Vortrag an der Universität Bayreuth zur „geographischen Dimension extrem rechter Diskurse“

Logo der Universität Bayreuth

Geographisches Kolloquium zur Bedeutung narrativer und medialer Infrastrukturen für rechte Identitäts- und Raumkonstruktion

Im Kolloquium des Geographischen Institutes der Universität Bayreuth spricht am Dienstag, 7. Mai 2024, Dr. Thilo Wiertz von der Universität Freiburg über „Von Äußerungen und Maschinen: Die Bedeutung narrativer und medialer Infrastrukturen für extrem rechte Identitäts- und Raumkonstruktion“.

Datum/Zeit/Ort:

  • Dienstag, 07. 05. 2024, 16.15 bis 17.45 Uhr,
  • Gebäude Geowissenschaften I (GEO I), Hörsaal H6.
  • Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der wachsende Einfluss extrem rechter Bewegungen ist eine Gefahr für Demokratie und gesellschaftliches Zusammenleben, nicht nur in Deutschland. Die strategische Intervention in gesellschaftlichen Diskursen ist dabei erklärtes Ziel der „Neuen“ Rechten im Kampf um politische Aufmerksamkeit und Popularität. Die sozialwissenschaftliche Forschung bescheinigt dieser Strategie durchaus Erfolg, insbesondere im Einsatz sozialer Medien. Anhand von Ergebnissen aus dem laufenden Forschungsprojekt „Digital Geopolitics: Geopolitische Leitbilder der ‚Neuen‘ Rechten in digitalen Medien“ zeichnet der Vortrag aktuelle geographische Dimensionen extrem rechter Diskurse nach. Er zeigt, dass die Resonanz rechter Weltbilder und Ideologie nicht allein auf ihren Inhalt zurückzuführen ist, sondern maßgeblich auf die Verwendung narrativer und medialer „Infrastrukturen“, d. h. symbolische wie materielle (digitale) Konfigurationen, die die Zirkulation von Äußerungen und Affekten gewährleisten. Wie Diskurse als affektive Maschinen funktionieren, verdeutlicht der Vortrag anhand laufender Forschungsarbeiten zur Konstruktion ostdeutscher Identität und der geopolitischen Funktion von Verschwörungserzählungen.