Leserbrief aus Kleinsendelbach: „Rekordniveau beim bayerischen Flächenverbrauch“
Die Zahlen hinsichtlich des bayerischen Flächenverbrauches für das Jahr 2022 kamen spät. Man kann nur spekulieren, ob erst die Landtagswahl abgewartet werden sollte, um das wieder mal enttäuschende Ergebnis der Öffentlichkeit präsentieren zu müssen. Jedenfalls kam es wie es kommen musste, wenn man beim Flächensparen nur auf Freiwilligkeit und unverbindliche Richtwerte setzt. Im Jahre 2022 wurden 12,2 ha Boden täglich neu in Anspruch genommen. Insgesamt waren es 4.435 ha, was rund 5.900 Fußballfeldern entspricht. Das entsprach nochmal rund 18 % mehr Verbrauch und Versiegelung als im Vorjahr. Dabei strebt die Landesregierung bis 2030 eine Reduzierung auf 5 ha/Tag an, was übrigens dem bayerischen Anteil zur Umsetzung des bundesweiten “30 ha“-Zieles entspricht. Größter Treiber war wieder der Wohnungsbau, dem ja der “Betonparagraph“ §13 b BauGB, mittlerweile für rechtswidrig erklärt, Tür und Tor öffnete. Hört man Wirtschaftsminister Aiwanger die Zahlen kommentieren, gelangt man zu der Erkenntnis, dass es die Staatsregierung auch nicht sonderlich ernst nimmt mit ihrer rein auf kommunaler Beratung und Freiwilligkeit basierenden „Flächensparoffensive“. Ein schonender Umgang mit dem Boden, wie es u.a. in der Bayerischen Verfassung und allen Naturschutzgesetzen steht, widerspricht nach Auffassung der Regierung offensichtlich dem alles überragenden Wachstums- und Wohlstandsdogma. Die Folgen des anhaltend hohen Flächenfraßes für Natur, Umwelt und Landschaftsbild sind jedoch dramatisch und zumeist irreversibel.
Dirk Petersen, Kleinsendelbach
Für den Flächenverbrauch gibt es meist „gute“ Gründe. So zum Beispiel für PV-Freiflächenanlagen. So wurden im Landkreis Forchheim in den letzten Jahren rund 30-40 ha „benötigt“. Weitere 150 ha sind angeblich „notwendig“. Da frage ich mich, gibt es nicht andere Alternativen z.B. Parkplätze von Einkaufszentren? Jedenfalls besser als Äcker und Wiesen.