Die „Bummelhenker“ aus Weißenstadt gehen voran: Verein und Landratsamt wollen Spontanhelferinnen und -helfer koordinieren
Durch die Registrierung von sogenannten „Ortshelfern“ auf einen möglichen Katastrophenfall vorbereitet sein – das ist das gemeinsame Ziel des Landratsamtes und dem Verein Bummelhenker Rettungstruppe e.V. aus Weißenstadt. Ziel dieser im Landkreis noch nicht dagewesenen Kooperation ist es, Spontanhelfer, die erfahrungsgemäß immer bei Schadenslagen mithelfen wollen, schon im Vorfeld zu registrieren und sie so im Ernstfall schneller und zielgerichteter koordinieren zu können.
Michael Jahreis, der das Konzept federführend entwickelt hat, bezeichnet diese registrierten Spontanhelfer als „Ortshelfer“: „Wir haben aus Katastrophen, wie zum Beispiel dem Ahrtal, gelernt, dass viele freiwillige Helfer mit anpacken wollen, aber manchmal die Strukturen für deren sinnvolle Eingliederung fehlen. Hier wollen wir schon im Vorfeld ansetzen, um diese Strukturen für unsere Region zu schaffen.“ Ein Anliegen, das Christian Frohmader – zuständig für den Bevölkerungsschutz im Landkreis – ausdrücklich unterstützt. Weißenstadt hat eine Vorreiterrolle; andere Initiativen oder Kommunen sollen hier in der Zukunft gerne folgen, sagt er.
Der Öffentlichkeit vorgestellt wird das Projekt am Mittwoch, den 22. Mai 2024, um 19:00 Uhr in der Aula der Grundschule Weißenstadt. Hierzu laden das Landratsamt, die Stadt Weißenstadt und der Verein Bummelhenker Rettungstruppe e.V. interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.
„Wir erhoffen uns einen ersten Grundstock an motivierten Menschen, zuerst vor allem aus Weißenstadt, um eine solche Gruppe aufstellen zu können“, so der erste Vorsitzende Martin Mörtel, Hausarzt aus Weißenstadt. Dabei geht es den Initiatoren nicht um Helfer, die sowieso schon aktiv in einer Hilfs- und Rettungsorganisation aktiv tätig sind, sondern eher um Menschen, die sich je nach Situation und auch Zeit, im Moment der Katastrophenlage, spontan entscheiden, die Profis mit ihrem Wissen und Fähigkeiten aus Beruf oder Hobby zu unterstützen. Gefragt sind aber auch ehemalige und inaktive Mitglieder aus Hilfs- und Rettungsorganisationen, da diese mit ihrem fundierten Wissen aus ihrer aktiven Zeit wertvolle Helfer sein können. „Mit dieser Definition ist jeder für die Aufgabe geeignet. Es geht letztlich darum, die Hilfs- und Rettungskräfte mit den jeweils eigenen Möglichkeiten zu unterstützen, wenn die Situation das erfordert. Und hier wollen wir schon im Vorfeld ansetzen, um später Zeit zu gewinnen“, erläutert Jahreis.
Am Tag der Projektvorstellung wird im Detail über die Hintergründe und das Konzept informiert, zudem wie man Ortshelfer werden kann. Wichtig ist den Initiatoren, dass es sich hier um keine Verpflichtung zu zeitaufwändigen Zusatzausbildungen oder einer konkreten Einsatzbereitschaft, sondern um eine sinnvolle und völlig freiwillige Ergänzung für den Zivil- und Katastrophenschutz handelt, die es schon immer gab und die jetzt regional besser organisiert werden soll.
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