MdB Emmi Zeulner will ermäßigten Steuersatz für Gastronomie
„Was ist uns allen die Gastronomie und der Tourismus wert?“. Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Treffens der heimischen Abgeordneten Emmi Zeulner mit der tourismuspolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek, und führenden Vertretern des DEHOGA in Bayern.
Hintergrund des Gesprächs im Posthotel in Wirsberg – geführt von Alexander Herrmann – ist die drohende Anhebung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von derzeit sieben Prozent auf 19 Prozent. SPD, FDP und Grüne haben zuletzt mehrfach den Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion abgelehnt, den Steuersatz – wie in fast allen anderen europäischen Ländern auch – beim reduzierten Mehrwertsteuersatz zu belassen, um ein weiteres Gastronomiesterben in Deutschland zu verhindern.
Emmi Zeulner und Anja Karliczek waren sich einig: „Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist uns bewusst, dass die Gastronomiebranche mit ihren zwei Millionen Beschäftigten und der enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung Unterstützung braucht. Dazu gehört angesichts stark gestiegener Kosten für Lebensmittel, Energie und auch steigender Gehälter die Beibehaltung der sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen“, erklärten die beiden Politikerinnen in Wirsberg.
Durch die jetzt von der Ampel geplante Anhebung der Mehrwertsteuer seien über 12.000 Betriebe in Gefahr. „Wenn diese fleißigen Mitarbeiter und Unternehmer keine Perspektive mehr sehen und ihren Betrieb schließen, wird unser Land ärmer. Restaurants sind Orte des geselligen Beieinander, des Zusammenhalts und der Begegnung. Diesen Schatz müssen wir bewahren.“ Anja Karliczek als tourismuspolitische Sprecherin der Fraktion verweist darauf, dass 100.000 Jobs in Gefahr stehen. „Und wenn diese Jobs wegfallen, fehlen dem Staat Steuereinnahmen und Zuflüsse in die sozialen Sicherungssysteme in Höhe von drei Milliarden Euro.“
„Die Beibehaltung des ermäßigten Steuersatzes wäre weiterhin ein wichtiges Zeichen der Politik an die Gastronomie-Branche und wäre eine Wertschätzung gewesen, die wir dringend brauchen!“, so die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner für den Wahlkreis Kulmbach, Lichtenfels und Bamberg-Land. Gerade auch die kleineren Wirtshäuser im ländlichen Raum leben davon, dass man auch am Sonntagmittag mit der ganzen Familie dort essen geht. Durch die steigenden Kosten werde das nun auch immer weniger, führt die Abgeordnete weiter aus. Eine Einschätzung, die die Fachleute aus der Praxis nur bestätigen konnten.
„Die Gastronomie bietet jedem Talent eine Heimat. Das war und ist die besondere Stärke in dieser Branche. Doch der wachsende Druck erschwert die Einstellungs- und Beschäftigungssituation“, so der Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern, Dr. Thomas Geppert. Derzeit gibt es rund 447.000 Erwerbstätige in der bayerischen Gastronomie und Hotellerie – wohlgemerkt seien das mehr als Beschäftigte bei Audi und BMW weltweit zusammen und diese hohen Zahlen wolle man auch weiter behalten, so Geppert weiter.
„Auch die Gäste der Wirtshäuser und Restaurants können einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Indem sie beispielsweise in Betrieben essen gehen, die regionale und biologisch angebaute Lebensmittel einkaufen. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer engt den Spielraum der Gastronomie jedoch ein und führt im schlimmsten Fall dazu, dass Gastronomen wieder vermehrt auf Lebensmittel minderer Qualität zurückgreifen, da sie die Kostensteigerung nicht an ihre Gäste weitergeben können. Wir, die Gastronomen, kämpfen daher weiter dafür, dass es beim gesenkten Steuersatz bleibt. Denn wir wollen uns auch nicht vorwerfen lassen, nicht alles getan zu haben“, so Alexander Herrmann, Sternekoch und Inhaber des Restaurant AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz.
Im Anschluss an die Diskussion folgte eine Besichtigung des Future Lab ANIMA durch Foodscout Jörg „Joshi“ Osswald, die Teilnehmer wurden dort in die vielfältige Welt des Haltbarmachens und Verarbeitens von Lebensmitteln entführt. Dort bekommen frische Lebensmittel ein zweites Leben und auch vermeintliche Lebensmittelreste wie Kirsch- oder Zwetschgenkerne werden verarbeitet, welche dann auch wieder im Restaurant AURA Verwendung finden.
„Ich danke Alexander Herrmann ganz herzlich für die Gastfreundschaft und Einblicke. Wir sind stolz und dankbar in unserer Region einen so herausragenden Koch, Gastronom und Hotelier beheimaten zu dürfen. Er ist einer der vielen wunderbaren Köchinnen und Köche, die die Genussregion Oberfranken so besonders machen. Natürlich danke ich auch meiner geschätzten Kollegin Anja Karliczek für den Besuch! Es war mir eine Freude, Dir eine der schönsten Ecken in meinem Wahlkreis zeigen zu dürfen“, so Zeulner abschließend.
Neueste Kommentare