Bamberg: Was ist zu tun im Katastrophenfall?
Eine Katastrophe wünscht sich keiner. Trotzdem kann sie jederzeit eintreten – in Form von Hochwasserereignissen, schwerwiegenden Zugunfällen oder eines gefährlichen Krankheitserregers wie dem Corona-Virus. In solchen Fällen tritt in den Kommunen die „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ (FüGK) zusammen, um die Lage effizient zu bearbeiten und die Gefahr möglichst schnell in den Griff zu bekommen. In Bamberg wurden die Mitglieder dieses Führungsstabes nun grundlegend geschult, um bestens für ihre wichtige Aufgabe gerüstet zu sein.
Die Stadt Bamberg ist als Katastrophenschutzbehörde verpflichtet, Vorbereitungen zur Abwehr von Gefahren bei Katastrophenlagen oder Großschadensereignissen zu treffen. Dazu müssen vor allem die erforderlichen Führungsstrukturen zur Bewältigung solcher Ereignisse aufgebaut und durch Übungen auf den Ernstfall bestmöglich vorbereitet werden. An der Einsatzstelle selbst wird dazu eine Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) gebildet, die unterstützt wird durch einen technisch-taktischen Stab, der „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ (UG-ÖEL). Im Hintergrund wird die „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ (FüGK) koordinierend tätig. Ziel aller Anstrengungen ist es dabei immer, möglichst schnell „vor die Lage“ zu kommen.
In der FüGK laufen dann die Fäden aus der Einsatzleitung zusammen, müssen grundlegende Entscheidungen getroffen werden. Die FüGK muss dabei das gesamte Bild auch über einzelne Einsatzstellen hinaus im Blick haben und behalten. Über die FüGK wird beispielsweise die Öffentlichkeitsarbeit vorbereitet und gesteuert, aber auch überörtliche (Spezial-)Kräfte angefordert oder die Versorgung der Einsatzkräfte organisiert. Die örtliche Einsatzleitung und der technisch-taktische Stab werden mit den Einsatzkräften der verschiedenen Hilfsorganisationen, neben der Feuerwehr beispielsweise auch dem Rettungsdienst, dem THW oder der Polizei besetzt. Die FüGK setzt sich dagegen aus freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung zusammen, die sich bereit erklärt haben, zusätzlich zu ihren täglichen Aufgaben im Gefahrenfall in der Führungsgruppe mitzuarbeiten und so einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung solcher Szenarien zu leisten.
Aufgrund vieler Personalwechsel gab es in den vergangenen Jahren auch innerhalb der städtischen FüGK einen Umbruch. Um wieder alle Mitglieder des Führungsstabs auf einen Stand zu bringen, fand nun in Bamberg eine Grundlagenschulung statt, der vom Fachbereich Katastrophenschutz der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried durchgeführt wurde. In der dreitägigen, intensiven Fortbildung wurde vor allem die Musterarbeitsweise eines Führungsstabes vermittelt. Daneben standen insbesondere der fachliche Austausch und das gegenseitige Kennenlernen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen städtischen Fachbereichen im Mittelpunkt.
Der zuständige Ordnungsreferent Christian Hinterstein sowie der Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz, Christian Seitz, zeigten sich nach der Schulung in jeder Hinsicht zufrieden. Jetzt gilt es, dass gefestigte oder neu erlangte Grundwissen bei den Katastrophenschützerinnen und -schützern weiter zu verinnerlichen und auszubauen. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, im Katastrophenfall auf eine funktionierende Struktur zurückgreifen zu können, um die Menschen, so gut es in der jeweiligen Lage möglich ist, zu schützen. „Verhindern lassen sich Katstrophen nie vollkommen, aber wir können uns auf die Bewältigung vorbereiten“, betonen Hinterstein und Seitz.
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