LBV-Greifvogelstation sucht dringend neue Helfer
Wer möchte mitarbeiten?
„Als der Uhu in unserem Vogelkrankenhaus ankam, konnte er nicht stehen, er ist einfach umgefallen“, erzählt Thomas Feulner, ehrenamtlicher Leiter der LBV-Greifvogelauffangstation im Coburger Stadtteil Neu- und Neershof „Jetzt zwinkert uns der imposante Wildvogel schon wieder zu. Aktuell bereitet er sich in der Freiflugvoliere auf die Auswilderung vor. Wenn wir ihn nun nach einigen Wochen Pflege entlassen können, ist das ein unbeschreibliches Gefühl!“. Emotional beschreibt der Greifvogelexperte des LBV, wie er und sein Team den verletzten Greifvogel wieder gesund gepflegt haben und nun wieder freilassen können. Der ausgewachsene Uhu war verletzt in Unterlauter gefunden und nach einer tierärztlichen Untersuchung in die Greifvogelauffangstation des gemeinnützigen Coburger Naturschutzvereins LBV gebracht worden
In diesem Vogelkrankenhaus werden seit über 50 Jahren verletzte Greifvögel und Eulen gepflegt, stets mit dem Ziel, die gefiederten Patienten wieder in die Freiheit entlassen zu können. „In über 60 Prozent der Fälle gelingt das auch“, berichtet Sabine Feulner, die gemeinsam mit ihrem Ehemann die Station leitet und allein im Jahr 2023 bereits über 100 Greifvögel versorgt hat. Unterstützt werden die beiden von einem kleinen Team weiterer ehrenamtlicher Naturschützer, die vor allem in der täglichen Stationsarbeit auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei der Domäne Neuhof vollen Einsatz zeigen: Die Pfleglinge müssen gefüttert werden, Volieren sind zu reinigen, und der Zustand der Tiere muss fortlaufend dokumentiert werden, um auf eine erfolgreiche Auswilderung hinzuarbeiten.
„Ein Ehrenamt mit ganz besonderen Momenten“
Doch neben den Routinearbeiten sieht das Ehepaar, das die ehrenamtliche Leitung vor zwei Jahren übernommen hat, die Hauptaufgabe in der Betreuung des Stationstelefons: Dieses ist täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt und ermöglicht Findern verletzter Greifvögel, den Erstkontakt zu den Tierschützern herzustellen. „Oft können wir bereits am Telefon klären, ob der Vogel wirklich Hilfe benötigt, oder ob der Anrufer vor Ort mit einfachen Mitteln helfen kann. Wenn der Vogel zu uns kommen muss, helfen uns viele Finder zum Glück, indem sie das Tier einfangen und zum Tierarzt bringen“, sagt Thomas Feulner. „Weil die Station für die Stadt und den Landkreis Coburg zuständig ist, wäre es da gerade in der Hochsaison unmöglich, jeden Patienten selbst abzuholen!“
Dass die Arbeit für beide nicht einfach nur ein Ehrenamt ist, hört man im Gespräch sofort heraus. Mit Hingabe und Herz werden Erlebnisse geschildert und meist auch Fotos und Videos der gefiederten Pfleglinge präsentiert. Besonders schöne Momente sind bei der Tätigkeit garantiert, da sind sie sich einig. Nach zwei Jahren der Einarbeitung sei nun aber der Moment gekommen, das Team zu erweitern und neue Ehrenamtliche an die Betreuung des Telefons und der Tierrettung heranzuführen. Um das bestehende Team bei beiden Aufgaben zu entlasten, sucht der gemeinnützige Naturschutzverein LBV deswegen nun interessierte Tierfreunde, die sich vorstellen können, regelmäßig Zeit mit der Rettung, Pflege und Beobachtung der Greifvögel und Eulen zu verbringen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine ausführliche Einarbeitung durch das Ehepaar Feulner ist absolut ausreichend! „Ideal wären Menschen, die hin und wieder bereit sind, die Telefonanfragen zu beantworten und die Vogelrettungen zu koordinieren oder selbst durchzuführen, falls nötig. Eigentlich suchen wir Leute, die so sind wie wir, nämlich offen und mit Herz bei der Sache“, sagt Sabine Feulner mit einem Lächeln. Wer Lust auf dieses faszinierende und spannende Ehrenamt hat, meldet sich bitte jederzeit unter coburg@lbv.de. Der LBV freut sich über alle Anfragen.
Neueste Kommentare