BioRegio-Coaching der Ökomodellregion Fichtelgebirge
Das Sozialteam Maximilianshöhe in Bayreuth ist eine Einrichtung für suchterkrankte Menschen und bietet Platz für 78 Bewohner. Das Haus möchte seinen Speiseplan gerne auf mehr bioregionale Lebensmittel umstellen. Inspiriert durch das positive Feedback des Hauses Martinsruh in Kasberg/Gräfenberg, welches im letzten Jahr das erste BioRegio Coaching Oberfrankens erfolgreich absolvierte, wagt sich nun auch die nächste Einrichtung daran, bioregionale Lebensmittel in ihrer Küche verkochen zu wollen.
„Hierbei spielen natürlich nicht nur die Bezugsquellen eine große Rolle, sondern auch die damit verbundene Logistik, die Kommunikation an die Bewohner und die damit einhergehende Akzeptanz einer möglichen Speiseplanumstellung“, sagt Julia Thiem vom Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten Bayreuth-Münchberg (AELF).
Dem Haus ist es wichtig, seinen Bewohnern nachhaltiges und gesundes Essen zu servieren. Durch den Bezug bioregionaler Lebensmittel kann das gelingen. Die Lebensmittel werden nicht weit transportiert und haben schon deshalb eine gute Ökobilanz. Diese wird aber auch durch den Faktor „BIO“ beeinflusst. Hier werden keine Pestizide eingesetzt und auch das Tierwohl bekommt große Aufmerksamkeit. „Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für das AELF Bayreuth-Münchberg brechen, da die Kommunikation bereits am Anfang tadellos war und dieses Angebot keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Matthias Seichter, der Einrichtungsleiter.
Die Manager der Öko-Modellregionen Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge freuen sich über den Start des Coachings: „Es wird spannend, denn jede Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung ist individuell aufgestellt. Unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Zielgruppen, unterschiedliche Kapazitäten in Personal, Lagermöglichkeiten, Küchenausstattung oder Budget. Da ist es gut, wenn sich verschiedene Spezialisten im Sinne der jeweiligen Einrichtung einbringen können. Hier bekommt niemand etwas übergestülpt und das ist uns wichtig“, sagt Julius Stintzing, Manager der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz. Sein Kollege Daniel Buslapp aus der Öko-Modellregion Fichtelgebirge ergänzt: „Beim Ausbau ökologisch bewirtschafteter Flächen haben wir ein klassisches Henne-Ei-Problem. Wo keine Nachfrage, da kein Angebot. Ein Angebot ins Blaue ist aber – gerade in der Landwirtschaft – auch keine Option. Da bietet die Abnahme durch Großküchen einen großen Hebel und eine gute Möglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe, ihre Produktionskapazitäten stückweise zu erweitern.“
Das AELF Bayreuth-Münchberg übernimmt die führende und koordinatorische Rolle des Coachings und kann zu den Themen Gesundheit und Kommunikation einen wichtigen Input leisten. Der Coach, Steffen Schelle, ist selbst Küchenchef vom Caritas Alten- und Pflegeheim St. Martin in Bayreuth, welches erst im Spätsommer 2022 für regionale und saisonale Ernährung ausgezeichnet wurde. Er bildet den Kern der Beratung in Sachen Speiseplanung. Hier geht’s im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte. Die Öko-Modellregionen Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge unterstützen bei der Bezugsquellensuche für bioregionale Lebensmittel.
Das BioRegio-Coaching ist ein kostenloses Angebot des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg in Kooperation mit den Öko-Modellregionen und soll öffentliche sowie private Einrichtungen in der Gemeinschaftsverpflegung begleiten, welche das Thema Bio in der eigenen Küche angehen wollen. Jede Einrichtung in Oberfranken hat die Möglichkeit, sich unverbindlich zu bewerben. Kontaktpartner ist dabei das AELF sowie die Ansprechpartner der jeweiligen Öko-Modellregionen.
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