Tra­di­tio­nel­le Wie­sen­be­wäs­se­rung in Fran­ken ist „Imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be der Menschheit“

Im Rah­men eines Fest­ak­tes über­gab Frau Dr. Anna Lühr­mann, Staats­mi­nis­te­rin für Euro­pa und Kli­ma im Aus­wär­ti­gen Amt, ver­gan­ge­nen Frei­tag, 10.05.2024, die Urkun­de zur Auf­nah­me in die „Reprä­sen­ta­ti­ve Lis­te des Imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes der Mensch­heit“ an die frän­ki­schen Trä­ger­schaf­ten der Tra­di­tio­nel­len Bewäs­se­rung. Sie ehrt damit alle Orga­ni­sa­tio­nen und Men­schen, die mit Herz­blut die­se Tra­di­ti­on auf­recht­erhal­ten. Die Aner­ken­nung der Tra­di­tio­nel­len Bewäs­se­rung als Imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be der Mensch­heit erfolg­te durch die UNESCO im Dezem­ber 2023 in Kasa­ne (Bots­wa­na). Die frän­ki­schen Wäs­ser­or­ga­ni­sa­tio­nen haben den Antrag zusam­men mit den Queich­wie­sen in Rhein­land-Pfalz von deut­scher Sei­te vor­an­ge­trie­ben. Dar­an betei­ligt waren auch Trä­ger­schaf­ten der tra­di­tio­nel­len Bewäs­se­rungs­kul­tu­ren in Bel­gi­en, Ita­li­en, Luxem­burg, den Nie­der­lan­den, Öster­reich und der Schweiz. In Fran­ken wird die­se tra­di­tio­nel­le Kul­tur­tech­nik auf vie­len hun­der­ten Hektaren ent­lang der Fluss­sys­te­me der Red­nitz, Reg­nitz und Wie­sent seit Jahr­hun­der­ten betrie­ben. Die frän­ki­sche Regi­on ist damit das wahr­schein­lich größ­te zusam­men­hän­gen­de und leben­dig gehal­te­ne Bewäs­se­rungs­ge­biet Euro­pas. Kom­plet­tiert wird die Kul­tur­tech­nik durch das Wis­sen des Bau­es der Was­ser­schöpf­rä­der, die in der Regi­on weit ver­brei­tet waren und mit Hil­fe derer das Was­ser aus den Fluss­sys­te­men geschöpft wurde.

OB Forchheim Dr. Uwe Kirschstein, Landrat Forchheim Dr. Hermann Ulm, 1. Bauherr und Wässerer Gosberger Zweng Markus Galster, OB Schwabach Peter Reiß, Wässerwiesen Schwabach Herbert Adel, Staatsministerin für Europa und Klima des Auswärtigen Amtes Dr. Anna Lührmann, Vorsitzender des Wässerverbandes Reichelsdorf Heinz Lämmermann, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg Britta Walthelm, Mitglied des UNESCO Fachkomittees für Immaterielles Kulturerbe und Stadtrat der Stadt Forchheim Johannes Mohr, Mitglied Wasserradgemeinschaft Möhrendorf Herrn Dieter Setzer, Bürgermeister und Vorsitzender der Wasserradgemeinschaft Möhrendorf Thomas Fischer, Bundestagsabgeordnete Die Grünen/Bündnis 90 Lisa Badum. Fotograf: Herrn Peter Roggenthin

OB Forch­heim Dr. Uwe Kirsch­stein, Land­rat Forch­heim Dr. Her­mann Ulm, 1. Bau­herr und Wäs­se­rer Gos­ber­ger Zweng Mar­kus Gals­ter, OB Schwa­bach Peter Reiß, Wäs­ser­wie­sen Schwa­bach Her­bert Adel, Staats­mi­nis­te­rin für Euro­pa und Kli­ma des Aus­wär­ti­gen Amtes Dr. Anna Lühr­mann, Vor­sit­zen­der des Wäs­ser­ver­ban­des Rei­chels­dorf Heinz Läm­mer­mann, Refe­ren­tin für Umwelt und Gesund­heit der Stadt Nürn­berg Brit­ta Walt­helm, Mit­glied des UNESCO Fach­ko­mit­tees für Imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be und Stadt­rat der Stadt Forch­heim Johan­nes Mohr, Mit­glied Was­ser­rad­ge­mein­schaft Möh­ren­dorf Herrn Die­ter Set­zer, Bür­ger­meis­ter und Vor­sit­zen­der der Was­ser­rad­ge­mein­schaft Möh­ren­dorf Tho­mas Fischer, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Die Grünen/​Bündnis 90 Lisa Badum. Foto­graf: Herrn Peter Roggenthin

Die Argu­men­te für eine Auf­nah­me der Tra­di­tio­nel­len Wie­sen­be­wäs­se­rung und damit die Ehrung der Wäs­ser- und Was­ser­rad­ge­nos­sen­schaf­ten waren vielfältig:

  • Es han­delt sich um eine nach­weis­lich jahr­hun­der­te­al­te leben­di­ge Tradition
  • Die regio­na­le Iden­ti­tät und das Bewusst­sein der Bevöl­ke­rung für ihre Land­schaft wer­den gestärkt
  • Durch die Bewäs­se­rung ver­bleibt das Was­ser gera­de in Tro­cken­zei­ten in den Wie­sen, speist das Grund­was­ser und leis­tet somit einen erheb­li­chen Bei­trag zum Land­schafts­was­ser­haus­halt und Klimaschutz
  • Das zugrun­de­lie­gen­de Genos­sen­schafts­we­sen – eben­falls ein imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be der UNESCO – wird gestärkt und sorgt somit für eine gerech­te Ver­tei­lung der Res­sour­ce „Was­ser“
  • Durch die Ver­duns­tung der gewäs­ser­ten Wie­sen ent­steht Kalt­luft und kühlt die Innen­stadt­be­rei­che der Städte
  • Die Bio­di­ver­si­tät wird nicht nur erhal­ten, son­dern auch aktiv geför­dert und wirkt dem Arten­ster­ben entgegen

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