IHK-Neujahrsempfang: „Mit Mut und Zuversicht der Krise die Stirn bieten“
Neujahrsempfang mit 180 Gästen – Impuls von Unternehmer Frank Carsten Herzog
Beim traditionellen IHK-Neujahrsempfang appellierte Präsident Dr. Michael Waasner an die oberfränkischen Unternehmen, trotz eines schwierigen Umfelds mit Mut und Zuversicht das neue Jahr zu beginnen. Passend dazu die Festrede des Abends: Diese hielt der Gründer der Concept Laser GmbH Frank Carsten Herzog – eine Unternehmerpersönlichkeit, die über unternehmerische Initiative und Erfindergeist im Übermaß verfügt.
Drastisch nachlassende internationale Wettbewerbsfähigkeit, eine einbrechende Konjunktur, ausufernde Bürokratie, der Mangel an Fach- und Arbeitskräften sowie weitere Faktoren ergeben zusammen schwierige Rahmenbedingungen für die oberfränkische Wirtschaft, so Dr. Waasner vor rund 180 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich, dass sich niemand auf den Erfolgen früherer Jahre ausruhen darf“, mahnte er. „Langfristig müssen wir uns wieder auf unsere alten Stärken besinnen. Auf der Habenseite stehen – gerade in Oberfranken – ein starker Mittelstand, eine ausgeprägte Innovationsstärke und eine hohe Exportorientierung.“
Mehrere hundert Patente angemeldet
Für eben diese Innovationsstärke steht Frank Carsten Herzog: Mehrere hundert Patente hat er als Unternehmer angemeldet. Lebendig erzählte er seine Geschichte: angefangen mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker bei Siemens, einem Maschinenbau-Studium und einer ausgezeichneten Diplomarbeit an der Hochschule Coburg. Aus seinen Studienarbeiten entwickelte Herzog die LaserCUSING-Technologie, das pulverbettbasierte Laserschmelzen von Metallen. Im Jahr 2000 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die Concept Laser GmbH. 2016 folgte der Verkauf an General Electric; als Gesellschafter, Vorsitzender Geschäftsführer von Concept Laser und Beiratsmitglied bei GE Additive arbeitete Herzog in den Jahren von 2016 bis 2019 an der Transformation der Concept Laser GmbH zu einem global agierenden Unternehmen. Seither engagiert er sich weiter als Investor, Mentor und Impulsgeber, insbesondere in der Region Lichtenfels. Er finde es wichtig, dass Unternehmerinnen und Unternehmer der Gesellschaft etwas zurückgeben, ihr Know-how zur Verfügung stellen, „ihr Können nicht brachliegen lassen“.
Ins kalte Wasser gesprungen
In seinem Werdegang sei er immerzu ins kalte Wasser gesprungen – ohne zu wissen, wie es ausgehen würde, sagte Herzog. „Eine Woche vor Abgabe der Diplomarbeit hatte ich noch nichts Handfestes auf dem Tisch, es gab einen Rückschlag nach dem anderen.“ Irgendwann habe er sogar neben der Maschine geschlafen, auf zwei aneinander geschobenen Bürostühlen. Am Ende stand nicht mehr und nicht weniger als die erfolgreiche Entwicklung einer komplett neuen Technologie.
„Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und habe die Freiheit gehabt, meinen beruflichen Träumen zu folgen. Unser Land bietet hierfür Entfaltungsmöglichkeiten und gute Bedingungen.“ Trotzdem stelle er heute fest, dass Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sich immer mehr entfremden. „Wenn wir aber alle an einem Strang ziehen, wird vieles möglich.“ Das habe er bei der Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis Lichtenfels selbst erfahren dürfen.
„Brauchen Unterstützung statt Gegenwind“
Auch IHK-Präsident Dr. Waasner appellierte: „Wir brauchen die Unterstützung von Staat und Verwaltung, keinen Gegenwind. Wir brauchen gute und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Dann bin ich zuversichtlich, was die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Oberfranken angeht.“
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