Treppenhaus-Kunst im Gesundheitszentrum Pegnitz

Bei der Vernissage im Gesundheitszentrum v.li. Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff, Behindertenbeauftragter des Bayreuther Landratsamts Simon Henche, Gesundheitszentrum Betreiber Martin Wiesend, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen Selina Hahn und Heike Maisel Foto: Adriane Lochner / HeimatUnternehmen Bayern
Bei der Vernissage im Gesundheitszentrum Foto: Adriane Lochner / HeimatUnternehmen Bayern

Eine neue Kunstausstellung zeigt die Erfahrungen von Kindern, die erleben durften, wie Menschen mit Sehbehinderung ihre Welt wahrnehmen. Organisator der Aktion ist der Betreiber des Gesundheitszentrums, Martin Wiesend, dem neben der medizinischen Versorgung auch Kultur und Gemeinwohl am Herzen liegen.

Die Kunstausstellung, die am Freitag im Pegnitzer Gesundheitszentrum eröffnete, ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Die Bilder, die dort im Treppenhaus an den Wänden hängen, sind das Resultat einer Gemeinschaftsaktion. Drei Monate zuvor hatten das Gesundheitszentrum in Pegnitz in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) Oberfranken, Grundschulkinder aus Pegnitz eingeladen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Eingeteilt in Gruppen bekamen manche Kinder Spezialbrillen, mit denen ihre Sicht eingeschränkt wurde, je nach Brille mehr oder weniger. Die Gruppen mussten nun Aufgaben bewältigen, etwa mit dem Aufzug zum Hals-Nasen-Ohrenarzt fahren oder zu Fuß den Ausgang zur Brauhausgasse finden. Auf diese Weise erlebten die Kinder, welche Herausforderungen Menschen mit Sehbehinderungen täglich leisten müssen. Ihre Erfahrungen drückten sie in Bildern aus, die derzeit im Treppenhaus des Gesundheitszentrums ausgestellt sind.

Gesundheitszentrum mit kulturellem Wert

„Aktionen wie diese sind sehr wichtig. Denn vor allem Kinder machen das ganz toll. Sie haben keine Berührungsängste“, bestätigte Hilde Heilmann, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim BBSB. Simon Henche, der Behindertenbeauftragte am Bayreuther Landratsamt, betonte, wie wichtig es sei, Gebäude so zu gestalten, dass sie für Menschen mit Behinderung nützlich sind. Eine Aktion wie die im Gesundheitszentrum, sensibilisiere bereits Kinder dafür, welche Aspekte hier wichtig sind. Der Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff freute sich über eine weitere Aktion zur Belebung der Innenstadt. Er sagte: „Das Gesundheitszentrum mit seinen gesellschaftlichen und künstlerischen Aktionen ist ein wichtiger Faktor in Pegnitz und hat eine Vorbildfunktion.“

Ärztliche Versorgung sicherstellen

Organisiert hat die Aktion der Betreiber des Gesundheitszentrums, Martin Wiesend. Der gebürtige Pegnitzer bestätigt: „Mir geht es darum, die ärztliche Versorgung sicher zu stellen und gleichzeitig die Innenstadt belebt zu halten. Darüber hinaus möchte ich etwas für das Gemeinwohl tun.“ Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Susanne Töpfer, Selina Hahn und Heike Maisel organisiert er regelmäßig öffentlich zugängliche Kunstausstellungen im Treppenhaus des historischen Gebäudes. Unter anderem findet im März die Zweite Kunstausstellung „Junges Oberfranken“ statt. Demnächst gibt es einen Jazz-Frühshoppen zu Gunsten der Hungerhilfe. Der Ankündigungen der Veranstaltungen sind unter anderem auf Instagram zu finden unter @treppenhauskunst.pegnitz.

Das Konzept der Treppenhauskunst hält Heimat-Entwicklerin Marion Deinlein für originell und wertvoll. Sie erklärt: „Martin Wiesend schafft nicht nur einen kulturellen Hotspot, sondern auch eine Begegnungsstätte für die Menschen in der Region, um sich auszutauschen und neue Erfahrungen zu machen.“ Deinlein vernetzt Martin Wiesend derzeit mit anderen Heimat-Unternehmern in Oberfranken für mögliche Kooperationsprojekte.  Die Ausstellung zur den Erfahrungen der Grundschulkinder kann noch bis Ende Februar im Treppenhaus des Gesundheitszentrums besichtigt werden.