SK Haidenaab feiert 125 Jahre Gründung und 120 Jahre Fahnenweihe

Am 22. Oktober 1899 gegründet kann die Soldatenkameradschaft 2024 ein doppeltes Jubiläum feiern: 125 Jahre Gründung und 120 Jahre Fahnenweihe.In der Jahreshauptversammlung entschieden die Mitglieder, unter dem Motto „Feiern für uns“ das Jubiläum mit einem Kameradschaftsabend und Festgottesdienst zu begehen.

Ziel sei es, so Vorsitzender Roland Veigl, vorrangig die Kameradschaft zu pflegen, um für die Zukunft stark zu sein und dadurch den Fortbestand der Kameradschaft zu sichern. „Die Mitglieder sollen im Mittelpunkt stehen“, betonte er. Von daher gehen persönliche schriftlich Einladungen an alle Mitglieder. Ehrengäste werden die Ehrenmitglieder und der Patenverein aus Kemnath sein. In einer sachlichen Diskussion waren sich die Mitglieder auch einig, dass für mehrtägige Feierlichkeiten die Vorbereitungszeit zu kurz sei, die Helfer fehlen, Kosten und Aufwand unverhältnismäßig sind. „Je weniger Aufwand, umso schöner für jeden einzelnen.“ Erst 2019 war das 120 Jährige groß gefeiert worden. Beschlossen wurde auch die Restaurierung der Fahne als eine der schönsten im Kreisverband. Wie Werner Veigl ergänzte wurde sie 1904 im Kloster Michelfeld gefertigt, dort auch 1999 anläßlich des 100-jährgen Jubiläums restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Kostenvoranschläge sollen den Investitionsbedarf klären.

Werner Veigl (dritter von links) und Norbert Veigl (fünfter von rechts) sind die neuen Träger des Großen Verdienstkreuzes am Bande des Bayerischen Soldatenbundes. Für 25 Jahre wurde Manfred Porsch geehrt (Mitte). Mit im Bild die neue Vorstandschaft mit Vorsitzenden Roland Veigl, Markus Popp, Stefan Reichl, Gerhard Seebauer, Peter Zeitler, Volker Zeitler, Klaus Kuchenreuther und zweiter Bürgermeister Rudi Heier. © Wolfgang Hübner

Werner Veigl (dritter von links) und Norbert Veigl (fünfter von rechts) sind die neuen Träger des Großen Verdienstkreuzes am Bande des Bayerischen Soldatenbundes. Für 25 Jahre wurde Manfred Porsch geehrt (Mitte). Mit im Bild die neue Vorstandschaft mit Vorsitzenden Roland Veigl, Markus Popp, Stefan Reichl, Gerhard Seebauer, Peter Zeitler, Volker Zeitler, Klaus Kuchenreuther und zweiter Bürgermeister Rudi Heier. © Wolfgang Hübner

Die Generalversammlung war aber auch der würdige Rahmen, Aktivposten für ihren vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz für die Kameradschaft auszuzeichnen. Für 35 Jahren Schriftführertätigkeit wurde Heimatforscher Werner Veigl und für seit 32 Jahre im Amt des stellvertretenden Vorstanden wurde Norbert Veigl mit dem Großen Verdienstkreuz am Bande des Bayerischen Soldatenbundes ausgezeichnet. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde Christian Meßmer, von 1991 bis 1999 Vorstand, für 40 Jahre Thomas Eberl und Peter Zeitler sowie für 25 Jahre Manfred Porsch geehrt. Mit einigen Änderungen wurde der Führungsriege bei der Jahreshauptversammlung zudem das Vertrauen ausgesprochen. Seit 24 Jahren steht Roland Veigl als Vorsitzender an der Spitze. Seit 32 Jahren wird er von Norbert Veigl als zweiter Vorsitzender vertreten. Die Mitglieder dankten es ihnen mit einer einstimmigen Wiederwahl für die nächsten drei Jahre. Kassier bleibt Klaus Kuchenreuther. Nach 35 Jahren im Amt des Schriftführers löst Markus Popp Werner Veigl, der künftig die Beisitzerriege ergänzt, ab. Fahnenträger Christian Veigl stehen Stefan Reichl und Volker Zeitler als Fahnenbegleiter zur Seite. Neben Werner Veigl fungiert künftig Gerhard Seebauer als Beisitzer. Kassenprüfer sind Peter Zeitler und Stephan Veigl.

Von einem guten finanziellen Polster berichtete Kassier Klaus Kuchenreuther. Peter Zeitlers Feststellung einer ordnungsgemäßen Buchführung folgte die einstimmige Entlastung. Für den 10. Februar, 20 Uhr, lud Veigl schließlich zum 18. Kappenabend ins Gasthaus Scherm ein.

Entgegen dem landesweiten Mitgliederschwund vor allem bei den Soldatenkameradschaften hatte zuvor Roland Veigl nicht ohne Stolz von drei Neuzugängen auf aktuell 81 Mitglieder berichten können. Die Kameradschaft gehört damit zu den mitgliederstärksten im Kreisverband. Nicht ohne Grund. Denn mit ihrem rührigen Vorsitzenden Roland Veigl gehört sie in der Dorfgemeinschaft zu den tragenden Säulen des gesellschaftlichen und geselligen Lebens in den Ortsteilen. Sie organisiert nicht nur tolle Kappenabende, pflegt nicht nur bei Geburtstagen den Kontakt zu den Mitgliedern, prägt das Bild bei kirchlichen Festen wie Fronleichnam und Kirchenpatrozinium, ist präsent bei Jubiläumsfeiern benachbarter und befreundeter Kameradschaften wie Ramlesreuth und Speichersdorf. Initiiert und geplant von stellvertretenden Vorsitzenden Norbert Veigl wurde die Voraussetzung geschaffen, auf dem Dorfplatz problemlos eine Veranstaltung abzuhalten. Das Bushäuschen auf dem Haidenaaber Dorfplatz wurde für Abstell- bzw. Unterstellmöglichkeiten umgebaut und angebaut. Eingebaut wurde eine Küche.Angeschafft wurde ein gemeinsames Festzelt und 16 Garnituren. „Damit sind wir bestens gerüstet für jegliche Art von Veranstaltungen“, resümierte Veigl nicht ohne Stolz. Bei der offiziellen Eröffnung und Einweihung des Kinderspielplatzes am Dorfplatz wurde mit anderen die Bewirtung übernommen.

Geprägt war die Arbeit der Kameradschaft das Jahr über vor allem auch von der Veröffentlichung des Buches von Heimatforscher und Schriftführer Werner Veigl über die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges (wir berichteten).

„Dieses Gedenkbuch soll ein leuchtendes Beispiel für uns alle sein, dass solches Unheil nie wiederkehren darf. Es soll uns daran erinnern, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und jeden Tag neu erarbeitet werden muss“, so der Vorsitzende. Es verpflichte auch, stetig für Frieden und Freiheit einzutreten, im kleinen und großen Miteinander. Dabei zeigte sich Veigl unmissverständlich besorgt über die zunehmende Distanz der Bevölkerung und die bedenklichen Tendenzen in der politischen Landschaft, wie sie erneut in der mangelnden Resonanz am Volkstrauertag deutlich geworden sei. Es sei durch die Mitwirkung der Speichersdorfer Musikanten wieder eine sehr feierliche und würdige Veranstaltung gewesen. „Für uns als Verantwortliche, aber auch für alle Mitwirkenden am Volkstrauertag, wäre es sicher an anderes, ein befriedigenderes Gefühl, wenn die Anteilnahme bei dieser Veranstaltung größer wäre“, betonte Veigl. „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr von Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe not“, zitierte er Reichstagspräsident Paul Löbe (SPD) 1922 im Berliner Reichstag anlässlich der ersten Feierstunde zum Volkstrauertag an das Leid der Menschen im und nach dem Ersten Weltkrieg. Norbert Veigl als Vorstand des Gartenbauvereines und seinen Frauen galt schließlich der Dank für den jährlichen Rückschnitt der Sträucher und der Pflege rund um unser Kriegerdenkmal am Aufgang zur Kirche.