Bamberger Diözesan-Caritasdirektor fordert Absicherung der Freiwilligenzentren
Ehrenamtsförderung benötigt verlässliche Rahmenbedingungen
„Bund und Freistaat müssen für die Förderung des Ehrenamtes verlässlichere Rahmenbedingungen schaffen.“ Das forderte Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres zum Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember.
Seit genau 20 Jahren betreibt der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg das Freiwilligenzentrum CariThek, das vor allem in Stadt und Landkreis Bamberg freiwilliges Engagement fördert und unterstützt. Es vermittelt interessierten Bürgerinnen und Bürgerinnen passende Tätigkeiten bei Organisationen, die von der Mitwirkung Freiwilliger leben, und bildet im Rahmen seines Vereinsforums Ehrenamtliche für ihre Aufgaben fort. Mit dem Freiwilligen Sozialen Schuljahr, an dem jährlich rund 200 Jugendliche teilnehmen, ermöglicht die CariThek Schülerinnen und Schülern vornehmlich der 8. und 9. Jahrgangsstufe, sich in ihrer Freizeit in einem freiwilligen Engagement zu erproben.
„Mit der CariThek unterstützt die Caritas das gesamte bürgerschaftliche Engagement in Stadt und Landkreis Bamberg, beim FSSJ auch darüber hinaus bis in die Landkreise Lichtenfels, Forchheim und Erlangen-Höchstadt“, betont Endres. „Denn die Dienste des Freiwilligenzentrums stehen allen ehrenamtlich tätigen Organisationen zur Verfügung.“ Von der Caritas getragene oder mitgetragene Freiwilligenzentren gibt es auch in Neustadt/Aisch und Bayreuth.
„Dem Nutzen für die gesamte Bürgerschaft entspricht freilich keine entsprechende Finanzierung“, sagt Endres. Zwar gebe es Zuschüsse der Kommunen, diese müssten aber immer wieder neu beantragt werden. Die CariThek finanziert der Diözesan-Caritasverband mit bis zu 100.000 Euro jährlich aus Eigenmitteln. Projekte wie die Anlaufstelle „Lernen durch Engagement“ oder in der Ukraine-Hilfe müssen durch Drittmittel – etwa durch Zuwendungen von Stiftungen oder aus Spenden – ermöglicht werden. „Diese Bedingungen beeinträchtigen die Planungssicherheit und gefährden die nachhaltige Wirkung von Projekten“, beklagt Endres. „Bund und Land müssen endlich die Voraussetzung schaffen, dass die Grundausstattung von Freiwilligenzentren langfristig gesichert ist.“
Der Staat müsse auch die große Erfahrung der Wohlfahrtsverbände in der Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit besser würdigen, fordert Endres und rechnet vor, dass bei der Caritas im Erzbistum Bamberg auf jeden der rund 10.000 beruflich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens ein Ehrenamtlicher oder eine Ehrenamtliche kommt.
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