Frostige Stimmung in der Bayreuther Wirtschaft
IHK-Konjunkturumfrage: Unternehmen brauchen dringend neue Impulse
Die wirtschaftliche Situation in Stadt und Landkreis Bayreuth ist zu Jahresbeginn frostig. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth sind bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage die positiven und negativen Stimmen zwar annähernd ausgeglichen, jedoch ist die Bewertung im Saldo deutlich schlechter als noch im Herbst. Die Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage bleiben pessimistisch.
Bedingt durch die aktuelle Lage sinkt der Konjunkturklimaindex um zehn Punkte und liegt nun bei einem Wert von 82. „Die aktuelle Situation der Bayreuther Wirtschaft ist alles andere als einfach. Viele Unternehmen berichten von großen Herausforderungen und hoffen auf einen Silberstreif am Horizont“, so Jörg Lichtenegger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth. „Was wir nun dringend brauchen, sind Impulse aus der Wirtschaftspolitik, um Mut und Zuversicht für die Zukunft zurückzugewinnen und den Standort wettbewerbsfähig zu halten.“
Während die wirtschaftliche Lage im Herbst in der Region Bayreuth noch deutlich positiv eingeschätzt wurde, bricht zu Jahresbeginn die Bewertung der aktuellen Geschäftslage ein. 25 Prozent der befragten Unternehmen geben eine schlechte aktuelle Geschäftslage zu Protokoll. Diesen stehen 24 Prozent gegenüber, die ihre Situation gut bewerten. Damit ist die Beurteilung zwar noch annähernd ausgeglichen, jedoch deutlich kritischer als zuletzt. Die angespannte Situation wird auch in den Umsatzentwicklungen deutlich. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von gesunkenen Umsätzen im In- und Ausland innerhalb des vergangenen halben Jahres. „Die Ergebnisse der Herbstumfrage haben bereits schwere Zeiten für die Wirtschaft in Bayreuth prognostiziert, die nun zum Teil Wirklichkeit geworden sind“, so der Gremiumsvorsitzende. „Ein Lichtblick ist allenfalls die Kapazitätsauslastung, die die Unternehmen in unserer Region noch sehr positiv bewerten.“ Diese bleibt stabil hoch – mit über 80 Prozent der Befragten, welche von einer befriedigenden bzw. vollen Auslastung berichten.
Erwartungen für Bayreuther Wirtschaft pessimistisch
Die Erwartungen der befragten Unternehmen lassen für die Zukunft jedoch nur wenig Gutes erhoffen. Elf Prozent prognostizieren eine Verbesserung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage. 43 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Die verbleibenden 46 Prozent erwarten keine Veränderung und dies bei einer wohlgemerkt insgesamt angespannten aktuellen Lage. Schlechter als noch im Herbst schätzen die Befragten die Inlandsinvestitionen in den kommenden zwölf Monaten ein. Während 16 Prozent mit steigenden Investitionen im Inland planen, erwarten 38 Prozent einen Rückgang. Auch bei den Beschäftigtenzahlen wird im Saldo mit einem Rückgang gerechnet. Hier trüben sich die Erwartungen jedoch im Vergleich zur vorangegangenen Befragung nicht weiter ein.
Lichtenegger mahnt: „Es braucht dringend ein Umdenken der Politik. Unternehmen müssen entlastet werden, allem voran von unnötiger Bürokratie. Wir brauchen eine Modernisierung der Unternehmensbesteuerung und Impulse für mehr Investitionen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Unternehmerische Initiative zu ermöglichen, statt zu verhindern, muss das Motto sein.“
Ein solches positives Signal ist aus Sicht des Gremiumsvorsitzenden, dass der Stadtrat mit einem Grundsatzbeschluss grünes Licht für die weitere Planung und den Bau des Regionalen Innovations- und Gründerzentrums (RIZ) gegeben hat. „Das ist eine wichtige Investition in den Wirtschaftsstandort Bayreuth“, freut sich Lichtenegger.
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