Städtische Autos in Bayreuth unter Strom

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Zum elektrischen Fuhrpark der Stadt Bayreuth gehört auch dieser Toyota Proace City Verso Foto: Stadt Bayreuth

Zum elektrischen Fuhrpark der Stadt Bayreuth gehört auch dieser Toyota Proace City Verso Foto: Stadt Bayreuth

BAYREUTH – Letztes Jahr waren es zwei, in diesem Jahr sollen es fünf E-Autos sein, die die Stadtverwaltung für ihren Fuhrpark anschafft. Für den Kauf von vier davon hat der Stadtrat kürzlich grünes Licht gegeben. Bis spätestens 15. Oktober sollen drei VW ID.3 und ein VW ID.4 für die Mitarbeitenden des Rathauses zur Verfügung stehen und die beiden Toyota Proace City Verso ergänzen, die die Stadt 2023 erworben hat. Zuvor wurde bereits ein Hyundai Ionic 5 in den Fuhrpark aufgenommen. Ein weiterer Stromer soll im Lauf des Jahres erworben werden. Dann wären mit acht von fast 30 Autos der Stadtverwaltung – die Fahrzeuge des Stadtbauhofs sind dabei nicht eingerechnet – immerhin mehr als ein Viertel des kommunalen Fuhrparks Stromfahrzeuge. „Mit der Elektrifizierung der Fahrzeug-Flotte setzt die Verwaltung einen Richtungsbeschluss des Stadtrats vom Oktober 2023 um, der die Transformation hin zur CO2-neutralen Mobilität anstrebt“, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Komplizierte Angelegenheit Doch als Kommune passende E-Fahrzeuge zu finden, ist eine unerwartet komplizierte Angelegenheit, wie Günter Finzel, Leiter der Stabsstelle Strukturentwicklung, betont. „Leider reagierten nur wenige Händler auf unsere Ausschreibung,“ sagt Finzel. Vor allem Autohäuser aus der Region würden zurückhaltend auf die europaweiten Ausschreibungen der Stadt antworten, berichtet Finzel mit Bedauern. Die meisten Bieter sind auf solche Ausschreibungen über Portale spezialisiert, was für regionale Betriebe immer noch Neuland ist und zu viel Aufwand bedeutet. Aber nicht nur die Zahl der Händler bleibt übersichtlich, auch die Zahl der in Frage kommenden Modelle. Finzel: „Für manche Dienststellen sind Kombis am besten geeignet. Die bieten genug Platz für vier Passagiere und haben zusätzlich einen großen Kofferraum. Doch in der Preisklasse, in der eine Kommune nach Neufahrzeugen Ausschau hält, gibt es kaum Angebote.“ Da die Nachfrage nach SUVs weiterwächst, bauen die Hersteller diese in allen Varianten – Kombis dagegen fliegen immer öfter aus den Programmen der Autobauer.

Große Reichweite und Werkstatt vor Ort Neben einem ausreichenden Platzangebot und einer leistungsstarken Batterie mit großer Reichweite ist auch eine Werkstatt vor Ort für Kundendienst und Reparaturen ein weiteres Kriterium für den Kauf eines Stromers, so Finzel weiter. Damit fallen einige E-Auto-Anbieter aus den USA oder China aus dem Vergabepool, da deren Servicenetz nicht beziehungsweise noch nicht ausgebaut ist. „Letztlich hat ein Angebot mit VW ID.3 und VW ID.4 die Ausschreibung gewonnen. Letzterer ist zwar ein Crossover und kein Kombi, aber er bietet trotzdem ausreichend Platz für den Einsatzzweck als Allrounder“, so der Strukturentwickler weiter. Für alle bislang sechs E-Fahrzeuge gibt es darüber hinaus in der Region Werkstätten, bei denen die Fahrzeuge bei Bedarf gewartet beziehungsweise repariert werden können. Für den Erwerb der Fahrzeuge hat die Stadt übrigens Zuschüsse aus dem Klima- und Transformationsfond des Bundesverkehrsministeriums erhalten, um die sie sich erfolgreich beworben hat. Das entscheidende Kriterium war die Erhöhung des Elektroanteils im Fuhrpark. „Mit unserem großen Ersatzbedarf konnten wir uns in der großen Konkurrenz um die Bundesmittel durchsetzen. Die Kommunen waren von der staatlichen Innovationsprämie ausgeschlossen. Mit dieser Förderung kommt die Stadt noch besser weg“, so Finzel.