Stadt Bamberg schreibt ihren „Aktionsplan Inklusion“ fort

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2.500 Menschen werden befragt, die einen Grad der Behinderung haben oder Leistungen der Eingliederungshilfe beziehen.  Alle Bamberger und Bambergerinnen sollen selbständig in der Stadt leben können. Menschen mit einer Einschränkung oder einer Behinderung stoßen allerdings im Alltag oft noch auf Hürden oder Probleme. Bamberg erstellte bereits 2009/2010 auf Grundlage der UN Behindertenrechtskonvention (ab 26.03.2009 in Deutschland verbindlich) einen „Sozialplan für Menschen mit Behinderung“. Die Stadt erkannte frühzeitig, dass eine verbindliche Konzeption für Initiierung und Umsetzung der UN-BRK gelegt werden muss. Der „Aktionsplan Inklusion“ soll (weitere) Maßnahmen und Handlungsempfehlungen aufzeigen, um die Teilhabe aller Menschen voran zu bringen. Der Aktionsplan greift verschiedene Themen auf: von Mobilität und barrierefreien öffentlichen Räumen über Bildung, Arbeit und Beschäftigung bis hin zur gesellschaftlichen und sozialen Teilhabe.

Es gilt, Barrieren in allen Lebensbereichen in Kooperation zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft weiter abzubauen. Dafür wird unter anderem ein Fragebogen an eine repräsentative Gruppe von betroffenen Personen versendet, um mehr Informationen über deren aktuelle Situation zu erhalten. Insgesamt werden 2.500 Bambergerinnen und Bamberger befragt, die einen Grad der Behinderung (GdB) haben oder Leistungen der Eingliederungshilfe beziehen. „Wir wollen erfahren, wo bei Menschen mit einer Einschränkung konkrete Probleme und Bedarfe vorhanden sind, welche Wünsche sie haben und wie sie die Situation in Bamberg beurteilen“, so Sozialreferent Jonas Glüsenkamp.

Die Befragung wurde von der Sozialplanung im Amt für Inklusion, der Bamberger Arbeitsgemeinschaft chronisch kranker und behinderter Menschen e.V. (ARGE Bamberg) und der Behindertenbeauftragten der Stadt Bamberg gemeinsam erarbeitet. Eine breite Beteiligung der ausgewählten Personen ist wichtig. Der Appell von Volker Hoffmann, Vorsitzender vom Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Bamberg und ARGE-Vorstandsmitglied: „Dem direkten Einbezug der Menschen, um die es geht, kommt immer eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie sind die Expertinnen und Experten vor Ort. Deswegen bitte ich Sie: Wenn Sie angeschrieben wurden, machen Sie mit!“

Die ausgewählten Personen erhalten per Post einen Fragebogen und ein Freikuvert. Der Fragebogen kann wahlweise auch online ausgefüllt werden. Für blinde Menschen oder Menschen mit einer Seheinschränkung stehen bei Bedarf telefonische Ansprechpersonen zur Verfügung. Der Bogen kann auch in Leichter Sprache angefordert werden. Die Befragung ist anonym und unterliegt den Bestimmungen des Datenschutzes.

Zur Fortschreibung vom „Aktionsplan Inklusion“ werden neben der Befragung im Laufe des Jahres auch Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themenschwerpunkten durchgeführt.

In der Stadt Bamberg leben knapp 12.000 Menschen mit einem Grad der Behinderung (GdB). Als Behinderung wird jede körperliche, geistige, seelische oder Sinnesbeeinträchtigung bezeichnet, die dauerhaft (länger als sechs Monate) zu Einschränkungen und damit zu sozialen Beeinträchtigungen führt. Dabei ist es egal, ob die Behinderung auf Krankheit oder einen Unfall zurückzuführen ist oder seit Geburt besteht.