Bam­bergs digi­ta­les Baum­schutz­pro­jekt erneut im Fokus

Baye­ri­scher Digi­tal­mi­nis­ter Dr. Fabi­an Meh­ring schaut sich das Pro­jekt „BaK­IM“ vor Ort ganz genau an

Mit Hil­fe von digi­ta­len Mit­teln, Droh­nen und künst­li­cher Intel­li­genz die Bäu­me in den Bam­ber­ger Stadt­wäl­dern schüt­zen – das ist das Ziel des Pro­jek­tes „BaK­IM“ (Baum, Künst­li­che Intel­li­genz, Mensch). Das von der Uni Bam­berg und der Stadt­ver­wal­tung gemein­sam auf­ge­stell­te Pro­jekt bekommt erneut Auf­merk­sam­keit: Am 10. Mai 2024 kam Dr. Fabi­an Meh­ring, Staats­mi­nis­ter für Digi­ta­les, nach Bam­berg um sich über das Pro­jekt zu informieren.Dr. Meh­ring ließ sich das Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekt vor Ort im Lui­sen­hain von Pro­jekt­lei­ter und Amts­lei­ter der Forst­ver­wal­tung Johan­nes Höl­zel und vom tech­ni­schen Pro­jekt­lei­ter Jonas Tro­les erklä­ren. Zusätz­lich berich­te­te Micha­el Weber, Haupt­baum­kon­trol­leur bei Bam­berg Ser­vice, vom prak­ti­schen Nut­zen des Pro­jek­tes. Er stell­te zu Beginn direkt fest: „Die Baum­ge­sund­heit ver­schlech­tert sich, nicht nur in den Bam­ber­ger Stadt­wäl­dern, und es zeigt sich – je grö­ßer die Flä­che der Wäl­der, des­to unüber­schau­ba­rer wird die Situa­ti­on und des­to auf­wen­di­ger wird die Arbeit der Förs­te­rin­nen und Baumpflegerinnen.“

Ziel von „BaK­IM“ ist es, eben die­se Arbeit zu unter­stüt­zen. Dies geschieht haupt­säch­lich durch Ver­bes­se­rung des Daten­be­stands zu den ver­schie­de­nen städ­ti­schen Baum­be­stän­den. Die Infor­ma­tio­nen wer­den mit Droh­nen­da­ten erho­ben und mit einer mensch-zen­trier­ten Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) aus­ge­wer­tet. Mit­hil­fe ver­schie­de­ner Tie­fer Neu­ro­na­ler Net­ze und sta­tis­ti­scher Ver­fah­ren wer­den dazu aus den Droh­nen­da­ten Infor­ma­tio­nen über die Ein­zel­bäu­me (Baum­hö­he, Baum­art, Vita­li­tät, Schäd­lin­ge) gene­riert und in einer Web­an­wen­dung („App“) zusam­men­ge­fasst. Die­se App erlaubt fle­xi­ble Aus­wer­tungs- und Visua­li­sie­rung und ist bereits als Pro­to­typ in Nut­zung. Das Pro­jekt wird vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les in der För­der­li­nie kom­mu­nal? digi­tal! mit 450.000 Euro geför­dert und zeigt, wie digi­ta­le Mit­tel ein­ge­setzt wer­den kön­nen, um lang­fris­tig etwas für die Erhal­tung der Stadt­wäl­der zu tun. Bam­bergs Digi­ta­li­sie­rungs­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler bestä­tigt: „Wir sind dank­bar, dass wir über das För­der­pro­gramm kom­mu­nal? digi­tal! unser Pro­jekt „BaK­IM“ umset­zen und so etwas für die nach­hal­ti­ge Gesund­heit unse­rer Stadt­wäl­der tun kön­nen. So kann unter ande­rem der Lui­sen­hain wei­ter­hin ein Ort der Erho­lung und des Ver­wei­lens für Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger bleiben.“

Demons­tra­ti­on der Drohnen

Dr. Meh­ring hat­te vor Ort die Mög­lich­keit, die Ver­schlech­te­rung der Baum­ge­sund­heit anhand von Luft­bild­auf­nah­men der letz­ten Jah­re und der Betrach­tung des aktu­el­len Zustan­des im Lui­sen­hain haut­nah zu erle­ben. Zusätz­lich konn­te er erfah­ren, wie bei der Erhe­bung und Aus­wer­tung der Droh­nen­da­ten vor­ge­gan­gen wird und wie eine Künst­li­che Intel­li­genz ent­wi­ckelt wird. Durch die Demons­tra­ti­on der eigens ent­wi­ckel­ten App und durch Erfah­rungs­be­rich­te aus dem Arbeits­all­tag des Forst­am­tes und der Baum­pfle­ger von Bam­berg Ser­vice konn­te der Staats­mi­nis­ter haut­nah erle­ben, wie „BaK­IM“ den Schutz der Bäu­me unter­stützt. Das tro­cke­ne Wet­ter ermög­lich­te auch eine Demons­tra­ti­on der Droh­nen. Für „BaK­IM“ wur­den in den letz­ten Jah­ren zwei Droh­nen beschafft, wel­che über zwei ver­schie­de­ne Arten von Sen­so­ren ver­fü­gen. Die grö­ße­re Starr­flüg­ler­droh­ne ver­fügt über hoch­auf­ge­lös­te RGB-Sen­so­ren für die Ein­zel­bau­min­ven­ta­ri­sie­rung, wäh­rend die klei­ne­re Mul­tispek­traldroh­ne mit ihrer Sen­so­rik für die sta­tis­ti­sche Schät­zung der Baum­vi­ta­li­tät nütz­lich ist. Um die­se Schät­zun­gen zu bestä­ti­gen, wur­den bei aus­ge­wähl­ten Bäu­men außer­dem Boden­feuch­tig­keits­sen­so­ren ange­bracht. Die Stadt Bam­berg und der Lehr­stuhl für Kogni­ti­ve Sys­te­me der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg füh­ren das Pro­jekt „BaK­IM“ seit Janu­ar 2022 gemein­sam durch. Dr. Gol­ler bestä­tigt: „Ohne die Koope­ra­ti­on mit der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg und spe­zi­ell mit Frau Prof. Dr. Ute Schmied und ihrem Lehr­stuhl für Kogni­ti­ve Sys­te­me wäre die­ses Pro­jekt nie­mals mög­lich. Wir freu­en uns sehr über die­se erfolg­rei­che Zusam­men­ar­beit.“ Auch nach der För­de­rung von kom­mu­nal? digi­tal! wird das Pro­jekt nicht enden, son­dern im Rah­men des För­der­pro­gramms Smart Cities wei­ter­ent­wi­ckelt. Ein lang­fris­tig ange­leg­tes Kon­zept. Das Pro­jekt hat gro­ßen Anklang bei den Bürger:innen, den Medi­en und ande­ren Kom­mu­nen gefun­den und kann so auch in Zukunft die Bam­ber­ger Bäu­me schützen.

Nach einer gelun­ge­nen Demons­tra­ti­on des Pro­jek­tes bestä­tigt auch Staats­mi­nis­ter Dr. Meh­ring: „Kli­ma­wan­del und Digi­ta­li­sie­rung sind die bei­den Mas­ter­the­men unse­rer Zeit, dabei sind Inno­va­tio­nen unser Schlüs­sel für eine nach­hal­ti­ge Zukunft. Das Pro­jekt in Bam­berg zeigt auf ein­drucks­vol­le Wei­se, wie moderns­te Tech­no­lo­gie dazu bei­trägt, Res­sour­cen zu scho­nen und unse­re Umwelt zu schüt­zen. Zeit­gleich spa­ren wir damit bares Geld, das die Kom­mu­ne an ande­rer Stel­le gut ein­set­zen kann. So geht kom­mu­na­ler Kli­ma­schutz durch digi­ta­le Innovation!“.

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