JHV der Speichersdorfer Kirwamadla und Kirwabuam
Mit einer in nahezu allen Positionen neu besetzten Führungsriege um Patrick Sendelweck als neuen Vorsitzenden gehen die Kirwaburschen und Kirwamadla ins Vereinsjahr 2024, und haben wieder viel vor.
215 Mitglieder mit jungem Durchschnittsalter zählt der Brauchtumsverein. Tendenz steigend. 34 waren ins Feuerwehrgerätehaus gekommen, um Bilanz zu ziehen und die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. „Der glänzende Zusammenhalt und miteinander füreinander Feste feiern – das macht uns als Brauchtumsverein aus“, brachte Weidmann eingangs das Selbstverständnis der Kirwaburschen und Kirwamadla auf den Punkt. Das zeigte dann nicht nur die engagierte Beteiligung, sondern auch die ungewöhnlich hohe Bereitschaft der Mitglieder, ein Amt in der Vorstandschaft zu übernehmen. Nahezu jeder Wahlgang musste wegen mehrerer Kandidaten schriftlich durchgeführt werden. „Dass sich so viele Kandidaten zur Wahl stellen, das hatten wir in der Vergangenheit selten“, so ein sichtlich begeisterter neuer Vereinschef, der sich mit seinen 25 Jahren schon zu den „alten Hasen“ zählt. „Wenn das Engagement im Verein und der Zuwachs neuer Mitglieder so bleibt, können wir weiter optimistisch in die Zukunft blicken.“
Seit 2021 an der Spitze hatte Sonja Weidmann ihr Amt zu Verfügung gestellt. Für sie rückt der bisherige Stellvertreter Patrick Sendelweck nach, dem einstimmig das Vertrauen ausgesprochen wurde. Neuer zweiter Vorsitzender ist Michael Walter, neuer dritter Vorsitzender Simon Weidmann. Die Kassenführung liegt künftig in den Händen von Max Höreth. Schriftführer bleibt Kimi Böhmer. Beisitzer sind Jan Fütterer und Lisa Dorsch. Die Kasse prüfen wieder Markus Bezold und Volker Hammon.
Welch ein ereignisreiches Jahr die „Kirwa Speicherdorf“ hinter sich hatte, zeigte eindrucksvoll der mit lustigen Fotos und Videos bespickter Jahresrückblick der scheidenden Vorsitzenden. So wurde zu den benachbarten Kirwa-Gesellschaften Wirbenz, Neustadt am Kulm und Filchendorf besonders Freundschaft gepflegt. Mit starken Abordnungen wurden nicht nur deren Kirchweihfeste besucht. Alljährlich treten die Kirwabuschen und Kirwamadla auch beim gemeinsamen Wettbewerb des Ostereierweitwerfen an. Die Tradition hoch gehalten wird beim zweitägigen Maifest rund um den Dorfplatz mit Aufstellen des Maibaums, der wieder eine stattliche Größe hatte. Natürlich ging man auch auf Maibaumklau, was „eineinhalb Mal“, gelang, wie Patrick Sendelweck augenzwingernd ergänzte. Selbst viel Regen konnte die Feierlaune beim Sommernachtsfest nicht trüben. Mit der Rockband Flashback, den lokalen Stimmungsmatadoren Horrido Express und den zünftigen Weinwallfahrer sorgte man zur Oktober-Kirwa in der „Kreutzer-Halle“ und im Dorf wieder für einen Ausnahmezustand. „Die Mannschaft stand von Anfang bis Ende quer bei Fuß“, sparte Weidmann nicht mit Lob und Dank an die Adresse ihrer Mitglieder und der Helfer. „Uns wurde viel abverlangt – aber wir haben die Herausforderungen besten´s gemeistert.“, so eine sichtlich zufriedene Vorsitzende. Regelrecht überrollt worden sei man vor allem beim Ansturm auf das Kaffeetrinken am Sonntagnachmittag. Am Kirwamontag ging es mit vollbesetztem, top geschmückten Bruckwagen durch ganz Speichersdorf und dabei nicht nur das Rathaus besetzt und der Kindergarten besucht. Nach dem Helferessen ließ man mit der Weihnachstfeier im Bluebowl das Jahr ausklingen und startete mit dem Stärkeantrinken ins neue Jahr.
Die tolle Besucherresonanz auf die Veranstaltung schlug sich auch in der Kasse nieder, so Kassiererin Kathrin Weidmann. „Einwandfrei übersichtliche Kassenführung“ bescheinigte Kassenprüfer Markus Bezold. Bei einzelnen Mitgliedern mahnte er die Nachlässigkeit der Mitgliedsbeitragsüberweisung mit kostenpflichtigen Rückbuchungen an. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
„Ihr seid unsere Garanten des Brauchtums – vom Aufspielen rund um das Milchbänkl bis zum Stürmen des Rathauses“, zollte Bürgermeister Christian Porsch den Kirwaburschen und Kirwamadla ein dickes Lob. Er zeigte sich begeistert, dass die Kirwaburschen und Kirwamadla den Alt-Speichersdorfer Dorfplatz mit seinem Brunnen mit Leben erfüllen. Vor allem die Kirchweih mit seinem Aufspielen, Auftanzen und Rumspielen seien unverzichtbare Traditionen. Die Gemeinde unterstütze das Engagement mit freiwilligen Leistungen.
Auch 2024 hat der Geselligkeitsverein wieder viel vor. So ist man am Osterwochenende beim Ostereierweitwerfen der befreundeten Kirwagesellschaften dabei. Das zweitägige Maifest mit Maibaumaufstellen wird am 30. April und 1. Mai, das Sommernachtsfest am 3. August gefeiert. Besucht werden das 50-jährige Hide Away-Jubiläum in Frankenberg (8. bis 12. Mai) sowie die Kirchweihen Zeulenreuth (30. August bis 2. September), Wirbenz (4. bis 6.Oktober), Filchendorf (25. bis 27. Oktober) und Neustadt am Kulm (1. bis 3. November. Im Zentrum des Veranstaltungskalenders der Kirwamadla und Kirwabuam 2024 steht jedoch die Alt-Speichersdorfer Kirwa. Dann wird vom Kirwa-Ausgraben am 9. Oktober bis zum Kirwa-Eingraben am 14. Oktober mit mächtig viel rockigen und zünftigen Sound sowie deftigen Sprüchen und kulinarischen Genüssen ausgelassen gefeiert.
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