Offener Brief: „Protest gegen Rekrutierung von Minderjährigen für die Bundeswehr am Erlanger Emmy-Noether-Gymnasium“

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Eine ganze Reihe von Organisationen aus der Erlanger Stadtgesellschaft protestieren in einem offenen Brief an Schulleitung und Elternbeirat gegen die Rekrutierung von Minderjährigen auf dem Erlanger Berufsinformationstag (E>Bit), der diesen Samstag am Emmy-Noether Gymnasium stattfindet:

„Emmy Noethers Erbe erhalten: für eine friedliche Schule“

Emmy Noether war nicht nur Physikerin. Die Schrecken eines Weltkrieges und die Hoffnung auf eine neue Zukunft jenseits von Ausbeutung und Gewalt machten Emmy Noether zu einer bekennenden Pazifistin.

Am Samstag, dem 27. Januar, findet am Emmy Noether Gymnasium der Berufs-Informations-Tag statt. Dort präsentieren sich verschiedene Arbeitgeber, um bei Schülerinnen und Schülern für eine Ausbildung bei ihnen zu werben. Neben Medizin, Ingenieurwesen und soziale Arbeit sollen die Schülerinnen und Schüler dort auch für die Armee begeistert werden.
Die Bundeswehr präsentiert sich als ein Arbeitgeber wie jeder andere mit guten Konditionen und modernem Auftreten, doch Töten und Sterben ist kein normaler Beruf.

Das Werben für die Bundeswehr bei Minderjährigen steht in Konflikt zur UN-Kinderrechtskonvention. Die Veranstaltung richtet sich explizit an die Jahrgangsstufen 10 bis 12 der Erlanger Schulen, also überwiegend Minderjährige.
Ein Auftritt der Bundeswehr an einer Schule, welche dem Erbe Emmy Noethers gewidmet ist, wird ihrem Namen, ihren Überzeugungen und ihrem Einsatz für eine friedliche Welt nicht gerecht.

Wir fordern Sie deshalb dazu auf, die Bundeswehr vom Berufs-Informations-Tag auszuladen.

Unterzeichner: junge linke Erlangen, ver.di Jugend Mittelfranken, DFG-VK Erlangen, Erlanger Bündnis für den Frieden, GEW Studis FAU, SJD – Die Falken Nürnberg, pax christi-Diözesanverband Bamberg, DKP Erlangen