Blick über den Zaun: Haupt­werk von Simon Mari­us neu aufgelegt

Wei­te­rer Höhe­punkt im Jubi­lä­ums­jahr des Hofastronomen

Simon Marius (Quelle: Wikipedia)

Simon Mari­us (Quel­le: Wikipedia)

Die Ent­de­ckung der Jupi­ter­mon­de im Janu­ar 1610 offen­bar­te erst­mals Him­mels­kör­per, die sich nicht unmit­tel­bar um die Erde dre­hen und konn­ten als Argu­ment für das helio­zen­tri­sche Welt­mo­dell gese­hen wer­den. Zeit­gleich und unab­hän­gig von Gali­leo Gali­lei beob­ach­te­te auch der Ans­ba­cher Hof­as­tro­nom Simon Mari­us die­se Gestir­ne. Wäh­rend Gali­lei schon im März 1610 davon berich­te­te, leg­te Mari­us erst vier Jah­re spä­ter nach sorg­fäl­ti­ger Unter­su­chung mit sei­nem Haupt­werk „Mun­dus Iovia­lis“ (Die Welt des Jupi­ter) vor. Die­se wich­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung war lan­ge Zeit nur im latei­ni­schen Ori­gi­nal zu lesen, bis sich der Gun­zen­hau­se­ner Latein­leh­rer Joa­chim Schlör mit sei­nem Leis­tungs­kurs an eine Ver­öf­fent­li­chung wag­te und 1988 im Schrenk-Ver­lag eine Über­set­zung ins Deut­sche herausbrachte.

Da die­se Aus­ga­be längst ver­grif­fen ist, erscheint nun erneut im Schrenk-Ver­lag und zugleich als Band 3 der Edi­ti­on Simon Mari­us eine zwei­te, über­ar­bei­te­te und erwei­ter­te Auf­la­ge. Auch sie stellt Fak­si­mi­le und deut­sche Über­set­zung ein­an­der gegen­über. Ergänzt sind 16 Sei­ten mit drei Tabel­len von Simon Mari­us und sei­ne Ver­tei­di­gung gegen Vor­wür­fe des Ingol­städ­ter Astro­no­men Chris­toph Schei­ner, die nur in drei der 35 erhal­te­nen Exem­pla­re von Mari­us’ Haupt­werk vor­kommt. Der Band kos­tet 24,80 €.

Die öffent­li­che Vor­stel­lung der Neu­auf­la­ge erfolgt am 18. April um 19 Uhr in der Stadt- und Schul­bü­che­rei Gun­zen­hau­sen in der Geburts­stadt von Mari­us. Nach einem Gruß­wort von Bür­ger­meis­ter Karl-Heinz Fitz erläu­tert der Prä­si­dent der Simon Mari­us Gesell­schaft, Pierre Leich, die Bedeu­tung des mark­gräf­li­chen Astro­no­men. Anschlie­ßend füh­ren der Über­set­zer Joa­chim Schlör und der Ver­le­ger Johann Schrenk in die Neu­auf­la­ge ein.

Im Rah­men des Jubi­lä­ums „Simon Mari­us 1573 – 1624“ ist wei­ter­hin bis 2. Juni die Son­der­aus­stel­lung „Astro­no­mie beGrei­fen“ im Mark­gra­fen­mu­se­um Ans­bach zu sehen. Am 13. Juni star­tet in der Staat­li­che Biblio­thek Ans­bach die Aus­stel­lung „Simon Mari­us im Spie­gel der Biblio­theks­be­stän­de in Ans­bach und Mün­chen“, am 21. Juni beschäf­tigt sich in Ans­bach eine Tagung mit „Simon Mari­us und der Wan­del im Welt­bild“, und am 29. Juni arbei­tet das Kurz­thea­ter „Simon auf der Couch“ in Heils­bronn die Krän­kun­gen von Mari­us auf.

Regel­mä­ßi­ge Akzen­te setzt die Ans­ba­cher Vor­trags­rei­he „Die Welt über uns – der Ans­ba­cher Hof­as­tro­nom Simon Mari­us“. Im musi­ka­li­schen Dia­log mit dem Jazz­pia­nis­ten Die­ter Köhn­lein spricht am 11. April um 19 Uhr Pierre Leich im Tagungs­zen­trum Onol­dia über „Simon Mari­us und die coper­ni­ca­ni­sche Wen­de“. Wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen lie­fert das Mari­us­Por­tal: www​.simon​-mari​us​.net.

Das Jubi­lä­um wird unter­stützt von: Zukunfts­stif­tung der Spar­kas­se Nürn­berg, HER­MANN GUT­MANN STIF­TUNG, STAEDT­LER-Stif­tung, Stadt Nürn­berg, Ver­ei­nig­te Spar­kas­sen Gun­zen­hau­sen, Spar­kas­sen­stif­tung Ans­bach, Eva-und-Kurt-Schnei­der-Stif­tung, Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, Bezirk Mit­tel­fran­ken, Astro­no­mi­sche Gesell­schaft in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, N‑Ergie, Hil­ter­haus-Stif­tung und Kost-Pocher’sche Stiftung.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter https://​www​.simon​-mari​us​.net/

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