Frauenpolitisches Frühstück mit Ursula Sowa in Hof

Ursula Sowa, MdL, Gudrun Kiehne, Renate Fuchs
Ursula Sowa, MdL, Gudrun Kiehne, Renate Fuchs

Grüne Regionalpolitik im Fokus

Anlässlich des Weltfrauentags hat die Landtagsabgeordnete Ursula Sowa am vergangenen Wochenende zum gemeinsamen Dialog im Café Vetter in Hof eingeladen. Zusammen mit Vertreterinnen der Lokalpolitik dem Bildungsbereich, von Parents for Future, sowie der Landwirtschaft wurden regional- und landespolitische Themen erörtert. In entspannter Atmosphäre standen Arten- und Umweltschutz, Landwirtschaft sowie das Thema Bauen im Fokus.

„Wir müssen sehr aufpassen, dass der Arten- und Umweltschutz nicht untergeht“, erklärte Birgitt Lucas, Kreisrätin der örtlichen Grünen. Auch die Kreisrätin Nanne Wienands bekräftigte, dass viele umweltschutzrelevante Themen in der Kommunalpolitik nicht gehört werden wollen. Allem voran die Beispiele Kornberg, Frankenwaldbrücken und die geplante Umgehungsstraße für Oberkotzau. Man müsse erklären, wie sich die Zusammenhänge gestalteten.

Ursula Sowa, MdL, Gudrun Kiehne, Renate Fuchs, Margitta Hadersdorfer, Katharina Lipp

Ursula Sowa, MdL, Gudrun Kiehne, Renate Fuchs, Margitta Hadersdorfer, Katharina Lipp

Neben Bauprojekten, die hinsichtlich des Umweltschutzes kritisch zu beurteilen sind, kamen auch aktuelle Vorhaben zur Sprache. Gründe für die Bevorzugung von Schottergärten und der Ausweisung von Baugebieten auf der „grünen Wiese“, die viel Fläche für wenig Wohnraum verbraucht, standen ebenso zur Diskussion wie Positivbeispiele: Der Bau von Sozialwohnungen in der Bayreuther Straße in Hof besitze unter anderem auch ökologischen Charakter, bestätigten die beiden Stadträtinnen Gudrun Kiehne und Renate Fuchs. In diesem Zusammenhang verwies Ursula Sowa, Baupolitische Sprecherin der Grünen, auf das Bauland-Modell als soziales Instrument zur Förderung für Wohnungsbau für Familien mit geringerem Einkommen. „Auch durch die neue Bayerische Bauordnung haben sich die rechtlichen Voraussetzungen für klimaschutzförderliches Bauen verbessert“, so Sowa.

Auswertung und Reflexion des Bürgerbegehrens zur Artenvielfalt wurden ebenfalls besprochen. „Leider wurde hierbei festgestellt, dass die Umsetzung der geforderten Punkte nur sehr halbherzig erfolgt ist“, informierte die Landtagsabgeordnete. Jedoch werde das Thema im Bauausschuss weiterverfolgt. Margitta Hadersdorfer, selbst lange Jahre Landwirtin, schlug an dieser Stelle vor, die Landwirtschaft zum Vorbild zu nehmen: „Hier besteht eine Pflicht zur Randbegrünung von Gewässern und zur Winterbegrünung, um Bodenerosion entgegenzuwirken und die Böden fruchtbarer zu machen“, erläuterte sie. „Auch für Städter könne man Begrünungsstreifen einführen.“ Hierbei kamen auch die Anforderungen an die Landwirtschaft zur Sprache, der hinter dem ausgedrückten Unmut der Proteste steckt. „Einkauf zu Einzelhandelsbedingungen und Verkauf zu Großhandelsbedingungen, das schafft ein unzumutbares Ungleichgewicht“, berichtete sie. Interessiert wurden die Hintergründe von der Landtagsabgeordneten aufgenommen, die versprach, in weiteren Austausch mit Hadersdorfer zu gehen, um sich auch über das Sterben der Versorgungsstruktur in kleineren Ortschaften zu informieren – da dies weiteren Leerstand auf dem Land begünstigt.

Beendet wurde der politische Austausch mit der baupolitischen Vision: „Wo Wohnraum frei wird, müssen wieder Menschen hinziehen, um Bestehendes zu nutzen, statt auf der grünen Wiese neu zu bauen“, so Ursula Sowa.