Planungsverband Oberfranken-West macht Weg frei für die Windkraft
„Wir haben den Weg frei gemacht für sechs neue Vorranggebiete für Windenergieanlagen in Ebermannstadt und Eggolsheim im Landkreis Forchheim sowie am Rennsteig im Landkreis Kronach.“ Der Bamberger Landrat Johann Kalb freute sich als Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-West am Dienstag über einstimmige Beschlüsse des Gremiums.
Diesen waren seit Mitte 2023 umfassende Beteiligungen der Öffentlichkeit sowie Anhörungen von Trägern öffentlicher Belange vorausgegangen. Für die drei Vorranggebiete „Lange Meile“ bei Ebermannstadt und Eggolsheim waren rund 2000 Stellungnahmen mit gut 100 unterschiedlichen Einwendungen eingegangen. Für die der Gebiete in den Gemeinden Ludwigsstadt, Tettau und Steinbach am Wald mit rund 700 ha im Landkreis Kronach gab es 37 Eingaben. In beiden Fällen wurden die Stellungnahmen gegen das überragende öffentliche Interesse der Energieerzeugung abgewogen.
Der Anteil der Vorranggebiete an der Fläche des Regionalen Planungsverbandes wächst mit diesen neuen Gebieten von 0,6 im Jahr 2022 auf nun gut 1,0 Prozent der gesamten Fläche. Der Bund hat im sogenannten „Wind-an-Land-Gesetz“ für den Freistaat Bayern verpflichtende Flächenziele für mögliche Windenergieanlagen festgelegt: 1,1 Prozent bis Ende 2027 und 1,8 Prozent bis Ende 2032. Die einstimmige Entscheidung und die korrekte Abwägung hat auch den Mitinitiator des Bürgermeisterappells, Altbürgermeister Helmut Krämer (CSU) gefreut, der diese Entscheidung als ein klares Signal für ganz Bayern sieht. „Die Oberfranken haben gezeigt, wie Energiewende geht – ein guter Tag für eine nachhaltige Energieproduktion und für unser Klima“, so Krämer. Mit dem Bürgermeisterappell, den 432 Rathauschefs unterzeichnet haben, wollen die Kommunen, dass die Energiewende schneller und einfacher umgesetzt wird. Sehr erfreut über die einstimmige Entscheidung war auch Bürgermeisterin Christiane Meyer, Ebermannstadt, gleichzeitig Kreisvorsitzende des Gemeindetages im Landkreis Forchheim. Dort steht nämlich erst ein einziges Windrad in Kasberg. Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann will möglichst schnell die Genehmigungsplanung auf den Weg bringen. Seine Kommune hat sich bereits einen Großteil der Flächen im Vorranggebiet vertraglich gesichert, um Bürgerwindkraftanlagen umsetzen zu können.
Der Planungsverband Oberfranken-West hat es sich zum Ziel gesetzt, das 1,8-Prozent-Ziel bereits deutlich früher zu erreichen. Hierfür werden derzeit Potenzialflächen für Windkraft geprüft. Im Sommer 2024 wird das Verfahren für die Gesamtfortschreibung des Teilkapitels „Windenergie“ des Regionalplanes gestartet. Ziel ist es dabei, aus den Potenzialflächen weitere Vorranggebiete zu entwickeln. „Wir kommen unserer Verpflichtung konsequent nach“, so der Vorsitzende des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-West, Landrat Johann Kalb.
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