HSC-Coburg-Profi Felix Dettenthaler ist Stammzellenspender

Felix Dettenthaler
Felix Dettenthaler

Der HSC 2000 Coburg ist am vergangenen Sonntag gegen den VfL Eintracht Hagen in die Restrunde der aktuellen Saison 23/24 gestartet. Ein Spieler stand dabei aus einem besonderen Grund nicht im Kader. Linksaußen Felix Dettenthaler wurde aufgrund seiner Stammzellenspende noch geschont. Wie es zu dieser Spende kam und wie die letzten Tage für Felix verlaufen sind erzählt er im nachfolgenden Interview.

Hi Felix, du standest beim vergangenen Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen nicht im Kader. Was war der Grund dafür?

Das stimmt, ich habe letzte Woche Stammzellen gespendet und durfte dann einige Tage keinen Sport treiben. Der Grund dafür ist, dass sich durch die Stammzellenentnahme die Milz vorübergehend vergrößern kann und in dieser Phase sollte man auf Kraft- und Kontaktsport sowie auf schwere körperliche Arbeit verzichten.

Wie läuft denn der Prozess von der Kontaktaufnahme bis zur Stammzellenspende ab?

Ich habe Ende Dezember Bescheid bekommen, dass ich als Spender für eine Person in Frage kommen würde, Stammzellen zu spenden. Im Januar gab es dann eine Voruntersuchung, bei welcher der Ablauf mit mir detailliert besprochen wurde. Anfang Februar stand dann auch schon der Termin für die Entnahme der Stammzellen an.

Und wie lief letztlich die Stammzellenspende an sich ab und wie fühlt man sich nach so einer Entnahme?

Man muss vor der Entnahme vier Tage lang zweimal pro Tag Medikamente nehmen, damit sich die Stammzellenkonzentration im Blut erhöht, was für die Entnahme notwendig ist. Der Vorgang hat ein paar kleine Nebenwirkungen, welche aber nicht weiter dramatisch sind. Man fühlt sich ähnlich wie bei einer Grippe und allgemein etwas schlapp, aber schon kurz nach der Entnahme wird es dann auch langsam wieder besser.

Ist es für jeden möglich, ein potenzieller Stammzellenspender zu werden?

Definitiv! Jeder hat die Chance dazu, Leben zu retten und muss dafür auch nicht viel tun. Über die DKMS kann man sich die Teststäbchen zuschicken lassen und wird dann über einen Abstrich im Mund in ein System aufgenommen. Schon kann jede Person theoretisch als Spender in Frage kommen!


Zum Hintergrund

Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, weltweit alle 27 Sekunden. Blutkrebs ist nach wie vor die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern. Viele Patienten können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und mit der Suche nach geeigneten Spendern beginnt immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Je schneller ein „Match“ gefunden wird, desto größer sind die Überlebenschancen der Patienten. „Als Felix auf uns zugekommen ist und von seiner Auswahl erzählt hat, war sofort klar, dass hier alle anderen Dinge in den Hintergrund rücken. Ich fand es bemerkenswert, wie gut Felix von Anfang an mit der Situation umgegangen ist und dass er mit gutem Beispiel in dieser Situation vorneweg geht. In den nächsten Tagen werden wir ihn wieder kontinuierlich in den Trainingsprozess zurückführen und dann wird er aller Voraussicht nach bereits am Freitag bei unserem Spiel in Dormagen wieder mit dabei sein können“, so HSC-Geschäftsführer und Trainer Jan Gorr. Der HSC 2000 Coburg wird im Rahmen eines der kommenden Heimspiele eine weitere Stammzellen Registrierungskation durchführen, bei welcher sich Fans als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen können! Weitere Infos dazu folgen in den kommenden Wochen.