Bamberg hat ein Konzept zur Ganztagsbetreuung

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Oberbürgermeister Andreas Starke: „Es bleibt unser Ziel, dass der Rechtsanspruch ab 2026 erfüllt werden kann.“

Die Wunderburgschule wurde in den vergangenen Jahren für 6,1 Millionen Euro saniert

Die Wunderburgschule wurde in den vergangenen Jahren für 6,1 Millionen Euro saniert

Ab 1. August 2026 gilt der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung in der Grundschule – zunächst in der ersten Jahrgangsstufe, bis zum Schuljahr 2029/30 dann in allen vier Jahrgängen. „Die Stadtverwaltung arbeitet bereits seit geraumer Zeit konzentriert an dieser Aufgabe. Wir haben ein Konzept, wie wir in Bamberg den Anforderungen gerecht werden können. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir in zwei Jahren den Rechtsanspruch auch erfüllen werden“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke.

Für die Bedarfsplanung stützt sich das Bildungsbüro der Stadt Bamberg auf den Kinderbetreuungsreport des Deutschen Jugendinstituts. Dieser ergab im Jahr 2021 für Bayern einen Betreuungsbedarf von Vorschulkindern nach der Einschulung von 74 Prozent. „Wir gehen jedoch davon aus, dass sich der Betreuungsbedarf mit dem Ganztagsanspruch noch erhöhen wird, und streben deshalb eine Betreuungsquote von 80 Prozent an“, erklärt Stefan Kreißl, der Leiter des Amtes für Bildung, Schulen und Sport. Diese Annahme wird durch die jährliche Bamberger Elternbefragung des städtischen Jugendamts bestätigt. So gaben bei den Befragungen 2022 und 2023 20 Prozent der Familien mit Kindern von 3 bis unter 6 Jahren an, dass sie keinen Betreuungsbedarf im Grundschulbereich haben werden.

Aktuell stehen rund 1.640 Betreuungsplätze für Kinder zur Verfügung, die Quote liegt somit bei 62,7 Prozent. Auf Basis des angenommenen Bedarfs und der Bevölkerungsprognose der Universität Bamberg geht das Bildungsbüro von 800 Betreuungsplätzen aus, die bis zum Jahr 2029 geschaffen werden müssen.

Eine räumliche Analyse zeigt, dass vor allem im Stadtgebiet Bamberg-Ost bei den Grundschulen Rupprecht-, Heidelsteig- und Kunigundenschule sowie im Sprengel der Wunderburgschule zusätzliche Betreuungsplätze benötigt werden, um die steigenden Schülerzahlen abzudecken und somit auch den quantitativen Ausbau im Rahmen der ganztägigen Bildung und Betreuung zu schaffen. In enger Abstimmung mit den Schulleitungen, dem Staatlichen Schulamt und dem Immobilienmanagement arbeitet hier das Bildungsbüro und das Amt für Bildung, Schulen und Sport an Maßnahmen, um die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Neuer Grundschulverbund

In der nächsten Sitzung des Kultursenats werden weitere Schritte vorgeschlagen: So soll es die Errichtung eines Grundschulverbunds Bamberg Ost ermöglichen, dass Spitzenbelastungen besser abgefedert werden können.

Vorbild ist hier der Grundschulverbund Berggebiet mit der Dom- und der Kaulbergschule, der schon seit vielen Jahren sehr gut funktioniert. Im Osten soll dann ein gemeinsamer Anlaufpunkt für die ganztägige Bildung und Betreuung in der ehemaligen Pestalozzischule eingerichtet werden, die perspektivisch die Heidelsteigschule als Grundschulstandort ablösen soll. Diese Grund- und Mittelschule soll parallel zu einem reinen Mittelschulstandort entwickelt werden. Außerdem soll der Raumbedarf an der Rupprechtschule durch vier neue Räume in Container- oder Modulbauweise aufgefangen werden. Bereits zum neuen Schuljahr kann eine interimsmäßige Mittagsbetreuung an der Pestalozzischule einsatzbereit sein.

Nach Bamberg-Ost sollen in ähnlicher Weise sinnvolle Lösungen für den Bamberger Süden und die Hainschule entwickelt werden. Bereits im Gange sind die Vorbereitungen zum Teilausbau des Dachbodens im Gaustadter Schulhaus, der Raum für weitere Plätze und Unterrichtszwecke schaffen wird. Das „Investitionsprogramm Ganztagsbetreuung“, das vor wenigen Monaten vom Bund aufgelegt und dann vom Freistaat spezifiziert wurde, wird entschlossen angepackt. Aus früheren Förderprogrammen wurden in jüngster Zeit bereits 187.000 Euro abgerufen, um die Betreuungssituation zu optimieren.

Hinweis auf große Schulprojekte

Oberbürgermeister Andreas Starke erinnert an die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der Luitpoldschule (2,7 Millionen Euro) und an der Wunderburgschule (6,1 Millionen Euro) sowie an die Generalsanierung der Turnhalle der Graf-Stauffenberg-Schulen (14 Millionen Euro). „Auch die lang geforderte Generalsanierung der Blauen Schule ist inzwischen auf dem Weg. Hier kommen die Planungen der Stadtverwaltung gut voran.“