Breitengüßbach will historisches Jahr mit Heimsieg beenden

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Nach den beiden Auftritten gegen das Führungsduo Rhöndorf und Erfurt wird der TSV Tröster Breitengüßbach zum Abschluss der Hinrunde am 13. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga noch einmal voll gefordert. Am Donnerstagabend (19 Uhr) gastiert der ambitionierte Nachwuchs des deutschen Meisters ratiopharm ulm, die Orange Academy, in der Hans-Jung-Halle. Die Hausherren wollen nach einer Vierer-Niederlage-Serie in die Erfolgsspur zurück und mit einem Heimsieg ein historisches Jahr 2023 – zwei runde TSV-Jubiläen und der ProB-Aufstieg – beenden.

Die letztlich erfolglose furiose Aufholjagd gegen Erfurt hat bei den Güßbachern, die zusammen mit Ehingen und Schwenningen ein Trio am Tabellenende zieren, sicher im ersten Moment Enttäuschung und Frust hervorgerufen, hat aber auch gezeigt, dass das Völkl-Team mit Kampfgeist und dem Prädikat des „Nie-Aufgebens“ viel bewirken kann. Der finale 23:6-Lauf gegen Erfurt hat sicher Selbstvertrauen in die eigenen Stärken geschaffen. „Wir wollen uns diesmal selbst belohnen und einer hoffentlich vollen Halle unsere Tugenden zeigen“, blickt der Headcoach, der in dieser Woche auch von psychologischer Seite viel richten musste, erwartungsvoll auf das diesjährige Finale vor der zweiwöchigen Pause.

Einerseits steht fest, dass die Ulmer mit ihren hervorragenden Profibedingungen – die OrangeAcademy ist einer der Nachwuchs-Topadressen in Deutschland – und zweimaligem Training am Tag über andere Basics als der TSV verfügen, andererseits weiß man aber bei Farmteams nie genau, in welcher Aufstellung sie spielen. Mark Völkl nennt dies zu Recht „unberechenbar“. In diese Kategorie fällt deren 65:81-Auswärtsniederlage beim Kellerkind in Speyer und auch am vergangenen Wochenende das 78:93 in Oberhaching. In der noch etwas fehlenden Konstanz liegt sicherlich die TSV-Chance, die aber auch ihrerseits erst einmal ihre Trumpfkarten zeigen müssen. Nur mit einer Full-Time-Konzentration ist gegen die Mannen aus der Stadt des deutschen Meisters etwas zu erben.

Knöchel, Hüfte, Finger, diese drei Körperteile von Spielführer Alex Engel, Manuel Feuerpfeil und Erik Land sorgen für verletzungsbedingte Fragezeichen dieses TSV-Trios. Land feierte als Ex-BBL-Spieler gegen Erfurt ein zufriedenstellendes Comeback, half dem Team enorm unter den Körben, ehe er sich bei einem erfolgreichen Korb zu Beginn des Schlussabschnitts verletzte. Sein zweiter TSV-Einsatz binnen fünf Tagen wäre gewinnbringend.

Absoluter „Überflieger“ ist bei den Gästen Maximilian Langenfeld, der in zehn Spielen 265 Punkte markierte: Die Quoten von 44 Prozent (Dreier) und 66 (Zweier) sprechen Bände, auch erzielte er in Partien schon einmal 40 bzw. 38 Punkte. Schielt man auf die Scorer-Liste, so sind im zweistelligen Bereich noch weitere drei Akteure gut vertreten. Mit Noa Essengue (Schnitt 21) haben die „Orangen“ ein ganz besonderes Talent in ihren Reihen; der 16-Jährige Franzose steht 32 Minuten auf dem Feld. Der vom FC Bayern München gekommene Alec Arigbata hat einen 14-Punkte-Schnitt und Philipp Hecker kommt auf knapp 10 Punkte.

Ein Wiedersehen könnte der TSV mit Jonas Zilinskas, der in den letzten Jahren sowohl das TSV- als auch das BBC Coburg-Trikot trug, feiern. Der 17-Jährige wartet aber noch auf seinen ersten ProB-Punkt und hatte erst drei Wurfversuche in seinen bisherigen sieben Spielen.

Wie schon bei den Erfurter Stats dürfen sich die Breitengüßbacher nicht davon beeindrucken lassen, sondern sich auf ihre Qualitäten besinnen, sollten aber unter ihrem Turnover-Durchschnittswert von 18 bleiben und auch bei der Dreierquote ist noch „Luft nach oben“ (28 Prozent).

Summa summarum: „Geschenke“ gibt es für den TSV zum Jahresabschluss sicher nicht, ein Weihnachtspräsent in Form eines Heimsieges muss hart erarbeitet werden.

Breitengüßbach: Bauer, Dippold, Engel, Feuerpfeil, Klaus, Land, Nieslon, Stephan, Trummeter, Wagner, Walde, Wörrlein

Bertram Wagner