Kronach: Jungpolitiker der Jungen Union (JU) Bayern im Kosovo

Die Mitglieder der Jungen Union mit der stellvertretenden Außenministerin des Kosovos Liza Gashi (mittig). Foto: JU
Die Mitglieder der Jungen Union mit der stellvertretenden Außenministerin des Kosovos Liza Gashi (mittig). Foto: JU

Chancen, Perspektiven, aber auch Herausforderungen wurden deutlich bei einer Exkursion von mehreren Jungpolitikern der Jungen Union (JU) Bayern in den Kosovo. Aus dem Landkreis Kronach nahm Markus Oesterlein teil, der die Fahrt auch federführend organsierte. Unterstützung erhielten sie von dem Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie vom Deutsch-Albanischen Kulturverein DARDANIA Bamberg e.V. um Florim Gashi.

In mehreren Gesprächen mit Parlamentariern, Bürgermeistern, Nichtregierungsorganisationen und auch im alltäglichen Austausch wurden die Spannungen aufgrund der Nichtanerkennung des Landes durch Serbien deutlich. „Der Balkan ist und bleibt deswegen ein Pulverfass!“, so Oesterlein. Dies sei besonders beim Besuch der Gemeinde Mitrovica deutlich geworden. Die Brücke über einen Fluss sei ein Symbol für den Konflikt zwischen Serben und Albanern in Kosovo. So ist der Norden der Kommune serbisch geprägt und der Süden albanisch. Aufgrund der Spannungen bestehe auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für den nördlichen Teil der Stadt.

Auch beim Besuch des NATO / KFOR Camps und im Gespräch mit dort eingesetzten Bundeswehrsoldaten machten diese deutlich, dass sie nicht davon ausgehen, dass der Konflikt zeitnah beigelegt werden kann. Mit einem Abzug der Truppen wäre die Gefahr hoch, dass der Konflikt weiter eskaliert und ein Flächenbrand entstünde.

Allerdings gab es auch viele positive Erlebnisse und Eindrücke. So merke man einen enormen Aufschwung und viele Baumaßnahmen laufen zurzeit. Darüber hinaus wurde von Vertretern der Deutschen Botschaft und von NGOs deutlich gemacht, wie sehr die aktuelle Regierung gegen Korruption ankämpft. Durch die Visa-Liberalisierung, die zum 01.01.2024 in Kraft trat, schafft man auch für die kosovarische Jugend die Möglichkeit, in die EU zu reisen und zu sehen, dass die Erwartungshaltung, die es gegenüber beispielsweise Deutschland gibt, sich nicht immer erfüllen. Umso wichtiger sei es, aufzuklären. „2015 hatten wir eine hohe Zahl an Westbalkanstaatlern als Asylsuchende.“, so Oesterlein. Dies habe sich durch entschlossenes Handeln und schnelle Rückführungen deutlich geändert. Im Gespräch mit der stellvertretenden Außenministerin Liza Gashi betonte Oesterlein auch die sehr gute Zusammenarbeit der Behörden. „Weniger Missbrauch vom Asylsystem und mehr Integration durch Arbeit!“, sei nun deutlich festzustellen. Man merke gerade bei den Kosovaren die Sehnsucht nach Europa und auch die Chancen, die sie darin sehen. Dies werde gerade durch eine schnelle Integration ersichtlich.