beim Anfahren von der Bushaltestelle übersah der 63-jährige Fahrer einen vorbeifahrenden Pkw und musste stark abbremsen. Es kam zwar nur zu einer leichten Kollision mit dem Pkw eines 20jährigen, der den gesperrten Bereich vor dem Bahnhof übrigens verbotswidrig befuhr.
Allerdings rutschten durch das abrupte Bremsmanöver des Busfahrers zwei Fahrgäste von ihren Sitzplätzen und zogen sich leichte Verletzungen zu. Der entstandene Gesamtschaden wird auf ca. 1.500 Euro geschätzt, die Fahrzeuge blieben weiterhin fahrbereit.
Bergfazit:
Nach zwölf Tagen Bergkirchweih zieht die Erlanger Polizei ein durchweg positives Fazit. So liegt die Anzahl der registrierten Straftaten deutlich unter den Zahlen des Vorjahres. Trotz des Rückgangs bedeuten die zwölf Festtage eine enorme Herausforderung für die Erlanger Polizei, die Unterstützung durch Einsatzkräfte aus Mittelfranken sowie von der Bayerischen Bereitschaftspolizei erhielt.
Sicherlich war auch das durchwachsene Wetter ein Grund für den Rückgang bei den Straftaten. Waren es im Vorjahr noch 238 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, verzeichnete die Polizei in diesem Jahr 163 Verstöße, die im Zusammenhang mit der Erlanger Bergkirchweih standen. Hiervon ereigneten sich auf dem Festgelände 37 dieser Vorfälle, die übrigen trugen sich bei den After-Berg-Feiern im Bereich der Innenstadt bzw. auf der Freizeitfläche am Bürgermeistersteg zu.
Sowohl bei den Sexualdelikten als auch bei den Körperverletzungsdelikten verzeichnete die Polizei einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt wurden den Einsatzkräften in diesem Jahr fünf Sexualdelikte (Vorjahr: 11) gemeldet. In vier Fällen davon wurden die Geschädigten unsittlich begrapscht. Drei Tatverdächtige konnten durch die Polizei festgestellt werden.
Die Körperverletzungsdelikte gingen im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent zurück.
Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte 29 tätliche Auseinandersetzungen auf. Darunter sechs gefährliche Körperverletzungen (Vorjahr 17). In nur einem Fall kam es zu einem Angriff mit einem Maßkrug. Erfreulicherweise wurde keine Person durch die Angriffe schwerer verletzt.
Auch ereigneten sich keine sonstigen Unfälle im Zusammenhang mit der Bergkirchweih, bei welchen Personen zu Schaden kamen.
Etwas anders entwickelten sich die Zahlen bei den Diebstahlsdelikten. Wurden im Vorjahr 22 Diebstähle zur Anzeige gebracht, waren es in diesem Jahr 26. Trotz verschiedener Präventionsmaßnahmen der Polizei nahmen insbesondere die Fälle von Taschen- und Handtaschendiebstählen zu. In elf Fällen gelang es die Tatverdächtigen zu ermitteln bzw. unmittelbar nach der Tatausführung vorläufig festzunehmen.
Im Rahmen von Verkehrskontrollen fielen den Einsatzkräften 40 Verkehrsteilnehmer auf dem Heimweg von der Bergkirchweih auf, die unter dem Einfluss von Alkohol bzw.
Betäubungsmitteln standen. Die Atemalkoholwerte lagen zwischen 0,52 und 2,36 Promille.
Verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt elf Übergriffe auf Polizeibeamte durch Festbesucher, waren es in diesem Jahr sechs Fälle. Hierbei waren die Tatverdächtigen zum Teil erheblich alkoholisiert.
In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sprach die Erlanger Polizei drei Personen ein Betretungsverbot für die Erlanger Bergkirchweih aus.
Zusammenfassend blickt die Erlanger Polizei auf einen der friedlichsten „Berge“ zurück.
Polizeiinspektion Erlangen-Land
– Fehlanzeige –
Polizeiinspektion Herzogenaurach
Sachbeschädigung durch Graffiti-Schmierer geklärt
Im Rahmen der Streifenfahrt konnten Beamte der PI Herzogenaurach am 27.05.2024, gegen 20.15 Uhr, einen 29jährigen dabei beobachten, wie er mit einem Permanentmarker an der Bushaltestelle gegenüber dem Liebfrauenhaus in Herzogenaurach ein Werbeplakat beschmierte. Der Täter wurde vorläufig festgenommen. Bei ihm wurden insgesamt 13 Permanentmarker sowie ein benutzter Handschuh mit Farbanhaftungen aufgefunden werden.
Daneben konnte an den Händen und Fingern des Beschuldigten frischen Farbspuren festgestellt werden, die zu den Permanentmarkern passten. Bei der Absuche der näheren Umgebung konnten sechs weitere frische Schmierereien mit identischen Tags festgestellt werden, die in Ausführung/Schriftbild und Farbe eindeutig dem Beschuldigten zugeordnet werden konnten. Es wird nun abgeklärt, ob der Beschuldigte für weitere Sachbeschädigungen im Stadtgebiet verantwortlich ist. Nach Abschluss der ersten Maßnahmen wurde der Beschuldigte wieder entlassen.
Polizeiinspektion Höchstadt a. d. Aisch
Ohne Führerschein unterwegs
Die Fahrerin und der Halter eines Pkws rechneten am Dienstag um 01.45 Uhr nicht mit einer Kontrolle durch die Polizei. Bei der allgemeinen Verkehrskontrolle, auch als Routinekontrolle bezeichnet, stellten die Beamten der Polizeiinspektion Höchstadt a. d. Aisch in Adelsdorf fest, dass die 39jährige Frau ihren Führerschein wegen eines Fahrverbotes abgegeben hatte und gar nicht hätte fahren dürfen. Ihr Ehemann und Halter des Fahrzeuges hätte seine Gemahlin nicht fahren lassen dürfen, zumal er von dem Fahrverbot auch wusste. Beide erwarten jetzt Strafanzeigen und die Frau musste sich ab der Kontrolle dem Fahrverbot beugen.
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