IHK Oberfranken: Neun Prozent Zuwachs bei neu eingetragenen Ausbildungsverträgen

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„Jahresendrallye“

Um satte neun Prozent auf 3.929 ist die Zahl der bei der IHK für Oberfranken neu eingetragenen Ausbildungsverträge gegenüber 2022 gestiegen. Mit diesem Ergebnis zeigt sich IHK-Präsident Dr. Michael Waasner sehr zufrieden.

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Dr. Michael Waasner. Foto: Ochsenphoto – Thorsten Ochs

Nach den ordentlichen Zuwachsraten 2021 und 2022 nähert sich die Zahl der Neueintragungen schrittweise wieder dem Vor-Corona-Niveau. Dr. Waasner macht aber auch deutlich, dass es extrem schwierig wird, die Werte von 2019 noch einmal zu erreichen, als 4.212 Ausbildungsverträge unterzeichnet wurden. Waasner: „Da macht uns die demografische Entwicklung ganz klar einen Strich durch die Rechnung.“

Er verweist außerdem darauf, dass auch 2023 weit über ein Drittel aller Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnte, was etliche Unternehmen immer mehr unter Druck setzt. „Das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand macht sich auf dem oberfränkischen Arbeitsmarkt immer mehr bemerkbar. Ausschließlich über die Nachwuchsgewinnung kann dieses Problem immer weniger gelöst werden.“

Starkes viertes Quartal

Dass der Zuwachs der Neueintragungen doch spürbar höher ausfiel, als dies zum Ausbildungsbeginn zum 1. September zu erwarten war, sei auf die sehr hohe Dynamik im letzten Quartal zurückzuführen. „Im Oktober und im November wurden die Vorjahreszahlen um jeweils mehr als 40 Prozent übertroffen“, freut sich Torsten Schmidt, stellvertretender Leiter des Bereichs Berufliche Bildung. Insgesamt erfolgte knapp ein Viertel aller Neueintragungen erst nach dem Ausbildungsbeginn zum 1. September.

Gegenüber dem Jahr 2020, also dem ersten Corona-Jahr, ist die Zahl der Neueintragungen bei Absolventen der Mittel- und Realschulen jeweils um mehr als 20 Prozent gestiegen. „Unsere Mitgliedsunternehmen konnten dort überdurchschnittlich hohe Zuwächse verzeichnen“, freut sich Dr. Waasner.

Ganz anders die Situation bei den Absolventen mit Hochschulreife: Hier lag die Zahl der Neueintragungen mit einem Plus von fünf Prozent gegenüber 2020 deutlich niedriger und kommt damit bei weitem nicht an die Vor-Corona-Werte heran. „Es ist uns und unseren Ausbildungsbetrieben in den vergangenen Jahren leider nicht gelungen, bei Abiturienten und Fachabiturienten mehr Interesse für eine Ausbildung zu wecken. Die Zahl der Neueintragungen liegt hier immer noch 18 Prozent unter dem Ergebnis von 2019, also dem Jahr vor Corona“, so Dr. Waasner: „Hier haben wir Hausaufgaben für die kommenden Jahre.“