Gegen Nationalismus: Gemeinsame Erklärung der Evangelisch-Lutherischen Dekanate Forchheim und Gräfenberg

Die beiden Evang.-Luth. Dekanate Gräfenberg und Forchheim haben auf der gemeinsamen Sitzung ihrer Leitungsgremien (Dekanatsauschüsse) am 19. März in Thuisbrunn in Hinblick auf die Europawahl nachstehende gemeinsame Erklärung verabschiedet, die deutlich macht, dass für die beiden dekanatlichen Leitungsgremien Völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar sind und die AfD als Partei für Christen nicht wählbar ist.

„Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Kor 16,14)

Dieser Satz steht als biblisches Leitmotto, als Jahreslosung, für uns Christen über diesem Jahr 2024. Alles, was wir tun, soll in Liebe, anders gesagt in Achtung und Wertschätzung gegenüber den anderen Menschen geschehen.

Denn für uns Christen ist klar: Es gibt keine Menschen erster und zweiter Klasse. Alle Menschen sind Gotteskinder, ganz gleich welche Herkunft, Hautfarbe, Nationalität oder Religion sie auch haben. Diese Gottesebenbildlichkeit aller Menschen ist eine der wesentlichen Grundlagen unseres christlichen Glaubens.

Deshalb stehen alle Positionen, die dies leugnen und die den Wert der Menschen nach äußeren Merkmalen unterscheiden, im Gegensatz zum christlichen Glauben. Und deshalb ist jede Form von Rassismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit mit dem Christentum unvereinbar.  Die Wahl von Parteien, die rechtsextreme Positionen einnehmen und vertreten und so die christlichen Werte mit Füßen treten, steht damit im Widerspruch zu unseren christlichen Grundlagen.

Im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl am 9. Juni 2024 schließen wir uns der Erklärung der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Erklärung der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz an, die beide deutlich gemacht haben, dass völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar sind und die AfD als Partei daher nicht wählbar ist.

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Gesicht zu zeigen gegen jede Form von Extremismus und Antisemitismus und für ein demokratisches Miteinander und ein Zusammenleben einzutreten, in der die Menschen einander achten, ganz gleich, welche Hautfarbe, Herkunft, Nationalität oder Religion ihr Gegenüber hat.