Cobur­ger MdB Johan­nes Wag­ner zur Rück­nah­me von Kür­zun­gen im Landwirtschaftsbereich

MdB Johannes Wagner © S. Kaminski
MdB Johannes Wagner © S. Kaminski

Zu den Erfol­gen bei der Rück­nah­me von Kür­zun­gen im Land­wirt­schafts­be­reich sowie zu den Pro­test­ak­tio­nen der Bau­ern kom­men­tiert Johan­nes Wag­ner, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter für Coburg und Kronach:

„Ich freue mich über die von unse­rem Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Cem Özd­emir erreich­te Lösung. Das ist eine gute Sache und im Sin­ne unse­rer Land­wir­te. Zwar zwingt uns, die ange­spann­te Haus­halts­la­ge in allen Berei­chen zu schmerz­haf­ten Ein­spa­run­gen, aber unse­re Land­wirt­schaft in einem so hohen Maße und so kurz­fris­tig zu belas­ten, war falsch. Wir haben die Kür­zun­gen jetzt deut­lich abge­mil­dert und sor­gen für mehr Sta­bi­li­tät und Pla­nungs­si­cher­heit. Ich hal­te es wei­ter­hin für sinn­voll, Sub­ven­tio­nen fos­si­ler Ener­gie­trä­ger abzu­bau­en, jedoch soll­te das mit Augen­maß gesche­hen. Auch klar ist, dass die Ein­spa­run­gen jetzt an ande­rer Stel­le erbracht wer­den müssen.

Bei den vor­ge­nom­me­nen Ände­run­gen haben wir die Stim­men der Betrof­fe­nen gehört. Ich sel­ber hat­te vor Weih­nach­ten die Bau­ern­ver­bän­de aus Coburg und Kro­nach zum Aus­tausch in mein Büro ein­ge­la­den und mich über ihre Anlie­gen infor­miert. Die­se Gesprä­che sind größ­ten­teils sach­lich ver­lau­fen. Die Aktio­nen von ges­tern Abend * dage­gen ver­ur­tei­le ich scharf. Auch wenn es sicher­lich um eine radi­ka­le Min­der­heit geht, erwar­te ich, dass sich die Bau­ern­ver­bän­de klar davon distanzieren.

Das Demons­tra­ti­ons­recht ist ein hohes Gut. Fried­vol­ler Pro­test ist immer legi­tim. Was aber gar nicht geht, ist Gewalt, Het­ze oder gar eine Feind­bild­rhe­to­rik aus dem drit­ten Reich, wie sie in den sozia­len Medi­en gera­de zu lesen ist. All­ge­mein stel­le ich eine ver­ba­le Auf­rüs­tung und eine kras­se Ver­ro­hung im Ton fest, die auch uns als Gesell­schaft scha­det. Hier wer­den Gren­zen über­schrit­ten, das hat nichts mehr mit einem sach­li­chen Aus­tausch zu tun. An die­ser Stel­le appel­lie­re ich auch an die poli­ti­sche Oppo­si­ti­on, nicht für kurz­fris­ti­ge Popu­la­ri­täts­ge­win­ne immer mehr Öl ins Feu­er zu gie­ßen und die lang­fris­ti­gen Fol­gen für die Gesell­schaft zu ignorieren.

Wenn die Bau­ern das Bedürf­nis haben, trotz der deut­li­chen Ver­bes­se­run­gen noch pro­tes­tie­ren zu wol­len, sol­len sie das ger­ne tun, dabei aber fried­lich blei­ben. Mit sol­chen Aktio­nen wie ges­tern Abend scha­den sie den Anlie­gen derer, die sich fried­lich für Ände­run­gen ein­set­zen. Auch Robert Habeck hat mit­ge­hol­fen, die Kür­zun­gen zurück­zu­neh­men. Gera­de ihn jetzt so sehr anzu­grei­fen, ist absurd.“


* Sie­he dazu den Arti­kel im Deutsch­land­funk „Deut­scher Bau­ern­ver­band distan­ziert sich von Blo­cka­de-Akti­on gegen Habeck