Vortrag in Bayreuther Kunstmuseum: Der Reiz der leisen Dinge
Ist das Biedermeier eine unterschätzte Epoche? Dieser Frage geht der renommierte Journalist und Buchautor Michael Thumser nach. Am Mittwoch, 8. Mai, referiert er von 19 bis 20.30 Uhr im Historischen Sitzungssaal des Kunstmuseums, Maximilianstraße 33,Bayreuth. Als Monarchen und Aristokratie in Deutschland nach dem Sieg über Napoleon die Sehnsucht nach freiheitlichen Reformen unterdrückten, zogen sich viele Bürger, brave Untertanen ebenso wie solche, die sich enttäuscht und eingeschüchtert fühlten, in die umfriedeten Bezirke des Privaten und die Nestwärme der Familie zurück. Seit dem 19. Jahrhundert ist dies Phänomen als Biedermeier bekannt. Mit lammfrommer Spießigkeit und philiströser Friedhofsruhe indes sollte die Atmosphäre jener Epoche nicht verwechseln werden, entstanden doch, gleichsam im Stillen, eine oft lebendig selbstbewusste, sowohl wirtschaftlich wie geistig rege Mittelschicht, eine facettenreiche Kultur des Gemeinsinns und der Bildung, eine Bild-, Wort- und Gebrauchskunst des guten Geschmacks und der dezenten Eleganz. Und nicht zuletzt blühte die Satire. Vorverkauf und Anmeldung sind bis Mittwoch, 1. Mai, bei der Volkshochschule Bayreuth möglich. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Infos und Anmeldung unter der Telefonnummer 0921 50703840 oder online unter www.vhs-bayreuth.de.
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