Benefizkonzert für den Kreisverband Forchheim des NBMB mit Ehrung von Dr. Ewald Maier
„Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise!“ Diese Bitte erfüllte Fregattenkapitän Matthias Prock und seine 50-köpfige Mannschaft des Marinemusikkorps Wilhelmshaven sehr gerne und versetzte die knapp 600 Menschen in Verzückung, die aus dem gesamten Landkreis Forchheim und darüber hinaus nach Langensendelbach gekommen waren.
Eingeladen zu dieser besonderen musikalischen Reise hatte der Kreisverband Forchheim im Nordbayerischen Musikbund, unter dessen Dach 22 Musikvereine vereint sind. Er feiert in diesem Jahr den 50. Jahrestag seiner Gründung und hat sich mit der Einladung des Militärorchesters von der Waterkant selbst das schönste Geschenk gemacht. Kreisvorsitzende Claudia Heim hatte „ihren“ Heimat-Musikverein Langensendelbach gebeten, für die Infrastruktur sowie die Versorgung der Gäste auf und vor der Bühne in der Schulturnhalle zu sorgen.
Zu Beginn des musikalischen Programms konnte sie Umweltminister Thorsten Glauber, sowie den Hausherren, Langensebndelbach Bürgermeister Oswald Siebenhaar begrüßen, dazu die beiden Oberfranken-Präsidenten des Musikbundes, Thomas Kolb und Georg Schirner.
Erhebend dann der Start in das Konzertprogramm mit dem „Königsmarsch“, den Richard Strauss der deutschen Militärmusik für besonders feierliche Anlässe gewidmet hat. Danach nahm der Komponist Rossano Galante mit seinem majestätischen Werk „Sailing With Whales“ die Zuhörer mit, um ihnen ein besonders ozeanisches Erlebnis zu ermöglichen! Während die Musik prächtige Wale darstellte, wie sie durch die Augen der Seeleute sichtbar werden, ließen Fregattenkapitän Matthias Prock und seine 50 Matrosen die Zuhörer ungezähmte Natur und grenzenlose Freiheit erleben.
Hauptbootsmann Florian Hört, Flügelhornist aus Unterfranken, ist mit dem Marinemusikkorps Wilhelmshaven auf seiner persönlichen Abschiedstour,
denn er möchte aus familiären Gründen heimatnah eingesetzt werden. Zum Abschied schenkte er seinen Kameraden, vor allem aber dem begeisterten Publikum, mit seiner Interpretation von „Children of Sanchez“, einem Pop-Klassiker aus der Feder von Chuck Mangione, ein wunderbar gefühlvolles Solo auf seinem Flügelhorn.
Yosuke Fukuda komponierte mit dem Werk „Symphomic Dances“ eine Suite, deren fünf Sätze Tänze aus aller Welt darstellen, drei davon standen auf dem Programm: Einer Hommage an dem europäischen Tanzstil aus der Zeit der Renaissance folgte argentinische Leidenschaft, die natürlich am Besten im Tango zum Ausdruck kommt. Mit der freiheitsliebenden Stimmung des Wilden Westens sattelten die Zuhörer die Pferde und ritten zur „Hoedown-Party“ in den Pausen-Saloon.
„Unter der Admiralsflagge“ (Julius Fucik) eröffnete im Anschluss Kapitänleutnant Christoph Schiffers am Pult den zweiten Teil des Konzerts.
Danach trat Hauptbootsmann Stefan Krecklow an die Bühnenrampe und es wurde ihm sein Soloinstrument, das Konzert-Xylophon gereicht.
Etwa 35.000 Anschläge in weniger als sechs Minuten, das schaffe selbst die versierteste Chefsekretärin nicht, mutmaßte Dirigent Schiffers. Doch der Solist präsentierte in atemberaubendem Tempo „The Golden Age of Xylophon“ von Floyd E. Werle. Dafür erntete er, nachdem sich das ungläubige Staunen gelegt hatte, verdient frenetischen Applaus für diese Meisterleistung.
Mit nachdenklichen Worten erinnerte KaLeu Christoph Schiffers an den Friedenseinsatz der deutschen Fregatte Hessen im Roten Meer, als er dazu passend „Guardians of Peace“ von James L. Horsay ankündigte und den Soldaten zur See, als Wächter des Friedens, unversehrte Rückkehr wünschte.
Die ganze, vor allem auch solistische Virtuosität, welche die Profis auf der Bühne von den vielen anwesenden Laienmusikern unterscheidet, zeigte sich noch einmal in Jörg Murschinski’s „Musical Milestones“. Ein Genre-Potpourri mit hin- und mitreißenden Songs von Alladin bis zur West Side Story.
Zum Schluss wurde es nochmal richtig „mariniert“, wie es der Stabführer mit dem passenden Namen Schiffers bezeichnete. Sämtliche nautischen Gassenhauer, vom Süßen, der am Sonntag mit mir segeln gehen will, über den Seemann, den aber auch garnichts erschüttern kann, bis eben zu der flehentlichen Bitte „Nimm mich mit Kapitän auf die Reise“…!
Mit dem gleichnamigen Marsch verabschiedeten sich die musikalischen „Kameraden auf See“ von den hellauf begeisterten Landratten am Ende eines denkwürdigen und emotionalen Abends, der noch lange nachhallen dürfte.
Ehrung von Dr. Ewald Maier mit dem „Silbernen Verbandsorden“
Im Rahmen des Benefizkonzertes mit dem Marinemusikkorps Wilhelmshaven in Langensendelbach durfte sich ein großer Gönner der Blasmusik im Landkreis Forchheim, der ehemalige Vorstandsvoritzende der Sparkasse Forchheim Dr. Ewald Maier, über eine besondere Auszeichnung freuen.
Aus den Händen von Thomas Kolb, dem oberfränkischen Bezirkspräsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, wurde ihm der Verbandsorden in Silber nebst Urkunde überreicht. Die höchste Auszeichnung, die der Musikbund für verdiente Persönlichkeiten aus der Gesellschaft zu vergeben hat!
Dr. Maier habe sich diese Auszeichnung redlich verdient, wie die Kreisvorsitzende Claudia Heim ergänzte. Sorgte er doch über Jahrzehnte dafür, dass der Kreisverband aus der von ihm ins Leben gerufenen Zukunfststiftung der Sparkasse Forchheim alljährlich die nötigen Mittel erhält, um den stets um die 100 Jungmusiker*innen die Qualifikation zur Leistungsstufe D1 zu ermöglichen.
Darüber hinaus war Dr. Maier einer der Frauen und Männer der ersten Stunde, die JEKI (Jedem Kind ein Instrument) in den Schulen und vielen Vereinen des Landkreis etablierten. Dr. Ewald Maier bedankte sich herzlich für diese Auszeichnung, nicht ohne eine weitere Zuwendung von 1.500 Euro für den Kreisverband zu avisieren.
Heiner Kredel
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