MU Erlan­gen for­dert „Wahl­kampf-Hygie­ne“ für eine Ver­sach­li­chung des Diskurses

Foto: Nowak B.

Foto: Nowak B.

Die MU hat­te Prof. Dr-Ing. Hein­rich Milo­siu vom Fraun­ho­fer Insti­tut und den Vor­sit­zen­den der Unter­neh­mer­initia­ti­ve CO2neutralERlangen e.V., Andre­as Redl, ein­ge­la­den zu einem Vor­trags- und Dis­kus­si­ons-Abend im Hotel Baye­ri­scher Hof „Dia­lek­ti­sche Lecker­bis­sen mit befrei­en­dem Lift auf die Vogel­per­spek­ti­ve zur StUB.“

Mit sei­nem mit­rei­ßen­den Impuls­re­fe­rat zeig­te Andre­as Redl Wahr­neh­mungs-Täu­schun­gen und Ent­schei­dungs-Hin­der­nis­se im aktu­el­len StUB-Streit deut­lich auf. Ein­drucks­vol­le Bei­spie­le zur Ent­schei­dungs­be­ein­flus­sung im hit­zig gewor­de­nen StUB-Wahl­kampf, wie das Aus­nut­zen der durch­aus mensch­li­chen Ver­lust­aver­si­on, öff­ne­ten die Augen der Teilnehmer.

Ziel muss sein, so Redl, dass die Bür­ger in dem ihnen über­tra­ge­nen Ent­schei­dungs-Dilem­ma Pro- (Metro­pol­re­gi­on?) oder Con­tra- (pro Erlan­gen?) StUB auf Basis trans­pa­ren­ter Fak­ten und damit frei von Mani­pu­la­ti­on ent­schei­den kön­nen. Pfef­fer springt ihm bei, Leit­ge­dan­ke der MU ist „die Men­schen als mün­di­ge Bür­ger wert­zu­schät­zen und mit unver­fälsch­ten Fak­ten und ohne Emo­tio­na­li­sie­rung für ihre Ent­schei­dung zur StUB zu versorgen!“.

Dass dem nicht über­all so ist, zeigt der von den Stadt­rats­mit­glie­dern am 25. April ein­stim­mig ange­nom­me­ne Dring­lich­keits­an­trag der FDP-Frak­ti­on zu einem fai­ren Wett­streit. Wenn im aktu­el­len Mei­nungs­kampf vor­ge­tra­ge­ne Fak­ten der Gegen­sei­te als Lügen bezeich­net wer­den, anstatt die behaup­te­ten Fak­ten zu hin­ter­fra­gen und zu wider­le­gen, ist das für den bevor­ste­hen­den und so wich­ti­gen Bür­ger­ent­scheid wenig hilf­reich, so Pfeffer.

Hoch­span­nend war der dia­lek­ti­sche Dis­kurs zur Tras­sen­füh­rung durch die Erlan­ger Innen­stadt im Licht einer ver­meint­li­chen Ent­schei­dungs­ver­bes­se­rung von Pare­to opti­mal zu supe­rio­re. Deut­lich auf­ge­zeigt wur­de dabei von Redl der Kon­flikt von För­der­mit­tel-Eig­nung und volks- bzw. betriebs­wirt­schaft­li­cher Bewer­tung. Die MU for­dert hier inne zu hal­ten, und aus der heu­te bes­se­ren Kennt­nis der För­der­mit­tel-Geset­ze erneut über bes­se­re Tras­sen­füh­rungs- und Mobi­li­täts-Alter­na­ti­ven im Inter­es­se aller Betei­lig­ten nachzudenken.

Milo­siu rech­ne­te den Teil­neh­mern hier­zu zum Bei­spiel die eine im Dis­kurs der Ver­an­stal­tung auf­ge­lös­te Mani­pu­la­ti­on durch Spra­che! – „Spa­ghet­ti-Tras­se“ durch Erlan­gen vor: 13 Kur­ven mit 90 Grad und eine Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von 17km/​h. Auch ohne die Spa­ghet­ti-Meta­pher sind die Aus­wir­kung der StUB durch Erlan­gen und vor allem die feh­len­de Geschwin­dig­keit der Metro­pol­ver­bin­dung als Fak­ten deut­lich erkennbar.

Pfef­fer resü­miert, dass bei einem Bür­ger­ent­scheid mit JA zur StUB für die Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg die vor­ge­leg­te Innen­stadt-Tras­se gebaut wer­den wür­de. Damit kann ein Inne­hal­ten für bes­se­re Alter­na­ti­ven nur mög­lich sein, wenn die Bür­ger mehr­heit­lich mit NEIN abstimmten.

Davor soll­ten sich die Bür­ger, so eine wei­te­re Erkennt­nis aus dem Impuls­vor­trag, auch wegen der ver­lo­ren­ge­hen­den Pla­nungs­kos­ten oder den ver­lo­re­nen För­der­mit­teln nicht scheu­en: dem soge­nann­ten „Sunk-Cost-Syn­drom“ soll­te der Wäh­ler unbe­dingt nicht ver­fal­len – bei Lich­te betrach­tet und ohne Ver­lust­ängs­te lau­tet es doch: „wer wirft schon das gute Geld dem schlech­ten hinterher?“.

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