Kein Aufschwung in Forchheim in Sicht
IHK-Konjunkturumfrage: Einschätzung der Unternehmen unverändert verhalten
Die konjunkturelle Einschätzung der Forchheimer Wirtschaft bleibt im Vergleich zum Herbst nahezu unverändert. Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis starten mit einer verhaltenen Lagebeurteilung und einer pessimistischen Prognose für die kommenden Monate ins Jahr.
„Die Rahmenbedingungen haben sich nicht nennenswert verbessert. Eine schwächelnde Nachfrage, neue und alte bürokratische Vorgaben, die es den Betrieben zusehends schwer machen. Wirtschaft braucht Handlungsspielräume und vor allem Planungssicherheit, beides ist dieser Tage schwer zu finden“, so der IHK-Präsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Forchheim, Dr. Michael Waasner. Der IHK-Konjunkturklimaindex für Forchheim tritt mit 85 Punkten auf der Stelle.
Die aktuelle Geschäftslage ist bei den befragten Unternehmen aus Stadt und Landkreis Forchheim auch zu Jahresbeginn nahezu ausgeglichen. 19 Prozent der Firmen geben ein positives Feedback und berichten, dass ihre Geschäftslage gut ist. Eine schlechte betriebliche Situation vermelden 21 Prozent. Die weiteren 60 Prozent stufen die Lage als befriedigend ein. Damit ändert sich die Lagebeurteilung im Vergleich zum Herbst nur leicht. Das Marktumfeld bleibt angespannt und viele befragte Firmen berichten von Umsatzrückgängen im Inland und Ausland – wobei sich die Lage auf dem internationalen Parkett schwieriger für die Unternehmen darstellt als auf dem Inlandsmarkt. „Nicht wenige Unternehmen stehen gut da und können sich auf ihren Märkten gut behaupten. Auf der anderen Seite müssen wir bei den im Saldo stetig rückläufigen Umsätzen davon ausgehen, dass bei manchen Unternehmen nicht mehr viel Wasser unterm Kiel sein dürfte“, so Dr. Waasner. Und auch die Kapazitätsauslastungen ändern sich im Vergleich zur vorherigen Umfrage nicht: Jeweils ein Viertel berichtet von einer vollen bzw. einer zu geringen Auslastung.
Erwartungen weiter im Keller
Der Blick auf die anstehenden Monate bleibt bei den befragten Forchheimer Unternehmerinnen und Unternehmern unverändert pessimistisch. 40 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der eigenen Geschäftslage. Eine Verbesserung erwarten hingegen nur 13 Prozent. Die weiteren 47 Prozent kalkulieren mit einer konstanten Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten. Damit bleibt der Saldo im tief negativen Bereich. „Vielen befragten Unternehmen fehlen Impulse aus der Weltwirtschaft und der Politik, um an eine Verbesserung für den eigenen Betrieb zu glauben“, fasst Dr. Waasner die Situation zusammen. Gestützt wird die Einschätzung von den Umsatzerwartungen, die für das Inlands- und das Auslandsgeschäft zum wiederholten Male negativ sind.
Dr. Waasner appelliert: „Es ist allerhöchste Zeit: Alle politisch Verantwortlichen müssen jetzt die Chance nutzen, eine Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik konkret einzuläuten. Damit unser Standort wieder zurück zu mehr Wettbewerbsfähigkeit findet, muss die Politik beiseite räumen, was den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen hierzulande ausbremst: schleppende Planungs- und Genehmigungsprozesse ebenso wie die überbordende Bürokratie im betrieblichen Alltag.“
Positiver Ausreißer und im Kammerbezirk die Ausnahme sind die Investitionsplanungen der befragten Betriebe aus der Wirtschaftsraum Forchheim. Das Investitionsniveau kann seine verhalten positive Prognose aus dem Herbst halten, denn mehr Unternehmen planen ihre Investitionen zu steigern, als dass Betriebe diese senken wollen. Anders, und in seiner Deutlichkeit mit Sorge zu betrachten, sieht es bei den Beschäftigtenplanungen aus: Diese rutschen im Saldo immer stärker in den negativen Bereich. Mittlerweile rechnet knapp ein Drittel der Firmen mit einem rückläufigen Personalbestand. Einen Personalaufbau planen hingegen nur noch neun Prozent.
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