Neuwahlen und Ehrungen bei der Speichersdorfer Feuerwehr
Peter Bock ist bei der Stützpunktfeuerwehr neuer Vorsitzender des Feuerwehrvereins, Christoph Emmerig neuer zweiter stellvertretender Kommandant einer neu geschaffenen Position.
Es war schon eine kleine Zäsur, die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr. Der 275 Mitglieder zählende Feuerwehrverein geht nicht nur mit so mancher Neubesetzung in die nächste sechsjährige Amtsperiode. Nach zwölf Jahren hatte Vorsitzender Sebastian Koch sein Amt zur Verfügung gestellt. In seine Fußstapfen tritt der 33-jährige Alt-Speichersdorfer Peter Bock. Als zweiter Vorsitzender wurde Andreas Dorsch, als Kassiererin Daniela Schmidt und Schriftführer Udo Zeitlmann bestätigt. Die neue Beisitzerriege bilden künftig Jörg Fichtner, Tobias Krodel, Oliver Porsch und Thomas Pfau. Kassenprüfer sind Edmund Fichtner und Wilhelm Kreutzer.
Der Kommandobrücke mit Volker Hammon und seinem Stellvertreter Christian Schwarzer bestätigten 52 Aktive mit einem überwältigenden Vertrauensbeweis beste Arbeit. Aufgrund der größer und vielfältiger gewordenen Aufgaben hatten Gemeinderat und Kreisfeuerwehrführung der Schaffung eines weiteren Stellvertreters zugestimmt. Der 30-jährige Kommandant der Haidenaaber Wehr Christoph Emmerig wurde dafür mit dem gleichen Vertrauenvorschuss ausgestattet.
„275 Mitglieder! Wir werden mehr. Der positive Trend der letzten Jahre setzt sich fort“, konnte Koch dank acht neuer Mitglieder in seinem letzten Bericht bilanzieren. Im Alter von 94 Jahren musste man das älteste Vereinsmitglied Georg Fichtner (75 Jahre) sowie Jürgen Schlöger und Ex-Hausmeisterin Edeltraud Poisel zu Grabe tragen. Koch ließ noch einmal alle Fest-, Hochzeits- und Geburtstagbesuche, den Kinderfasching der Kinderfeuerwehr, den Floriansgottesdienst mit Bischof Vorderholzer und den Volkstrauertag Revue passieren. Beim Volkskegeln hat die Mannschaft Edmund Fichtner, Alfred Kreutzer, Werner Bundscherer und Paul Scharf den dritten Platz belegt.
Bei den Spieleabenden jeden dritten Samstag, betreut von Paul Scharf und Willi Kreutzer, wird auch Schafkopf und Kicker gespielt. „Am gleichen Wochenende parallel zum Tag der offenen Tür und Johannisfeuer zeitgleich den Kindheitstraum, den Jugendleistungsmarsch und das Jubiläum der Soldatenkameradschaft zu bewältigen war schon eine Herausforderung“, so Koch. Sein Dank galt für die Unterstützung über die zwölfjährige Amtsperiode hinweg, mit den Jubiläen 150 Jahre Feuerwehr und 30 Jahre Jugendfeuerwehr im Jahr 2013 sowie den Bürgerfesten als absolute Highlights. Kassiererin Daniela Schmidt berichtete von Anschaffungen und Investitionen in IT und Küche.
331 Einsätze und 424 Übungen in sechs Jahren, 48 Einsätze mit 1699 Stunden und 70 Übungen mit 2597 Stunden bei durchschnittlich 25 bis 30 Teilnehmern in 2023 habe die Stützpunktwehr mit ihren 86 Aktiven absolviert, ließ Kommandant Volker Hammon Zahlen sprechen. „Verlief das Jahr insgesamt ruhig, kam es im Dezember mit zehn Einsätzen, darunter Personensuche, ABU-Einsatz und vier herausfordernde Brandeinsätze unter anderem mit Spezialausrüstung, knüppeldick.“ Zweimal habe man Heiligabend, einmal am ersten Weihnachtsfeiertag ausrücken müssen. Das neue Übungskonzept mit wöchentlichen Übungen am Dienstag habe sich bewährt, meinte er. Eine Erleichterung gebe es für die 41 Atemschutzgeräteträger. Die Tauglichkeitsuntersuchung werde künftig in der Gemeinde, nicht mehr in Bayreuth durchgeführt. Mit 16 Frauen werde die Frauenquote, mit 18 Doppelmitgliedschaften aus den Ortswehren die Zusammenarbeit immer besser. Intensiviert werde die Zusammenarbeit mit Kirchenlaibach. Ziel sei ein neues Feuerwehrkonzept mit einem gemeinsamen Feuerwehrhaus bis 1935.
Zum Rückgrat der Feuerwehr gehören die “Feuerwehrfrauen”. Ihre Aktivitäten werden von Katja Sehnke koordiniert. Sie stehen nicht nur bei Festen und beim Tag der offenen Tür, beim Kinderfasching und Heringessen Gewehr bei Fuß. Sie gehen Wandern, Radfahren und besuchen ihre Mitglieder bei Nachwuchs. Ein Team um Tobias Krodel und Daniela Schmidt kümmert sich um 35 Löschwichtl. Monatlich wird sich kindgerecht mit Themen zum Brandschutz und Technischer Hilfeleistung beschäftigt. Hautnah inspizieren durften sie einen Rettungswagen, hautnah erleben eine Drohne. Es wird aber auch gespielt, gebastelt, Fasching gefeiert. Am 11. Mai erwartet die Kinderfeuerwehr die größte Herausforderung. Dann ist sie mit den Kinderfeuerwehren Kirchenlaibach und Windischenlaibach Ausrichter der Kinderolympiade und Kinderflamme der Inspektion IV.
„Respekt“, so Jugendwart Andre Hofmann. Von 15 Jugendlichen waren zwölf nicht nur bei der Generalversammlung dabei. Diszipliniert absolvierten sie 50 Übungen und 1000 Stunden Jugendarbeit, von technischen Hilfeleistungen bis Löschangriffen, von Wettbewerbsvorbereitungen bis Johannisfeuer und Volkskegeln. Entsprechend war der Erfolg beim Jugendleistungsmarsch und Olympiade, Wissentest, Jugendflamme und Deutsche Jugendleistungsspange. Dabei wurde auch gemeinsam mit Jugendlichen aus den Ortswehren geübt. „Wir wachsen zusammen“, so Hofmann.
Von einem beeindruckenden Bild der Feuerwehrfamilie von den Nachwuchskräften über die Aktiven und Feuerwehrfrauen bis zu den Alt-Aktiven sprach Bürgermeister Christian Porsch. Angesichts des Life-Balance-Trends sei das vielfältige Vereinsleben und Übungsspektrum sowie das qualifizierte Einsatzszenario alles andere als selbstverständlich. Die Gemeinde unterstütze durch eine adäquate bedarfsgerechte Ausstattung und durch freiwillige Leistungen. Auch fließen aus den Abrechnungen der technischen Hilfeleistungen mit Versicherungen Gelder in die aktive Truppe zurück. Er begrüßte die Zusammenarbeit der Wehren im Gemeindegebiet in verschiedenster Form bei Einsätzen und Übungen. Die Zusammenarbeit sei glänzend, so auch Kreisbrandmeister Jürgen Küffner. Im Unterkreis 13 werde miteinander gearbeitet und miteinander und nicht übereinander geredet. Zu den Vorreitern gehöre die Jugend. So sei man mit 23 Jugendlichen in drei Gruppen gemeinsam bei der Deutschen Jugendleistungsspange angetreten und in einheitlichem Outfit aufgetreten. Ein weiterer Meilenstein des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit werde ein gemeinsames Zeltlager mit Schwimmbadbesuch vom 28. bis 30. Juni, kündigte Küffner an. Man lerne sich kennen und teile die Arbeit auf. „Die Zusammenarbeit der Ortsteilwehren ist einfach klasse und sucht im Kreisfeuerwehrverband seinesgleichen“, lobte auch Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt. „Das ist hier etwas ganz Besonderes.“
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