Bayreuther Bogenschützen sind das fünftstärkste Team in Deutschland

Jakob Hetz beim Bundesligafinale der Bogenschützen in Wiesbaden. Foto: Monika Richter
Jakob Hetz beim Bundesligafinale der Bogenschützen in Wiesbaden. Foto: Monika Richter

Das Halbfinale erst im Stechen verpasst

Im Bundesliga-Finale der Bogenschützen hat die Bayreuther Mannschaft ihre bislang beste Platzierung erreicht. In der Abschlusstabelle nach einem hochspannenden Wettkampf landeten sie auf Rang Fünf. Zuvor waren sie im Kampf um den Einzug ins Halbfinale erst im Stechen am späteren Silbermedaillengewinner Sherwood BSC Herne knapp gescheitert.

Für das Finale in Wiesbaden hatten sich die jeweils besten vier Teams der beiden Bundesligastaffeln Nord und Süd qualifiziert. Sie schossen zunächst in zwei Gruppen drei Duelle im Modus jeder gegen jeden, die beiden Besten jeder Gruppe qualifizierten sich für den Endkampf. Die BTS traf in der Vorrunde auf Titelverteidiger BSC Ebersberg, den Sieger der Nordgruppe aus Herne sowie den BSC BB Berlin.

Der Bayreuther Mannschaftsführer Mark Fichtner nominierte für das erste Match gegen Herne seinen Frontmann Jakob Hetz, dazu Mario Schirrmeister und Franziska Langhammer. Das 5:5-Unentschieden kommentierte der Hallensprecher als durchaus „kleine Sensation“ für die Bayreuther. Im zweiten Match der Vorrunde wartete Ebersberg mit der Welt- und Europameisterin Michelle Kroppen sowie den beiden Nationalkaderschützen Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller. Die ließen erwartungsgemäß keinen Zweifel an ihren Ambitionen zu: 1:7 hieß das Ergebnis aus Bayreuther Sicht.

Aber das Halbfinale war mit einem Sieg gegen Berlin noch in Reichweite. „Wir wussten“, sagt Fichtner: „Je deutlicher wir das gewinnen, desto besser. Am Anfang lief es auch gut, wir führten 4:2. Doch leider konnte Berlin im vierten Satz mit 59 von 60 möglichen Ringen zum 4:4 ausgleichen. Unser 6:4-Sieg bescherte uns für die Vorrunde 3:3 Matchpunkte, ebensoviele hatte Sherwood Herne auf dem Konto. Und da auch die Differenz der gewonnen und verlorenen Sätze gleich war, mussten wir ins Stechen. In dieser Drucksituation war Herne halt einen Tick stärker als wir.“

In den Halbfinals trafen zunächst die BSG Ebersberg und die SGi Welzheim aufeinander. Beide Teams schenkten sich nichts und trennten sich zweimal Unentschieden (58-58, 56-56), aber am Schluss setzten Tartler, Kroppen und Weckmüller sich knapp durch, Ebersberg zog erneut ins Goldfinale ein. Das zweite Halbfinale bestritten der SV Querum und Bayreuth-Besieger Sherwood BSC Herne. Dabei lag Herne nach zwei Sätzen schon 0:4 zurück, als bei den Querumern plötzlich die Nerven flatterten. Mit 4:6 mussten sie Herne den Einzug ins Finale noch überlassen.

Das Maß der Dinge im deutschen Bogensport aber bleibt die BSG Ebersberg. Der Titelverteidiger gewann das Bundesligafinale gegen Herne souverän mit 7:3 und holte sich den vierten Titel in den vergangenen fünf Jahren. Bronze ging an die SGi Welzheim. Die Schützen der TS Bayreuth sind nach dem knapp verlorenen Stechen nun die fünftbeste Mannschaft in Deutschland. Dazu kommt der Vizemeistertitel von Team II in der Regionalliga sowie der Aufstieg von BTS III in die Bayernliga – eine Erfolgsbilanz, wie sie derzeit kein anderer Sportverein in Bayreuth vorweisen kann.

Jürgen Nakott