Tschechische Staatsforsten zu Gast am Forstbetrieb Ebrach

Lesy Cr zu Besuch am Forstbetrieb Ebrach, die tschechischen Gäste mit Kollegen der Bayerischen Staatsforsten. Foto: Helene Göppner
Lesy Cr zu Besuch am Forstbetrieb Ebrach, die tschechischen Gäste mit Kollegen der Bayerischen Staatsforsten. Foto: Helene Göppner

Ein fruchtbarer Austausch über das Trittsteinkonzept

Die Bayerischen Staatsforsten durften noch Mitte Dezember 2023 eine hochrangige Delegation der Tschechischen Staatsforsten (Lesy CR) am Forstbetrieb Ebrach willkommen heißen. Der Besuch stand ganz im Zeichen des fachlichen Austauschs über das innovative Trittsteinkonzept, das seit über 15 Jahren am Forstbetrieb Ebrach konsequent und mit Erfolg umgesetzt wird.

Der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, Herr Kröninger, zusammen mit der Betriebsleiterin Barbara Ernwein und Ulrich Mergner, dem Ideengeber des Trittsteinkonzepts, empfingen die tschechische Delegation herzlich. Zu den Gästen zählten Dalibor Safarik, CEO wie auch Betriebsleiter, Holzverkaufsleiter und Waldbaureferenten. Josef Svoboda, der mit sehr guten Deutschkenntnissen alles übersetzte, hatte immer wieder schon Kontakt zu den BaySF wie auch nach Ebrach.

Das Trittsteinkonzept, das in Ebrach entwickelt wurde und seit über 15 Jahren umgesetzt wird, ist ein Ansatz zur Förderung der Biodiversität in Wirtschaftswäldern. Durch die Schaffung von kleineren, unberührten Waldflächen, sogenannten Trittsteinen, wird Tieren und Pflanzen ermöglicht, sich auch in genutzten Forsten zu verbreiten und Lebensräume zu vernetzen.

Die tschechischen Gäste zeigten sich beeindruckt von den positiven Ergebnissen, die der Forstbetrieb Ebrach mit diesem Konzept erzielen konnte. Die Erfahrungen und Erfolge, die während der über 15-jährigen Umsetzung gesammelt wurden, standen im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs. Die Delegation hatte die Gelegenheit, einzelne Trittsteine und weitere Maßnahmen wie der Erhalt von Biotopbäumen und die Mehrung von Totholz auf der gesamten Betriebsfläche vor Ort zu besichtigen und sich ein Bild von den Maßnahmen und deren Auswirkungen zu machen. Inzwischen auch vom Bundesumweltministerium unter die TOP 10 der Projekte zur Biodiversität gewählt, findet das Trittsteinkonzept auch international Anerkennung.

Der Besuch bot eine hervorragende Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Diskussion über zukünftige Kooperationen. Beide Seiten betonten die Wichtigkeit von nachhaltiger Forstwirtschaft und dem Erhalt der Biodiversität. Die Tschechischen Staatsforsten zeigten großes Interesse daran, Elemente des Trittsteinkonzepts auch in ihren Wäldern zu implementieren, um die ökologische Vielfalt und die Gesundheit der Wälder zu fördern.

Beim Besuch des Steigerwald-Zentrums in Handthal konnten die tschechischen Forstkollegen auch Ideen für eine moderne und innovative Öffentlichkeitsarbeit ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit mitnehmen.

Die Bayerischen Staatsforsten und die tschechische Delegation vereinbarten, den Dialog und die Zusammenarbeit fortzusetzen. Der Besuch endete mit dem gemeinsamen Wunsch, die neu geknüpften Kontakte zu pflegen und das Wissen über erfolgreiche Forstmanagementpraktiken weiter auszutauschen.