Anpassung der Abfallgebühren im Landkreis Bamberg
Der Umweltausschuss des Landkreises Bamberg empfiehlt, die Müllgebühren an die Entwicklung des Marktes anzupassen. Das umfangreiche Angebot bleibt im Regionalvergleich günstig.
Steigende Kosten auf der einen Seite und sinkende Einnahmen auf der anderen Seite zwingen den Landkreis Bamberg erstmals seit langem zu einer Anpassung der Abfallgebühren. Diese hat der Umweltausschuss mit großer Mehrheit dem Kreisausschuss und dem Kreistag empfohlen. Die Gebühren sind seit Einführung des aktuellen Abfallwirtschaftskonzeptes im Jahr 2004 stabil. 2015 hatte es sogar eine Senkung gegeben.
Für einen Vier-Personenhaushalt steigen die Gebühren ab 2024 in Abhängigkeit von der Zahl der beanspruchten Restmüllentleerungen um monatlich 3,51 bis 4,20 Euro.
Weil zum einen Verträge der Abfallwirtschaft des Landkreises mit Entsorgungsunternehmen Preisgleitklauseln enthalten, wirken sich höhere Kosten auch auf die Abfallgebühren aus. Zum Zweiten muss der Landkreis Bamberg für die Abholung der Restmüll- und Bioabfallbehälter sowie für die Biomüllverwertung deutlich mehr zahlen. Die Kalkulation der Gebühren wird – drittens – belastet durch höhere Verbrennungsentgelte am Müllheizkraftwerk Bamberg (unter anderem wegen der 2024 neu eingeführten und stetig steigenden CO2-Steuer).
Während auf der einen Seite die Ausgaben steigen, sinken auf der anderen Seite die Einnahmen: So ist der Preis für die Tonne Altpapier deutlich zurückgegangen. Die niedrigeren Preise treffen zudem auf sinkende Mengen: Alleine im Zeitfenster 2020 – 2023 sank die gesammelte Altpapiermenge um über 16 Prozent.
Höhere Kosten und reduzierte Einnahmen führen zu einem jährlichen Mehraufwand in der Abfallwirtschaft von mehr als drei Millionen Euro. Da es sich bei der Abfallwirtschaft kraft Gesetzes um eine sogenannte „kostendeckende Einrichtung“ handelt, müssen die entstehenden Kosten auf die Gebührenzahler umgelegt werden.
Die beabsichtigte Anpassung der Gebühren hat der Umweltausschuss am 27. November mit großer Mehrheit empfohlen. Die Aufrechterhaltung der vielfältigen und breitgefächerten Entsorgungsmöglichkeiten lag sowohl dem Umweltausschuss als auch der Verwaltung am Herzen. Daher hat man bewusst angeregt, keine Leistungskürzungen vorzunehmen. Nun stehen die Entscheidungen im Kreisausschuss und im Kreistag am 7. und 11. Dezember an.
Selbst nach dieser geplanten Anpassung ist das umfangreiche Angebot für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Bamberg im Regionalvergleich günstig.
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