40 Jahre „Verarbeitungsbetrieb Tierische Nebenprodukte“ in Walsdorf
Dienstleister für 3,73 Mio. Menschen feiert Jubiläum
2023 konnte der Verarbeitungsbetrieb Tierische Nebenprodukte in Walsdorf (VTN) sein 40-jähriges Bestehen feiern. Seit seiner Gründung 1983 übernimmt der Betrieb eine wichtige Dienstleistung sowohl für die Land- und Forstwirtschaft als auch für die Gesundheit der Menschen und Tiere. Die zeitnahe und schadlose Einsammlung von tierischen Nebenprodukten ist die Voraussetzung einer effektiven Seuchenprophylaxe.
Im VTN Walsdorf werden aktuell jährlich ca. 35.000 Tonnen an tierische Nebenprodukte aus den kreisfreien Städte und Landkreise aus Oberfranken, Mittelfranken und der nördlichen Oberpfalz schadlos entsorgt. Insgesamt hat das Einzugsgebiet des VTN Walsdorf eine Fläche von ca. 21.500 km² und ist somit etwas größer als das Land Slowenien. Im Einzugsgebiet wohnen ca. 3,73 Mio. Menschen, die direkt oder indirekt Leistungen vom VTN Walsdorf in Anspruch nehmen. Für den Verbandsvorsitzenden Landrat Johann Kalb hat die hervorragende Entwicklung des TBN mit seinem VTN Walsdorf drei wesentliche Ursachen: „In Walsdorf wird tagtäglich die zuverlässige Erledigung des Entsorgungsauftrages durch das engagierte Personal sichergestellt. Außerdem hat das verständnisvolle Miteinander mit der Gemeinde Walsdorf und deren Bürgern einen elementaren Anteil an der Entwicklung des VTN. Zu guter Letzt ist auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Verbandsmitglieder untereinander mit ausschlaggebend für den Erfolg“, so Kalb.
VTN Walsdorf – eine Erfolgsgeschichte
Nach der Einweihung des VTN Walsdorf am 8. Juli 1983 war ein entscheidender Punkt in der Geschichte der 1. Juli 1992, als der Zweckverband Tierkörperbeseitigung Franken-Mitte den VTN Walsdorf erwarb. So konnte die die Einhaltung der Umweltvorschriften und die Vorhaltung eines dem Stand der Technik entsprechenden Verarbeitungsbetriebes garantiert werden. Seitdem betreibt der Zweckverband den VTN Walsdorf in Eigenregie. Nach dem Anschluss von neuen Mitgliedern im Jahr 1999 wurde der Zweckverband umbenannt und trägt seitdem die Bezeichnung „Zweckverband Tierkörperbeseitigung Nordbayern (TBN)“.
Dank regelmäßiger Investitionen und sorgfältiger Unterhaltsmaßnahmen ist der VTN stets auf dem Stand der Technik. Pro Jahr können weit über 65.000 Tonnen tierische Nebenprodukte verarbeitet werden. Im Bedarfsfall, z. B. bei Tierseuchen, ist eine Steigerung auf 80.000 Tonnen möglich. Dabei wird der Umweltaspekt nicht außer Acht gelassen:
- Abluftreinigung: Die geruchsbelastete betriebliche Abluft wird mit drei Bioreaktoren sowie einem Biofilter ohne chemische Zusätze komplett gereinigt.
- Abwasserentsorgung: Die im Verarbeitungsprozess anfallenden Abwässer werden durch eine 7,3 km lange Abwasserdruckleitung direkt in die Kläranlage Bamberg gepumpt.
- Energieerzeugung: Im Jahr 2015 wurde ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk installiert. Somit kann sich der TBN mit 400 kW elektrischer und 431 kW thermischer Energie zum Teil selbst versorgen. Zudem kommt ab 2024 eine Photovoltaikanlage mit knapp 250 Kilowatt-Peak, d. h. mit einer jährlichen Stromproduktion von 209.000 kWh, zum Einsatz.
Neueste Kommentare