Konjunktur-Trendauswertung des Forchheimer IHK-Gremiums
Erwartungen trüben sich ein
Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Forchheim geht mit gemischten Gefühlen in das Winterhalbjahr. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth schätzen die befragten Unternehmen die aktuelle Lage weiterhin ausgeglichen ein, die Erwartungen an die kommenden Monate verschlechtern sich hingegen deutlich. Entsprechend gibt der Konjunkturklimaindex für die Region Forchheim um 21 Zähler nach und liegt bei nur 84 Punkten.
„Viele Unternehmen sehen bei den aktuellen Rahmenbedingungen und der sich abschwächenden Nachfrage zu wenig wirtschaftliche Dynamik“, beschreibt der IHK-Präsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Forchheim, Dr. Michael Waasner, die Situation.
Die aktuelle Geschäftslage in der Wirtschaftsregion Forchheim ist im Saldo konstant. Jeweils rund ein Viertel (24 Prozent) der befragten Betriebe stufen ihre derzeitige betriebliche Lage mit gut bzw. schlecht ein. Die weiteren 52 Prozent kategorisieren diese als befriedigend. Damit verändert sich die Beurteilung der Lage im Vergleich zur Maiumfrage nicht wesentlich. „Dennoch drückt der Schuh in vielen Branchen, wie die rückläufige Umsatzentwicklung zeigt“, erläutert der Präsident. Denn knapp die Hälfte aller befragten Firmen geben an, Umsatzrückgänge im Inlandsgeschäft verbuchen zu müssen und auch das Auslandsgeschäft ist bei mehr Unternehmen rückläufig, als dass Zuwächse vermeldet werden. Auch die Kapazitätsauslastung der befragten Betriebe hat sich im Saldo im Vergleich zum Frühjahr eingetrübt, wenn auch noch auf moderatem Niveau.
Aussicht trübt sich ein
Auf die kommenden Monate blicken die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Forchheim im Großen und Ganzen mit Skepsis. Gerade einmal 15 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage in der nächsten Zeit. Mit einem gleichbleibenden Geschäft kalkulieren weitere 40 Prozent und eine Verschlechterung der betrieblichen Lage befürchtet mit 45 Prozent die Mehrheit der befragten Firmen. Damit sinkt der Saldo deutlich ins Negative. Grundlage dieser Prognose sind rückläufige Umsatzerwartungen für das Inlands- und Auslandsgeschäft sowie eine im Saldo abnehmende Kapazitätsauslastung.
„Die Erwartungen der Forchheimer Wirtschaft sind in Oberfranken kein Einzelfall und zeigen den Ernst der Lage. Die Politik muss entschlossener an den Stellschrauben für Wettbewerbsfähigkeit drehen, sonst schwindet der Handlungsspielraum unserer Wirtschaft zusehends“, so Dr. Waasner. „Während andere Staaten zukunftsfähige Reformen anstoßen, z.B. bei ihrem Steuersystem, sowie ihre Infrastruktur modernisieren und massiv in Digitalisierung investieren, passiert in Deutschland zu wenig. Statt immer mehr Bürokratie braucht die Wirtschaftspolitik dringend einen Kurswechsel.“
Lichtblick und in Oberfranken eher eine Ausnahme sind die Investitionsplanungen der befragten Forchheimer Unternehmen. Die Investitionsneigung bleibt im Saldo positiv und auf recht hohem Niveau. Anders stufen die Firmen die künftige Beschäftigtenentwicklung ein. Mehr Betriebe rechnen im Saldo damit, Personal abbauen zu müssen.
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