Offener Brief der JIBA (Junge Initiative Bamberg) an Stadt und Stadtwerke Bamberg

leserbrief-symbolbild

Dringender Appell zur Verbesserung des ÖPNV in Bamberg

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen der Jungen Initiative Bamberg (JIBA), einem Zusammenschluss mehrerer Jugendorganisationen, möchten wir unsere ernste Besorgnis über die jüngsten Entwicklungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Bamberg zum Ausdruck bringen.

Mit dem kürzlich erfolgten Fahrplanwechsel haben sich erhebliche Verschlechterungen ergeben, die nicht nur Jugendliche, sondern die gesamte Bevölkerung betreffen.

Insbesondere bedauern wir die komplette Einstellung mehrerer Buslinien, was zu einer deutlichen Einschränkung der Mobilität führt. Dies betrifft nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch viele Erwachsene, die auf den ÖPNV angewiesen sind.

Des Weiteren beobachten wir mit Sorge, dass während den Schulferien zahlreiche Fahrten ausfallen, obwohl auch außerhalb des schulischen Kontexts Menschen auf den Bus angewiesen sind. Diese Ausfälle haben negative Auswirkungen auf die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und anderen wichtigen Zielen.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Fehlen eines angemessenen Nachtbusnetzes. Die Tatsache, dass unter der Woche die letzte Fahrt bereits um Mitternacht beginnt und das Angebot bereits ab 20 Uhr stark eingeschränkt ist, stellt insbesondere für junge Menschen und berufstätige Personen eine erhebliche Einschränkung dar. Ein zeitgemäßes und umfassendes Nachtbusangebot ist essenziell für die Attraktivität des ÖPNV und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.

Wir appellieren daher an Sie, sich dieser Angelegenheit mit höchster Priorität anzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um den ÖPNV in Bamberg zu verbessern. Die Bereitstellung eines effizienten und bedarfsgerechten Nahverkehrs ist entscheidend für die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung und ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt.

Wir stehen Ihnen gerne für weiterführende Gespräche zur Verfügung und hoffen auf eine konstruktive Zusammenarbeit zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Bamberg.

Mit freundlichen Grüßen
Junge Initiative Bamberg (JIBA)

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Die eklatanten Mängel des öffentlichen Personenverkehrs in und um Bamberg sind bereits seit vielen Jahren Gegenstand öffentlich geäußerter Kritik. Das betrifft nicht allein das Verkehrsangebot (Umfang, Verläßlichkeit), sondern gleichermaßen den Kundenservice: Fahrkartenvorverkauf, Informationsangebot (auch unternehmensübergreifend den Verkehrsverbund betreffend; die Servicestelle am ZOB zeigte sich mehrfach schon bei Fragen zu den Landkreis Bamberg bedienenden Regionalbussen überfordert), Verknüpfung mit dem Radverkehr (bedarfsgerechte Stellplätze im Umfeld der Haltestellen, Fahrradmitnahme) und anderes.

    Nachdem wiederholt zu verschiedenen Anlässen darauf hingewiesen worden war, daß der Anteil des öffentlichen Personenverkehrs an der Mobilität laut Angaben im städtischen Internetauftritt in Bamberg auf ohnehin schon niedrigem Niveau weiter sinkt, während deutschlandweit immer wieder neue Rekorde verzeichnet wurden, war die Konsequenz: Die Zahlen wurden von der städtischen Homepage genommen.

    Offenbar haben, darauf lassen die jüngsten Angebotsverschlechterungen schließen, die aufwendigen Arbeiten am Verkehrsentwicklungsplan (VEP) nicht dazu geführt, den Kurs zum Besseren einzuschlagen. Die aufwendig inszenierte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger war augenscheinlich wie in früheren Fällen (Innenstadtkonzept, Berggebiet) nur für die Außendarstellung, besser: Propaganda, gedacht. Ein wirkliches Umdenken, die lange überfällige Neuausrichtung auf eine zukunftsfähige Politik, war wohl auch dieses Mal nicht beabsichtigt.

    Armes Bamberg!