Neujahrsempfang der Stadt Bamberg
OB Starke: „Mit Mut, Optimismus und Tatkraft in das Jahr starten“
Beim Neujahrsempfang der Stadt Bamberg benennt der Oberbürgermeister Fortschritte auf vielen Ebenen – Persönliches vom Festredner Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Otto-Friedrich Universität Bamberg
Ein Ausrufezeichen setzte der Neujahrsempfang der Stadt Bamberg am 20. Januar 2024 in der Konzert- und Kongresshalle: Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Musikbeiträge lockerten auf und demonstrierten das breite Spektrum der Musikschule. Und die Reden forderten dazu auf, nicht im Krisenmodus zu verharren, sondern beherzt mitzugestalten. Oberbürgermeister Andreas Starke und Uni-Präsident Prof. Dr. Kai Fischbach gaben ihrer Zuhörerschaft viele Themen mit. Starke gab einen Überblick, was die Bürgerschaft in der Stadtpolitik 2024 erwarten darf.
OB Starke erinnerte an den politischen Meinungsbildungsprozess: Dass ein einzelner allein eine politische Entscheidung treffe, sei die Ausnahme. Vielmehr komme es, etwa im Stadtrat, auf den Willen zum Kompromiss bei der Entscheidungsfindung an. „Wer den Kompromiss prinzipiell nicht kann oder nicht will, der ist auch zur demokratischen Willensbildung und zur Entscheidung nicht zu gebrauchen“, erklärte der Oberbürgermeister.
Uni-Präsident Fischbach seinerseits empfahl, angesichts eines „erstarkenden Populismus“ Haltung zu zeigen und zuallererst sich selbst zu hinterfragen, was zu tun sei. So nehme er sich persönlich vor, einzuschreiten, wenn jemand andere verletze und herabwürdige. „Ich werde bei mir selbst anfangen, indem ich auf meine Worte und Taten noch viel mehr achte als bisher, dass ich nicht verletze und herabwürdige.“
1000. Todestag von Heinrich II.
In Starkes Rede nahmen anfänglich die Jubiläen breiten Raum ein. Allen voran: das 75. des Grundgesetzes. Dieses nahm der OB zum Anlass, alle aufzufordern, sich Tag für Tag für die freiheitliche und demokratische Grundordnung einzusetzen. Ferner erinnerte er an den Fall der Mauer vor 35 Jahren. „Wir dürfen dabei nicht vergessen, was wir unseren ostdeutschen Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken haben“, gab Starke seiner Zuhörerschaft mit auf den Weg. Natürlich waren auch die Jubiläen mit Bamberg-Bezug ein Thema: 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II., 155 Jahre Bamberger SPD, 30 Jahre Migrantinnen- und Migrantenbeirat sowie 40 Jahre Klinikum am Bruderwald, was ihn veranlasste, Martin Wilde als Nachfolger von Xaver Frauenknecht an der Spitze der Sozialstiftung Bamberg herzlich willkommen zu heißen.
Stoff-Kalb für Landrat
Weitere Willkommensgrüße gab es reichlich: Allen voran für den neuen Erzbischof Herwig Gössl, weiterhin für Florian Luderschmid, neuer Regierungspräsident in Bayreuth, Dr. Karin Angerer, Präsidentin des Oberlandesgerichts, Eva-Maria Bauch, Geschäftsführerin der Mediengruppe Oberfranken, sowie für Tobias Hauk, kaufmännischer Leiter des Bamberger Bosch-Werkes. Verabschiedet wurde von Starke auch Hans Martin Lechner, Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanats. Landrat Johann Kalb wurde anlässlich seines 64. Geburtstags mit einem Extra-Glückwunsch bedacht: Der OB überreichte ihm ein kleines Stoff-Kalb in Anspielung auf die mögliche Rolle des Landkreises bei der Zukunft des Bamberger Schlachthofs.
Kauf des Muna-Geländes
Bei den städtischen Projekten gab Starke mit Freude bekannt, dass mit der vor wenigen Tagen übergebenen Baugenehmigung nun der Weg frei sei für das neue Atrium am Bahnhof. Ungebremst bleibt der städtische Gestaltungsdrang bei der Schulsanierung, der Kita-Offensive, beim Schloss Geyerswörth, der Villa Remeis sowie bei den Projekten Obere Sandstraße 20, Altes Rathaus, Quartier am Maxplatz und Klosteranlage auf dem Michaelsberg. 2024 wird das MunaGelände gekauft und das Gesundheitszentrum „Sancura-Park“ weiter entwickelt. Darüber hinaus kündigte Starke an, die Pläne für die Kommunale Wärmeplanung bis Mitte 2028 fertigzustellen. Eine Herausforderung werde sicher die Sanierung der Markusbrücke sein. Sie bleibt nach den Worten des OB von Ende März bis zum Beginn der Sandkerwa gesperrt. Positiv ist der Bauverlauf bei der Franz-Fischer-Brücke in Bug.
Universität auf Wachstumskurs
Explizit auf Wachstumskurs befindet sich die Universität Bamberg: „Dank der Hightech Agenda Bayern schaffen wir 30 neue Lehrstühle und Professuren in gesellschaftlich relevanten und strategisch wichtigen Forschungsfeldern“, kündigte Fischbach an. Der Präsident hob besonders den Erfolg der Universität im Ringen um Professuren im Bereich der Künstlichen Intelligenz hervor. Es sei gelungen, sieben neue Professuren zu bekommen. „Damit sind wir über Nacht zu einem der bedeutendsten Standorte in diesem wichtigen Zukunftsfeld geworden.“ Fischbach wies auf Projekte hin, die gemeinsam mit der Stadt Bamberg angegangen werden, etwa im Bereich Smart City. Er lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, die Universität kennen zu lernen. Es gäbe viele Begegnungsmöglichkeiten, auch für Bürgerinnen und Bürger ohne Studium.
Spenden für den Universitätsbund
Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bat um Spenden für den Universitätsbund Bamberg e.V., der in diesem Jahr sein 75. Jubiläum feiert. Neben der Hegel-Woche unterstützt der Universitätsbund etwa das Projekt „National Model United Nations“, das im Geist der Vereinten Nationen dazu anleitet, multilaterale Lösungen zu erarbeiten. Zuletzt warb Philipp Höhne, Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH, für die Bamberg Baskets und bat das Auditorium um Unterstützung in jedweder Form. Für den Basketballstandort Bamberg gab es viel Beifall.
Der Neujahrsempfang war auch eine Werbung für die Musikschule, die in diesem Jahr ebenfalls ihr 75. Jubiläum feiert. Zusätzlich zu den verschiedenen Ensembles, die im Konzertsaa auftraten, war das BlueTrainOrchester der Musikschule unter der Leitung von Sebastian Strempel im Foyer zu erleben. Gebärdensprachdolmetscherin Carina Thummet kümmerte sich um die simultane Übersetzung der Reden. Abschließend stellte der OB fest: „Ein gelungener Start ins neue Jahr!“
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