Demonstration gegen das bayrische „Gesetz zur Förderung der Bundeswehr“ in Erlangen

Demo fordert: „Bundeswehr raus aus Schule und Uni!“

Flyer Anti Bundeswehr Foto: Privat

Flyer Anti Bundeswehr Foto: Privat

In Erlangen ist  am 1.6.2023, 14°° am Schlossplatz eine Demonstration gegen das bayerische „Gesetz zur Förderung der Bundeswehr“ angekündigt. Veranstalter ist ein ein Bündnis aus Gewerkschaften, Akteuren aus der Friedensbewegung und Jugendorganisationen, die mit der Forderung „Bundeswehr raus aus Schule und Uni“ auf die Straße gehen wollen. „Die Hochrüstung Deutschlands, an der nahezu alle etablierten Parteien beteiligt sind und zu der das Gesetz einen Beitrag leisten soll, halten wir für brandgefährlich. Noch mehr Aufrüstung wird die Kriegsgefahr in Europa nicht verkleinern sondern vergrößern! Wir denken auch, dass die Inhalte des Gesetzes einen antidemokratischen Charakter haben. Aushebelung demokratischer Prozesse in der Bauordnung, Verbot von Zivilklauseln und eine Pflicht für Schulen und Hochschulen mit der Bundeswehr zusammenzuarbeiten – das alles halten wir für Vorhaben, die aufhorchen lassen sollten.“, sagt Clara Noch, Pressesprecherin des Bündnisses.

Die Forderungen des Bündnisses sind:

  • Gesetzentwurf zur Förderung der Bundeswehr verwerfen!
  • Zivilklauseln statt Kooperationspflicht!
  • Bundeswehr raus aus Schule, Uni und beruflicher Orientierung!
  • Waffenexporte verbieten!
  • Schluss mit Militarisierung und Aufrüstung!
  • Deutschland entmilitarisieren – Bundeswehr abschaffen!

Zum Bündnis gehören die Studierenden in der GEW, GEW KV Erlangen, Falken, DFG/VK, SDAJ, RZN, plan*, FDJ.

2 Antworten

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Ohne Schwachstellen des Gesetzes in Abrede stellen zu wollen, muß leider konstatiert werden: Die Aktivist/inn/en des Bündnisses leiden offensichtlich unter erheblichem Realitätsverlust.

    Die Bundeswehr wurde in den letzten Jahrzehnten bis zur Verteidigungsunfähigkeit kaputtgespart. Demgegenüber hat die russische – antidemokratische – Regierung eine Region nach der anderen dem Erdboden gleichgemacht (u. a. in Tschetschenien, in Georgien, in Syrien, in der Ukraine) und läßt keinen Zweifel daran, ihren Eroberungsfeldzug bei Erfolg fortsetzen zu wollen. Auch die chinesische Diktatur erklärt offen, zur Erreichung ihrer machtpolitischen Ziele gegebenenfalls militärische Gewalt einzusetzen.

    Gegenüber den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich eines nicht geändert: Aggressiven Diktaturen kann nur begegnet werden, indem ihnen verdeutlicht wird: Jeder Angriff wird sie selbst einen hohen Preis kosten. Wie das Beispiel Rußland zeigt, genügt es nicht, allein auf wirtschaftliche Verflechtung zu vertrauen – wenngleich das chinesische Regime sich diesbezüglich derzeit noch intelligenter verhält. Sich wehrlos zu machen, um Friedfertigkeit zu beweisen, hilft, das zeigt die Erfahrung, nicht. Zwar ist das Wort „Kriegstüchtigkeit“, das Bundesverteidigungsminister Pistorius unbedacht in den Raum geworfen hat, unglücklich gewählt. „Verteidigungsfähigkeit“ indes, und die hat er gemeint. alles andere sind böswillige Unterstellungen, ist leider unverzichtbar.

    Es geht also nicht um „noch mehr Aufrüstung“, sondern um die Wiederherstellung einer angemessenen Verteidigungsfähigkeit im Rahmen des Bündnisses, ohne aggressive Hintergedanken. Dazu gehört auch, Sinn und Aufgabe der Bundeswehr den Jugendlichen in angemessener Form zu vermitteln: nicht als Werbung für einen militarisierten Hurra-Patriotismus, sondern als Darstellung einer Armee mit rein defensivem Charakter als bedauerlicherweise unverzichtbaren Bestandteils wirksamer Friedenssicherung.

    Das individuelle Recht, aus Gewissengründen nicht mit der Waffe kämpfen zu wollen, bleibt ebenso unangetastet wie das Recht, in der Frage der Verteidigung anderer Meinung zu sein, diese frei zu äußern und um Mehrheiten für diese Einstellung zu werben. Doch die Freiheit der Meinungsäußerung beinhaltet nicht das Recht, sich Kritik an dieser Meinung zu verbitten.

    Überdies: Gewännen die Diktatoren die Oberhand, wäre es mit jeglicher Meinungsfreiheit vorbei. Man blicke u. a. nach Rußland und China, aber auch Syrien und Iran sind geeignete Beispiele – neben vielen anderen.

  2. Martin Leipert sagt:

    Da ja die FDJ Teil dieses Bündnisses ist:
    Ist den Mitgliedern der FDJ eigentlich bewusst, dass es im „besseren Deutschland“ eine Wehrpflicht und eine hochgerüstete Armee gab?
    Vermutlich nicht.
    Aber wer in Geschichte aufgepasst hat, wird ja auch nicht Mitglied der FDJ.