Jetzt 200 Landschaftspflegeverbände in Deutschland – Neugründung in Kulmbach
Jetzt 200 Landschaftspflegeverbände in Deutschland
Drittelparität von Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunalpolitik deutschlandweites Erfolgsrezept – Landschaftspflegeverbände auf zwei Dritteln des Bundesgebietes aktiv
Ansbach, 14. März 2024 – Landschaftspflegeverbände (LPV) schützen Artenvielfalt und Klima durch nachhaltige Nutzung der Landschaft. Sie erhalten und gestalten attraktive Landschaften, indem Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen freiwillig und gleichberechtigt zusammenarbeiten. Nun wurde mit dem LPV Kulmbach (Oberfranken/Bayern) der 200. Landschaftspflegeverband unter dem Dach des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) gegründet, dem Dachverband der deutschen Landschaftspflegeorganisationen.
Kooperation statt Konfrontation: Erfolgsrezept Drittelparität
„Die Drittelparität ist unser Erfolgsrezept. Im Gegensatz zu den harten Auseinandersetzungen von Landwirtschaft und Naturschutz auf politischer Ebene, bemühen sich Landschaftspflegeverbände um Lösungen, bevor Konflikte entstehen. Dabei bringen sie stets die Sichtweise der Nutzenden mit ein“, unterstreicht Maria Noichl
MdEP, Vorsitzende des DVL. Landschaftspflegeverbände wissen um die Herausforderungen in der Praxis, denn sie arbeiten bundesweit mit über 12.000 landwirtschaftlichen Betrieben zusammen, darunter über 1.800 Schäfer*innen. Ihnen ermöglichen sie ein verlässliches Zusatzeinkommen im Naturschutz. Landschaftspflegeverbände setzen um
Landschaftspflegeverbände sind professionelle Kümmerer. Sie realisieren vor Ort, was Länder und Bund als Zielvorgaben formulieren. „Die tatsächliche Ausführung
auf der Fläche ist ihre Stärke, ob in der Agrarlandschaft, in Natura 2000-Gebieten oder in Naturschutzgebieten“, betont Noichl. „Insbesondere die Umsetzung der
Förderprogramme der Länder ist erprobtes Tagesgeschäft unserer Verbände! Aufgrund ihrer Nähe zu Landwirtschaft und Kommunen können Landschaftspflegeverbände auch komplexe Maßnahmen wie Renaturierungen oder schwierige Wiedervernässungen vornehmen.“
Aufgabenfülle erfordert solide Finanzierung
Landschaftspflegeverbände sollen dauerhaft vor Ort und ansprechbar für Flächeneigentümer*innen, Behörden sowie Landwirtschafts- und Naturschutzorganisationen sein. Sie koordinieren alle Bereiche der Landschaftspflege in ihren Regionen auf Basis von Fachplanungen, vom Arten- und Biotopschutz, über Heckenpflege, Beweidung, Mahd von Feuchtwiesen und Trockenrasen, Gewässerpflege, Streuobstpflege und -pflanzungen. Die Verbände betreuen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und organisieren das Management in Schutzgebieten. „Landschaftspflegeverbände beschäftigen qualifiziertes Personal, deren Arbeit hohen fachlichen Standards genügen muss. Eine solide Finanzierung ist deshalb entscheidende Voraussetzung für die Arbeit eines LPV!“, unterstreicht Noichl.
Länder erkennen Mehrwert des Landschaftspflegenetzwerks
Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen unterstützen den Ausbau der Landschaftspflegeorganisationen, um eine bessere Natura-2000-Umsetzung zu erreichen. Zuletzt förderte das Land Hessen den landesweiten Ausbau von Landschaftspflegeverbänden, insbesondere um eine bessere Natura 2000-Umsetzung zu erreichen.
Glückwünsche in Bayern
„Allen Wegbereitenden des Landschaftspflegeverbandes Kulmbach gratuliere ich herzlich! Nun arbeiten in Bayern 71 LPV auf über 90 Prozent des Freistaates zum
Wohle unserer Kulturlandschaft. Ich freue mich, dass mit dem LPV Kulmbach ein weiteres Stück Heimat als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum erhalten bleibt“,
beglückwünscht Noichl.
HINTERGRUND
Der DVL ist der Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Die im DVL organisierten Verbände sind rechtlich selbständige Zusammenschlüsse
von Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Kommunalpolitiker*innen, die sich gemeinsam für den ländlichen Raum und den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften einsetzen. Die verschiedenen Gruppen wirken innerhalb der Landschaftspflegeorganisationen gleichberechtigt und freiwillig zusammen. Der Vorstand ist mit
jeweils der gleichen Zahl an Personen aus den drei Bereichen besetzt. Diese Drittelparität sorgt für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz in den Regionen, da die
praktische Arbeit der Verbände von der Kooperation dieser Gruppen getragen wird. Abhängig von Bundesland und Region, werden sie Landschaftspflegeverbände,
Landschaftserhaltungsverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen genannt.
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