Schockanrufer in Haft – Bayreuther Kripo klärt bundesweite Serie
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth
BAYREUTH. Bereits im Mai 2023 hatten Telefonbetrüger versucht, an das Ersparte einer Rentnerin aus Gefrees zu gelangen. Die Frau hatte den Trick durchschaut und die Festnahme des Geldabholers ermöglicht. Die Ermittler der Kriminalpolizei Bayreuth wiesen dem Mann jetzt weitere Taten nach und klärten eine bundesweite Serie auf.
Am Donnerstag, 25. Mai 2023, um kurz vor 14 Uhr, hatten Unbekannte bei einer Rentnerin aus Gefrees angerufen. Sie hatten der 69-Jährigen die gängige Geschichte erzählt, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe hatte dann ein angeblicher Polizeibeamter eine hohe Kaution gefordert. Die Rentnerin durchschaute die Masche. Zum Schein war sie auf die Forderung eingegangen und hatte heimlich den Polizeinotruf gewählt. So konnten Beamte der Kriminalpolizei Bayreuth unmittelbar vor der Wohnung der Rentnerin einen 61-jährigen polnischen Geldabholer festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth hatte ein Ermittlungsrichter am nächsten Morgen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Seitdem befindet er sich in einer Justizvollzugsanstalt.
Im Anschluss an die Inhaftierung begannen umfangreiche Nachforschungen der Kriminalpolizei Bayreuth. Unter enormem Ermittlungsaufwand und in akribischer Kleinarbeit verfolgten die Beamten des Kommissariats für Betrug die Spuren des Polen. An verschiedenen Tatorten in Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen wiesen sie dem Mann insgesamt acht vollendete und vier versuchte Betrügereien nach. Auf seinem Streifzug durch die Bundesrepublik hatte der Betrüger Bargeld und Schmuck im Gesamtwert von rund 190.000 Euro ergaunert. Laut Tatvorwurf der Staatsanwaltschaft Bayreuth muss sich der 61-jährige Pole wegen wiederholten banden- und gewerbsmäßigen Betruges strafrechtlich verantworten.
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