Größte Sozialaktion des Bundes der Katholischen Jugend auch im Erzbistum Bamberg
1.000 Kinder und Jugendliche machen die Welt ein bisschen besser
Im ganzen Erzbistum Bamberg haben sich am Wochenende Kinder und Jugendliche an Seniorennachmittagen, Müllsammelaktionen, Renovierungsarbeiten oder Kleidertauschbörsen beteiligt. 54 Gruppen mit insgesamt rund 1.000 Teilnehmenden haben die Welt ein kleines Stückchen besser gemacht. Sie waren Teil der 72-Stunden-Aktion, der größten Sozialaktion des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) in Deutschland. Bundesweit waren circa 76.000 Teilnehmende angemeldet.
„Wir sind überwältigt, wie viele tolle Gruppen im Erzbistum mitgemacht haben“, fasst Katharina Niedens, Vorsitzende im BDKJ-Diözesanverband Bamberg, zusammen. „Nicht mal das unbeständige Wetter konnte sie abhalten: Manche Gruppen haben im strömenden Regen im Garten und auf Feldern gearbeitet, andere haben ihre Aktion spontan nach drinnen verlegt oder Jurten aufgebaut, um trocken zu bleiben. Wir danken allen Beteiligten für ihr riesiges Engagement! Mit der 72-Stunden-Aktion können wir sichtbar machen, wie vielfältig und unabkömmlich Kinder- und Jugend(verbands)arbeit für unsere Gesellschaft ist!“ Zum Beispiel hat die Jugend der Pfarrei Unsere Liebe Frau Lichtenfels seit Ende Februar Kronkorken gesammelt, mit denen sie bis zum 21. April einen ganzen Container gefüllt hat. Der Erlös wird an das Tierheim und die Tafel Lichtenfels gespendet.
Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) Bamberg hat Ideen für eine kinder- und frauenfreundliche sowie ökologisch nachhaltige Stadt gesammelt. Dafür erkundeten die sieben- bis 16-jährigen Mädchen, die von der Schulpflicht befreit waren, am Freitagvormittag die Bamberger Innenstadt. Eine Idee der neunjährigen Malia: „Vielleicht könnte man auf dem Maxplatz in Bamberg etwas zum Spielen für Kinder bauen.“ Sie gehört zur Wichtel-Gruppe der PSG – ebenso wie Theresia, sieben Jahre alt. Beide lieben die Gruppenstunden der PSG, bei denen sie basteln, draußen spielen oder auch zelten. Eine Jurte hat die PSG auch für die 72-Stunden-Aktion aufgebaut, und zwar auf dem Gartenstädter Markt. Dort malten und bastelten die Pfadfinderinnen, um ihre Ideen für eine Umgestaltung der Stadt bei einer Ausstellung im Bürgerlabor Bamberg zu präsentieren.
Schirmpate bzw. Schirmpatin für die 72-Stunden-Aktion im Erzbistum Bamberg waren Erzbischof Herwig Gössl und Staatsministerin a.D. Melanie Huml. Letztere erklärte: „Ich finde die 72-Stunden-Aktion großartig, um zu zeigen, wie vielfältig Jugendarbeit im katholischen Bereich ist – von Pfadfindern bis zu Ministranten. Das unterstütze ich gerne.“ Und Herwig Gössl betonte: „Wenn Menschen sich schon so früh ehrenamtlich engagieren, ist das hervorragend. Ich freue mich, dass es den Kindern und Jugendlichen Spaß macht.“ Sowohl der Erzbischof als auch die Politikerin besuchten Jugendgruppen bei der 72-Stunden-Aktion.
Auch Vertreter und Vertreterinnen der BDKJ-Bundes- und Landesebene besuchten Gruppen im Erzbistum Bamberg. BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher erklärte den Hintergrund der deutschlandweiten Aktion: „Unser Ziel ist es zu zeigen, dass Jugendverbände vor Ort richtig coole Arbeit machen. Die 72-Stunden-Aktion zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, sich aus dem Glauben heraus in Verbänden zu engagieren. Außerdem stärkt die Aktion den Zusammenhalt innerhalb der Ortsgruppen.“ In Bayern nahmen knapp 650 Gruppen an der Sozialaktion teil. Die Projekte befassten sich vor allem mit politischer Bildung, Nachhaltigkeit oder Generationengerechtigkeit. „Die 72 Stunden sind für mich ein Hoffnungssignal“, sagte BDKJ-Landesvorsitzender Florian Hörlein. „Gerade in einer Zeit, in der man jungen Leuten oft Egoismus vorwirft, zeigen wir, dass wir uns sehr gerne sozial engagieren.“
Was bleibt nach 72 Stunden? Jugendgruppen haben Hochbeete gebaut, um die sie sich weiterhin kümmern. Sie haben mit Müllsammelaktionen darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, Müll richtig zu entsorgen. Sie haben Spenden für soziale Projekte gesammelt. Und: Sie sind als Gruppen zusammengewachsen. „Ich finde es von den Jüngsten unserer Gesellschaft absolut vorbildlich, dass sie sich freiwillig an einem Projekt beteiligt haben, bei dem sie einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten“, lautet das Fazit des Diözesanjugendpfarrers Gerd Richard Neumeier. Sein Vorschlag: „Es wäre cool, wenn es ein ähnliches Projekt auch für Erwachsene gäbe.“
An diesem Wochenende waren Kinder also Vorbild für Erwachsene. Als Dankeschön waren die beteiligten Gruppen zu einer Veranstaltung im Dompfarrheim Bamberg eingeladen. Sie feierten am 21. April um 17.07 Uhr mit einem Konzert den Abschluss der 72-Stunden-Aktion.
Neueste Kommentare