Gene­ra­ti­ons- und Füh­rungs­wech­sel bei Sol­da­ten­ka­me­rad­schaft Speichersdorf

Gene­ra­ti­ons- und Füh­rungs­wech­sel bei der Sol­da­ten­ka­me­rad­schaft: Lothar Bürin­ger folgt Edmund Buck­ner als neu­er Vor­sit­zen­der und führt künf­tig eine in nahe­zu allen Funk­tio­nen neu besetz­te Vorstandschaft.

Im Land­gast­hof Imhof zog die 58 Mit­glie­der zäh­len­de Kame­rad­schaft im Bei­sein des stell­ver­tre­ten­den Kreis­vor­sit­zen­den Ger­hard Will aus Neun­kir­chen nicht nur Bilanz, son­dern stell­te die Wei­chen für die kom­men­den Ver­eins­jah­re und warf einen Blick auf gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Nach 30 Jah­ren Vor­stands­ar­beit, davon 22 Jah­re an der Spit­ze, stell­te Edmund Bruck­ner sein Amt als Vor­sit­zen­der zur Ver­fü­gung. 2002 hat­te der heu­te 75-Jäh­ri­ge die Kame­rad­schaft über­nom­men und ihr zu einer neu­en Blü­te ver­hol­fen. Eben­so der zwei­te Vor­sit­zen­de Her­bert Traut­ner (seit 2014) und Schrift­füh­rer Oswald Wöhrl, der das Amt 1994 von Rudi Busch über­nom­men und ohne Unter­bre­chung seit 29 Jah­ren aus­ge­übt hat. Seit der Wie­der­grün­dung 1954 war kein Schrift­füh­rer mehr als zwei Peri­oden im Amt.

In sei­ner Rück­schau auf sie­ben Amts­pe­ri­oden ließ Bruck­ner noch ein­mal die wich­tigs­ten Mei­len­stei­ne Revue pas­sie­ren. Neben den all­jähr­li­chen Volks­trau­er­ta­gen als Mah­nung, dass die Zukunft wei­ter fried­lich blei­ben soll, leg­te Bruck­ner beson­de­ren Wert auf die Mit­glie­der­pfle­ge (Geburts­tags­be­su­che, Weih­nachts­fei­ern) und die Freund­schaft zur Feu­er­wehr. Der Ver­ein öff­ne­te sich auf sei­ne Initia­ti­ve hin 2004 für Frau­en und wur­de umbe­nannt in Sol­da­ten- und Kame­rad­schafts­ver­ein. 2009 hol­te Bruck­ner die BSB-Lan­des­ver­samm­lung nach Spei­chers­dorf. Unter dem Titel „Ver­gesst die Toten nicht und auch nicht ihre Namen“ wur­den 2011 auf 140 Sei­ten die Bio­gra­phien, Bil­der und Schick­sa­le der in den Welt­krie­gen gefal­le­nen und ver­miss­ten Spei­chers­dor­fer der Nach­welt erhal­ten. Neben 14 Schlacht­schüs­sel­fes­ten, Vor­trä­gen, die Mit­ge­stal­tung der Bür­ger­fes­te waren High­lights die all­jähr­li­chen Bus­fahr­ten wie Steinam­was­ser, Burg Har­ten­stein, das Jagd­ge­schwa­der Neuburg/​Donau, das Mili­tär­mu­se­um Wei­den­berg, Vol­kach, Rie­sen­ge­bir­ge, Lau­sitz und Ber­lin. Ihren krö­nen­den Abschluss fand Bruck­ners Umtrie­big­kei­ten im 100jährigen Grün­dungs­ju­bi­lä­um 2022 und im 100jährigen Fah­nen­ju­bi­lä­um 2023 mit wür­di­gen Gedenk­fei­ern am Mahn­mal und Fest­ak­ten mit Mitgliederehrung.

„Es ist jetzt ein­fach an der Zeit, mich etwas mehr dem pri­vat-fami­liä­ren Bereich zuzu­wen­den“, so Bruck­ner. Mit Akti­vi­tä­ten alles ande­re als gespart, habe die Arbeit wirk­lich Spaß gemacht. Die Freu­de stand Bruck­ner ins Gesicht geschrie­ben, als er als Neu­mit­glie­der mit Tan­ja Scherm, Simo­ne Bäuml und Ange­li­ka Dubetz die ers­ten drei Frau­en begrü­ßen durf­te. Mit 54 Mit­glie­dern gestar­tet, zählt die Kame­rad­schaft heu­te 58 Mit­glie­der, obwohl sie 50 Mit­glie­der zu Gra­be tra­gen muss­te. Seit 1984 sind 81 Mit­glie­der ver­stor­ben. Neben Georg Feil­ner hat­te man zuletzt mit Ehren­mit­glied Georg Ficht­ner den letz­te­ren Vete­ra­nen zu Gra­be tra­gen müs­sen. Eine kla­re Absa­ge erteil­te Bruck­ner einer Fusi­on mit ande­ren Ver­ei­nen. „Wir sind immer noch genug Mit­glie­der, um dem Ver­ein Bestän­dig­keit geben zu kön­nen und unse­re jähr­li­che Gedenk­fei­er und ande­re Akti­vi­tä­ten auch ord­nungs­ge­mäß abhal­ten kön­nen. Wir kön­nen und dür­fen unse­re Gefal­le­nen und Ver­miss­ten nicht ein­fach ver­ges­sen, und müs­sen selbst ein Zei­chen für eine fried­li­che Welt set­zen, mein­te er.

Wir sind ein „Kame­rad­schafts­ver­ein“, der sich zum einen in das gesel­li­ge Dorf­le­ben mit ein­bringt. Zum ande­ren, des­sen höchs­te Auf­ga­be es ist, dass die schlim­me Ver­gan­gen­heit nicht ver­ges­sen wird, ins­be­son­de­re als Mah­nung zum Frie­den ange­sichts der gegen­wär­ti­gen Kriegs­hand­lun­gen. Wir wol­len zur Gemein­sam­keit und Gesel­lig­keit bei­tra­gen, aber auch wei­ter in Frie­den und Frei­heit leben. Staats­ver­tre­ter sind wegen reli­giö­ser und wirt­schaft­li­cher Inter­es­sen zu men­schen­un­wür­di­gen Kon­flik­ten jeg­li­cher Art bereit, auch wenn Sol­da­ten und die Bevöl­ke­rung dar­un­ter lei­den müs­sen- Unse­re all­jähr­li­chen Gedenk­fei­er­lich­kei­ten am Krie­ger­denk­mal, wo wir unse­rer getö­te­ten und ver­miß­ten Sol­da­ten und derer aus der Bevöl­ke­rung, die durch die Kriegs­wir­ren auf teil­wei­se grau­sa­me Art zu Tode kamen oder Schlim­mes erlei­den muß­ten, wer­den abge­hal­ten, um deren in Ehr­furcht und Respekt zu geden­ken, und in der Hoff­nung, daß sich sol­ches nicht mehr wie­der­ho­len darf. Denn die­se Men­schen woll­ten auch in Frie­den und Frei­heit leben. „Sol­da­ten­ka­me­rad­schaf­ten sol­len über­le­ben und müs­sen , weil die schlim­me Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart nicht ver­ges­sen wer­den darf!“ Es muß für den Erhalt der Sol­da­ten- und Kame­rad­schafts­ver­ei­ne gesorgt wer­den. Bei die­sen Ver­ei­nen heut­zu­ta­ge geht es gera­de auch um die Mah­nung zum Frie­den, die Pfle­ge der Denk­mä­ler, den Erhalt der Kul­tur­his­to­rie und die Unter­stüt­zung der Kriegs­grä­ber­für­sor­ge. Aber auch um die Mit­ge­stal­tung des Gemein­schafts- und Dorf­le­bens in beson­de­rem Maße.

Zum reibungslosen Generations- und Führungswechsel gratulierte der stellvertretende Kreisvorsitzende Gerhard Will dem neuen Vorsitzenden Lothar Büringer und Ehrenvorsitzenden Edmund Bruckner sowie den neuen Vorstandsmitgliedern Gerhard Kreutzer, Alfred Kreutzer, Herbert Trautner, Oswald Wöhrl und Manfred Kreutzer (von links). Mit Blumen bedankte sich der Verein bei Carola Pfau und den neben Tanja Scherm (nicht im Bild) ersten Mitgliedsfrauen im Verein Simone Bäuml und Angelika Dubetz (vorne von links). Bild: Wolfgang Hübner

Zum rei­bungs­lo­sen Gene­ra­ti­ons- und Füh­rungs­wech­sel gra­tu­lier­te der stell­ver­tre­ten­de Kreis­vor­sit­zen­de Ger­hard Will dem neu­en Vor­sit­zen­den Lothar Bürin­ger und Ehren­vor­sit­zen­den Edmund Bruck­ner sowie den neu­en Vor­stands­mit­glie­dern Ger­hard Kreut­zer, Alfred Kreut­zer, Her­bert Traut­ner, Oswald Wöhrl und Man­fred Kreut­zer (von links). Mit Blu­men bedank­te sich der Ver­ein bei Caro­la Pfau und den neben Tan­ja Scherm (nicht im Bild) ers­ten Mit­glieds­frau­en im Ver­ein Simo­ne Bäuml und Ange­li­ka Dubetz (vor­ne von links). Bild: Wolf­gang Hübner

Auf Vor­schlag Bürin­gers wür­dig­ten die Mit­glie­der das Enga­ge­ment Bruck­ners mit der Ernen­nung zum Ehren­vor­stand. Für ihn wie für den schei­den­den zwei­ten Vor­sit­zen­der Her­bert Traut­ner und Schrift­füh­rer Oswald Wöhrl sowie die Neu­mit­glie­der Simo­ne Bäuml und Ange­li­ka Dubetz gab es Blu­men und ein Geschenk.

Bei den Neu­wah­len wur­de Lothar Bürin­ger ein­stim­mig zum ers­ten Vor­sit­zen­den gewählt. Er wird künf­tig ver­tre­ten von Man­fred Kreut­zer und Ger­hard Kreut­zer. Neue Schrift­füh­re­rin ist Tan­ja Kreut­zer, Kas­sie­rer Alfred Kreut­zer. Als Bei­sit­zer gehö­ren künf­tig Horst Ficht­ner, Man­fred Porsch und Edmund Bruck­ner und Cle­mens König, der zugleich Fah­nen­trä­ger ist, dem Vor­stand an. Kas­sen­prü­fer blei­ben Her­bert Dörf­ler und Hel­mut Raps. Von zahl­rei­chen Bewe­gun­gen vor allem auf­grund der Jubi­lä­en berich­te­te schließ­lich Kas­sie­rer Alfred Kreut­zer. Ein­wand­freie Kas­sen­füh­rung beschei­nig­te Kas­sen­prü­fer Hel­mut Raps, sodass ein­stim­mig ent­las­tet wur­de. Mit Blu­men bedank­te sich der Ver­ein auch bei Caro­la Pfau für die Unter­stüt­zung bei der Kas­sen­füh­rung. Für 2024 ist ein Grill­fest, Bil­der­abend, Dan­ke­schön-Essen und eine Ver­eins­fahrt vorgesehen.