Staatsehrenpreis für Leo Schirner aus Eggolsheim
Leidenschaft für den Wald
In den vergangenen Jahren hat Leo Schirner zigtausende Bäume gepflanzt und damit in einen klimatauglichen und zukunftsfähigen Wald investiert. Dafür ist er jetzt von der Staatsministerin Michaela Kaniber mit dem Staatsehrenpreis ausgezeichnet worden.
Alle zwei Jahre verleiht das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus den „Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung“. Gewürdigt werden damit vorbildliche und oft jahrzehntelange Leistungen privater und körperschaftlicher Waldbesitzer sowie Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse um ihre Wälder. Der 75-jährige Leo Schirner aus Eggolsheim ist heuer einer von 14 Preisträgern aus Bayern – der einzige aus Oberfranken.
Delegation von Forstleuten bei Staatspreisverleihung
Zur Preisverleihung mit Festakt reiste eine Delegation von Forstleuten um Leo Schirner nach München ins Staatsministerium. Laut Kaniber sind die Staatspreisträger wahre Vorbilder für alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. „So wie Sie klimatolerante Bäume pflanzen, sich für waldverträgliche Wildbestände einsetzten und den heimischen Öko-Rohstoff Holz vermarkten, leisten Sie einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Mit Ihrem Engagement bewahren Sie unsere wunderschöne Heimat für unsere Kinder und Enkel“, so die Ministerin.
Revierleiter Matthias Jessen vom Amt für Ernährung und Landwirtschaft Bamberg ist der zuständige Revierleiter von Schirner und gratuliert als einer der Ersten: „Die Waldflächen von Leo sind dank intensiver Umbaumaßnahmen auf schwierigsten Standortverhältnissen gesund und zukunftsfähig. Er hat den Preis für sein Lebenswerk mehr als verdient!“
Mit Ausdauer zum Erfolg
Die Waldflächen von Schirner liegen größtenteils auf der „Langen Meile“ in der fränkischen Schweiz. Einem Jura-Höhenzug, der bis 1850 kahl war. Auf der früheren Schafweide wurden ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Kiefern angesät und später Fichten gepflanzt. Da die Bodenschicht dünn und steinig ist, bietet sie aber keine ideale Grundlage für diese Baumarten. Besonders jetzt im Klimawandel. Aufgrund von zunehmender Sommertrockenheit stirbt der Wald nun ab. Leo Schirner versucht seit vielen Jahrzehnten die Verluste auszugleichen und einen klimatauglichen und zukunftsfähigen Wald zu schaffen. Er setzt auf klimastabile Mischbaumarten wie Weißtanne, Eibe, Traubeneiche, Spitzahorn, Flatterulme, Walnuss, Elsbeere oder die Vogelkirsche.
Zukunftsfähiger Waldumbau geht nur gemeinsam
„Bei fachlichen Fragen und auch in Sachen Förderung kann ich mich immer auf meinen Förster verlassen, er ist mir eine große Hilfe.“ lobt Leo Schirner den Revierleiter Matthias Jessen. Dieser erklärt: „Privatwaldbesitzer wie Leo sind auf Beratung und Förderung angewiesen. Sowohl Fachwissen als auch finanzielle und personelle Hilfe sind essenziell für einen nachhaltigen Waldumbau.“ Georg Rothlauf, 1. Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Kreuzberg, ergänzt: „Gerade im Bezug auf Maschinen und Manpower kann die WBV dem Privatwaldbesitzer eine große Hilfe sein. Denn nur, wenn auch die Bewirtschaftung des Waldes finanziell etwas abwirft, haben die Besitzer auch Interesse an einem nachhaltigen Waldumbau.
Mein Wald – Zukunft für Generationen
Der Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung steht im Jahr 2023 unter dem Motto „Mein Wald – Zukunft für Generationen“. Das diesjährige Motto unterstreicht die Notwendigkeit einer vorausschauenden Waldbewirtschaftung, damit Bayerns Wälder auch in Zukunft unter veränderten klimatischen Bedingungen ihre vielfältigen Funktionen erfüllen können. Zu diesem Motto hat auch die WBV Kreuzberg ihre Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung in den Wald des Preisträgers eingeladen. Rund 70 private Waldbesitzer folgten der Einladung nahe dem Flugplatz Feuerstein und konnten sich zwei seiner Vorzeigewälder anschauen.
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