Tag der Streuobstwiese in Forchheim

Auftaktveranstaltung mit Umweltminister Glauber in Elsenberg./Foto: Andreas Niedling

Auftaktveranstaltung mit Umweltminister Glauber in Elsenberg./Foto: Andreas Niedling

Das erste Wochenende zum Tag der Streuobstwiese im Landkreis Forchheim bot ein buntes und vielfältiges Angebot für kleine und große Streuobstfans. Die Initiative dazu ging aus von der Streuobstberaterin des Landkreises Forchheim, Frauke Gabriel. Gemeinsam mit Claudia Munker vom Landschaftspflegeverband Forchheim und Naturpark-Rangerin Christine Berner entstand eine Mischung aus Infoveranstaltungen, Kursen zum Aktivwerden und verschiedenen Möglichkeiten, Streuobst einfach nur zu genießen.

Den Startschuss gab ein Treffen zwischen Vertretern des Landkreises, der Regierung von Oberfranken, Erzeugern, Bürgermeistern der Kommunen und den Organisatorinnen auf dem Naturparkhof der Familie Hack in Elsenberg. Zu Gast war auch Umweltminister Thorsten Glauber. Am Samstag waren Frühaufsteher zur Vogelstimmenwanderung eingeladen, bei der viele verschiedene Arten gespottet wurden. Das Aufstehen in den frühen Morgenstunden wurde mit einem schönen Vogelkonzert belohnt. Die Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz in Bayern e.V. stellte in Kasberg ihr selbst geschaffenes Paradies mit über 200 Streuobstbäumen und mehr als 100 verschiedenen Sorten für interessierte Besucher vor. Der Streuobstexperte Frieder Oehme gab während seiner Führung faszinierende Einblicke in die Welt der Streuobstwiese. Von der Bestäubung der Blüten beim Stand der Imker Sandra Eichler und Oliver Fischer, über Tipps zur richtigen Baumpflanzung bis hin zu einer Live-Veredlung durch die Baumwarte Heike Zenkel und Elli Kirsch, wurde über viele wichtige Themen, wie Baumschnitt und Pflege der Streuobstbäume informiert. Auch der Lebensraum Wiese lud zum Erkunden ein. Saft aus der letzten Obsternte konnte ebenso verkostet werden wie selbstgebackene Kuchen oder man machte es sich mit einem vorbestellten Picknickkorb unter den Bäumen gemütlich.

Streuobstwiesen-Saftverkostung am Infostand des BN in Kasberg./Foto: Frauke Gabriel

Streuobstwiesen-Saftverkostung am Infostand des BN in Kasberg./Foto: Frauke Gabriel

Die Stände der Brennerei & Hofladen Singer und des Biohofes Schmidt aus Mittelehrenbach zeigten auf beeindruckende Weise, was für edle Produkte sich aus der Streuobstwiese herstellen lassen. Vom kaiserlichen Charlemagner über alkoholfreie Apfelseccos, leckeren fränkischen Cidre bis hin zu edlen Essigen und Brotaufstrichen wurde deutlich, wie sich Streuobst in guter Qualität in Wert setzen lässt. Über alle aktuellen Fördermöglichkeiten informierte die Streuobstberaterin der Unteren Naturschutzbehörde am LRA Fo und der Landschaftspflegeverband Forchheim e.V. Auch die Kinder kamen bei der Bauaktion von Ohrwurmnisthilfen auf ihre Kosten. Einen Vortrag über die lebendige Streuobstwiese und eine ganz besondere Baumart, die zu ihr gehört, gab es in Ebermannstadt zu hören: Friedhelm Haun erläuterte die Geschichte der Pomologie und nahm besonders die Walnuss in den Blick bei seinem Vortrag im Saal des Gasthauses Resengörg.

In Weigelshofen informierten sich Flächeneigentümer, Baumpfleger und Privatbesitzer mit großem Interesse bei dem erfahrenen Streuobst-Landwirt Sebastian Heinze vom Biohof 46 in Schoßaritz. was bei der Anlage einer Streuobstfläche zu beachten ist, was große Bodenbewegungen und – Veränderungen ausmachen und warum möglichst darauf verzichtet werden sollte, schilderte er eindrucksvoll. Anschließend nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit, bei bestem Wetter eine Führung durch den benachbarten Streuobst-Sortengarten des Landschaftspflegeverbandes Forchheim zu besuchen. Mit Projektmanagerin Claudia Munker gab es einen Streifzug durch die Baumreihen und es wurden Sorteneigenschaften, Standortansprüche und vor allem die Vorzüge der alten Sorten erörtert.

In Hilpoltstein gab Christof Vogel am Obstinformationszentrum des Landkreises Forchheim wertvolle Tipps zum Veredeln von Obstbäumen und viele kleine Obstbäume mit heimischen Sorten wurden pflanzfertig vorbereitet. Auch die Obst- und Gartenbauvereine in Eggolsheim und Weilersbach luden Interessierte ein, die Okuliermesser mitzubringen und selbst ein Bäumchen zu veredeln. Die Naturpark-Rangerin Christine Berner bot Exkursionen auf dem Obstinfoweg in Hiltpoltstein sowie auf dem Streuobstweg bei Stierberg an. Natürlich gab es auch hier Verkostungen und die Teilnehmenden tauchten inhaltlich tief in das Universum Streuobstwiese ein. Der naturschutzfachliche Wert des Biotops Streuobstwiese stand hier im Vordergrund. Einen beeindruckenden Einblick in Ihre Betriebe mit zahlreichen Führungen gaben die Baumschulen Wagner und Schmitt aus Poxdorf, die Pretzfelder Fruchtsaftkelterei, die Destillerie Haas und der Hofladen Kormann. Im Gasthaus Sponsel, konnte man sich mit einem Streuobstmenü kulinarisch verwöhnen lassen.

Bastelaktion auf der Streuobstwiese in Kasberg./Foto: Frauke Gabriel

Bastelaktion auf der Streuobstwiese in Kasberg./Foto: Frauke Gabriel

Auch die Leseratten kamen an diesem besonderen Wochenende auf ihre Kosten bei der Kinderaktion des Bund Naturschutz gemeinsam mit der Stadtbücherei Forchheim. Wer sich darüber hinaus noch mit Literatur zum Thema Streuobst eindecken wollte, wurde durch die Buchhandlung „s´blaue Stäffala“ in Forchheim bestens versorgt. Am Sonntag rundetet ein Dankgottesdienst in Pinzberg das Wochenende ab. Hier konnte man nach dem Gottesdienst ganz entspannt bei einem Glas Streuobstsaft und selbst gebackenem Kuchen das bunte Programm Revue passieren lassen, bei dem die Streuobstwiese als traumhafte Kulisse ihren großen Auftritt hatte.

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